In Kürze: Tourismus wird für Randregionen als Wirtschaftszweig immer wichtiger.
Wie kann die Markenstärke und das Image einer Region verbessert werden?
Aufgezeigt am Jura – die Fallstudie oder wie man #BrandBuzz generiert.
Für Bergregionen wie z.B. das Isenthal in Uri ist die Abwanderung eine Bedrohung. Da kommt ein nationaler Preis der Stiftung Landschaftsschutz gerade richtig. Die Auszeichnung der Isenthalter Wildheuer hilft die Marke der Region zu stärken (siehe auch der im Juli 2016 eröffnete Mundartweg, der erste seiner Art in der Schweiz).
Doch neben solchen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen wie auch kulturellen Eigenheiten, sind die Menschen der Region ebenfalls wichtige Tourismus Botschafter. Wie wichtig dies ist, zeigt unser Beispiel in diesem Beitrag.
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Den ersten Kontakt mit der Region hatten wir mit Stéphanie Bavaresco und Tiana Conlon vom Tourismusbüro La Chaux-de-Fonds (Neuchâtel Tourismus) via Telefon, eMail und anhand der guten alten Post. Dieser ersten Eindrücke, die allesamt sehr gut waren, bestärkten uns dann einige Tage unserer Sommerferien in der Region zu verbringen.
1. Es geht fast immer was schief
Marketing Professionals wissen, dass es viel Arbeit braucht um die Markenstärke zu verbessern. Auch wenn wir die Dinge planen, läuft es oft nicht ganz nach Plan. Hier kann die Marke beschädigt oder aber die Reputation gestärkt werden.
Jeff Bezos weist darauf hin, dass der Ruf von Amazon beim Kunden z.B. stark davon abhängt wie schnell die Firma die richtige Ware unbeschädigt liefert. Im Tourismus ist es wichtig das Probleme wie Zimmer Überbuchungen im Hotel gut gelöst werden.
Unser Beispiel ist ein wenig anders aber ebenso wichtig. Jeden letzten Samstag im Monat offeriert die Werkstatt „Les apprentis du Temps“ in Kollaboration mit Tourisme Neuchâtel die Möglichkeit eine mechanische Armbanduhr zusammen zu bauen. Doch war die Lieferung der notwendigen Teile zur Zusammensetzung der Uhr problematisch, da fast alle Lieferanten im Sommer dank der obligaten Betriebsferien nicht liefern können.
Was nun?

Probleme gibt es immer. Die Herausforderung ist dieses für den Kunden zu lösen. Das schafft Tourismus Neuenburg in La Chaux-de-Fonds mit viel Laufarbeit und Bravour! Chapeau!
Uns hat dann im Hotel in La Brévine der Anruf erreicht, dass es vielleicht nicht klappen würde mit dem Workshop in 5 Tagen. Doch das Team im Tourismus Büro in La Chaux-de-Fonds hat alle Hebel in Bewegung gesetzt. Beim Besuch vor Ort haben wir dann doch noch eine für uns akzeptable Lösung gefunden.
Ein Service solcher Art verstärkte unsere positiven Eindrücke zur Region. Es kann als Beispiel aufgeführt werden, wie die positive Wahrnehmen der „Marke Jura Ferien“ bei uns verstärkt wurde!
Fakt 1
Wie löst man den möglichen Konflikt zwischen Betriebsferien und der Hochsaison? Dies ist auch die Jahreszeit in welcher Touristen das Angebot in Sachen Uhrenmacherei verstärkt wahrnehmen wollen.
Wohl nur wenn in Zukunft mehrere Teile im einem „Sommerlager“ bereit gehalten werden. Dies gibt dann Touristen die Möglichkeit, während der Sommerferien die Uhr mit den gewünschten Teilchen im Workshop zusammen setzen zu können.
2. Service hilft die Dinge möglich zu machen
Während den Schulferien fahren die Buslinien der Post und TransN weniger oft.
