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Cost-Benefit Analyse Outsourcing: Koordinationsarbeit ist immer sehr teuer !

15 Tipps für das erfolgreiche Outsourcing Projekt

In diesem Post geht es um Outsourcing, Cost-Benefit Analyse, Produktivität und Profitabilität. Am 3. Januar 2023 tweetet Kaz Nejatian CEO von Shopify:

„Meetings sind ein Fehler. Heute haben wir einen Fix für diesen Fehler bei @Shopify ausgeliefert. Ab 2023 werden wir alle Shopify-Meetings mit mehr als zwei Personen stornieren. Lasst uns den Leuten ihre Maker-Zeit zurückgeben. Unternehmen sind für Konstrukteure da. Nicht für Manager.“

Doch was hat Outsourcing mit Sitzungen zu tun und Produktivität ganz speziell? Outsourcing kann einem Unternehmen Kostenvorteile bringen. Doch benötigen die grosse Mehrheit aller solcher Projekte viel Zeit in Sachen Administration und Koordinationssitzungen.

Es gilt also die Kosten- Nutzanalyse sehr genau durchzuführen um zu verhindern, das die Kostenvorteile durch unnötige Administrationsarbeiten und Meetings zunichte gemacht werden. Hier geht es uns primär um 3 Themen:

  1. Lohnt sich Outsourcing – Ja, aber…. warum ist dies auch noch nach 30 Jahren ein Thema?
  2. Was ist das grösste Risiko beim Outsourcing – Hausaufgaben die es vor dem Outsourcing zu lösen gilt.
  3. Ratgeber für erfolgreiches Outsourcing – Wie man sich bettet so liegt man.

Mit diesem kleinen Kosten sparen, dank cleveres Outsourcing erhalten Sie Tipps für Vorstände, sowie Beispiele von Best Practices:
► 5 Tipps für effiziente Outsourcing Projekte


1. Für wen ist Outsourcing interessant?

Outsourcing ist für fast alle Betriebe sehr interessant, vom KMU bis zum DAX-Unternehmen und Weltkonzern. In DE und CH sind fast 90% aller Unternehmen Mikrobetriebe, d.h. Unternehmen mit bis zu 9 Vollzeitbeschäftigten.

Für kleine wie auch grosse Betriebe geht es oft darum, ob die Aktivität eine zentrale Funktion ist welche als strategisch wichtig bezeichnet werden kann. Dinge die oft für Outsourcing berücksichtig werden sind solche wie:

  1. Buchhaltung: Kleinstbetrieb hat oft nicht genügend Arbeit, um jemand in der Buchhaltung zu beschäftigen. Somit wird z.B. die Bezahlung von Gehältern, Rechnungen, usw. langfristig ausgelagert.
  1. Werbekampagne entwerfen: Wird vielleicht als Projekt von A bis Z ausgelagert. Das heisst, von der Ausarbeitung, bis zur Website oder der digitalen/gedruckten Broschüre für eine Kampagne, zeichnet die Werbeagentur verantwortlich.
  1. Software- oder Infrastructure-as-a-Service … Computing in the Cloud: Hier ist z.B. DrKPI PageTracker Metrics klassische SaaS während unser Website Hosting auch Infrastruktur anbietet.
    Wichtig