Diese hätte am Samstag dann bedeutet, dass wir ohne Früstück sehr früh mit dem Postbus von La Brévine nach Le Locle begeben hätten. Von langen Wartezeiten in Le Locle beim Umsteigen ganz zu schweigen.
Der Plan unten zeigt, dass sich die von uns besuchte Werkstatt etwas ausserhalb von Le Locle befindet – Time Explorer – die Lehrlinge der Zeit Le Locle.
Download der Karte – PDF Datei – 1.1MB
Doch auch dies war ein Problem, welches für uns gelöst wurde.
Unser Hotelier vom Auberge au Loop Blanc fuhr uns im Privatauto um 7:30 Uhr hin. Somit waren bereits um 7:50 Uhr am Eingang vom Atélier in Le Locle.

Der Workshop beim „Atelier Les apprentis du Temps“ am Samstag beginnt um 8 Uhr früh. Kein Problem, Jean-Daniel Oppliger von der Auberge Au Loup Blanc fährt uns mit dem Auto nach Le Locle. Bestes Reputations-Management für Hotel und die Region.
Somit hatten wir genügend Zeit im Hotel noch zu frühstücken.
Ein zweites Frühstück gab es dann beim Workshop. Da wartete Kaffee und Gipfeli auf uns.
Beim Workshop waren wir zweit (bis zu 6 Personen können es sein). Dabei wurden von Dominique Russo in die Uhrenmacherei eingeführt.
Ich hatte meine liebe Mühe die kleinen Federn, Schrauben, Zeiger, usw. richtig einzufügen.
Das Foto unten zeigt wie ich mir zwar Mühe gebe all die kniffligen Schritte durchzuführen. Trotzdem hatte ich mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Urs E. Gattiker bei der Arbeit am Samstag morgen in der Werkstatt „Les apprentis du Temps“ in Le Locle. Das Zusammenbauen einer mechanischen Uhr ist sehr interessant.
Natürlich, ein solcher Workshop konnte uns nur einen kleinen Überblick und kurze Einführung in die wichtig Arbeit eines Uhrenmacher vermitteln.
Wir führten einige wenige und sicherlich insgesamt einfachen Arbeiten an der Uhr aus. Zudem kann ich sagen, dass ich wohl an einigen Arbeiten fast gescheitert bin.
Dank der tatkräftigen Unterstützung von Dominique habe ich es dann aber doch noch geschafft. Merci!
Weitere interessante Blogeinträge – Jahresübersicht – gibt es hier
Fakt 2
Emotionalität von Marken – im Betrieb, Tourismus, Forschung – schaffen wir mit Hilfe unserer MitarbeiterInnen.
Was immer unsere Marke sein sollte, die Menschen und deren Verhalten sind der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb dürfen wir nicht vergessen, dass die Präsentation und der Umgang mit Kunden den Unterschied ausmacht.
3. Tipps von den Chauffeuren der Post
Einige der Ausflüge haben wir nur dank der Hinweise vonPostfahrern unternommen. Beispiel ist hier z.B. die Fahrt von Couvet nach Mauborget mit dem Postbus. Diese Linie fährt nur Samstags und Sonntags im Sommer – siehe unter Punkt d mit diesem Link.
Wie die Foto unten zeigt, das Panorama bei der Endstation in Mauborget ist sehenswert. Die Hinfahrt von Couvet nach Mauborget und zurück lohnt sich wirklich.

Von Mauborget hat man eine wunderbare Aussicht – hier Richtung Lac Leman / Genfersee.
Fakt 3
Inwieweit die Postbus Chauffeure von der Post als Marken-Botschafter ausgebildet sind wissen wir nicht.
Doch sind sie allesamt sehr gute Beispiele, wie persönlicher und fachkundige Auskunft und Tipps das Ferienerlebnis für uns markant verbessert hat.
Dabei tun die Postbus Chauffeure sehr viel für das Image der Marke Jura. Ihre Arbeit verbessert die Positionierung der Marke Jura als populäre Tourismus Destination.
Creux du Van: Ausflug voller Überraschungen
Die Tour auf den Creux du Van war wirklich anstrengend.
Der Aufstieg von Noiraigue, Rundgang oben und Abstieg über Pré au Favre und Ferme Robert zurück nach Noiraigue ging gut 6.45 Stunden mit Pausen.

Creux du Van Tour von Noiraigue aus Aufstieg ueber Les-Oeuillons nach Le-Solidat ueber Pré au Favre, Abstieg nach La Ferme Robert. Dann zurueck nach Noiraigue. Gut 6.45 Std. mit einigen Pausen.
Fakt 4
Den Angaben von Google sollte man nicht immer trauen. Google Maps budgetierte gut 1.1 Std. zum Wandern am Creux du Van inklusive Aufstieg von Noiraigue.
Doch die Wanderung dauert mindestens 5.5 Std. hin und zurück – ohne Pausen. Die Angaben von Schweiz Tourismus sind besser aber immer noch ungenau was Varianten und Zeitaufwand betrifft.
PS. Wir waren zu dritt. Vom 13 jährigen Fussballer (keine Konditionsprobleme) bis zum Frührentner der es auch ohne Probleme schaffte.
Fazit
Bei unseren Ferien gab es eigentlich nur gute Erlebnisse.
Was uns sehr gefiel:
- Die Chauffeure der Post in der Region sind extrem effektive Tourismus Botschafter. Sie gaben Tipps, sehr interessante Hinweise und haben auf der Fahrt Dinge erklärt. Dies machte unseren Aufenthalt noch schöner und interessanter.
- Die Aktion freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – siehe die VÖV Transport Card – für Hotelgäste zeigt, dass sich Dinge aus dem Ausland auch gut in der Schweiz kopieren lassen.
- Die Menschen waren fast ausnahmslos hilfsbereit. Wie z.B. der Autofahrer der uns mit seinen Eltern von Les Bayards zur Alsphalt Mine fuhr. Dies passierte, da wir zu spät erfuhren, dass der Bus von Pontarlier nach Fleurier am Sonntag Passagiere abholt, aber nur wenn man mindestens 1 Std. vorher diesen Service bestellt hat.
All diese schönen Erfahrungen und tollen Erlebnisse, inklusive der Empfehlungen der Bewohner bewogen uns einen Besuch im Winter für diese Gegend einzuplanen.
Wir planen, im Februar 2017 nochmals ein paar Tage Ferien in La Brévine verbringen. Wir hoffen dann vielleicht mit Führer/in unter anderem die folgenden Dinge zu unternehmen:
- Schneeschuhlaufen – Touren, usw.
- Langlauf – es gibt ja viele Loipen
PS. Wenn Sie Vorschläge haben, bitte unten als Kommentar hinterlassen.
Natürlich, auch den obligaten Fragebogen zur Messung der Kundenzufriedenheit haben wir von Tourismus Neuenburg erhalten. Uebrigens, Forscher haben anhand von Evaluationen auf Trip Advisor rausgefunden, dass Bewertungen besser ausfallen, wenn man diese später als 1 Monat nach Besuch eines Restaurants, Hotels oder Bergregion ausfüllt.
Trotzdem, meine Bewertung ist positiv ausgefallen. Auch die Arbeit von Tourism Neuchâtelois – Montagne in La Chaux-de-Fonds war ausgezeichnet (d.h. freundlich, effizient, zuvorkommend). Dies können Sie unten in meiner Bewertung nachlesen.
Download des kurzen Fragebogens – PDF Datei – 670 KB
Ihre Meinung?
Aber was uns natürlich brennend interessieren würde wäre Ihre oder Deine Meinung:
- Was hat sie in ihren letzten Ferien in Sachen Service beeindruckt oder verärgert?
- Haben Sie ein Beispiel wie eine Region deren Reputation oder Markenstärke verbessert hat?
- Was war ihr bestes Erlebnis in Sachen Service in den diesjährigen Sommerferien?
Offenlegung: Der Autor / Blogger gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht hinsichtlich dem Inhalt in diesem Beitrag und dessen Publikation. Alle Kosten wie z.B. Reise, Hotel, usw. hat er selbst übernommen.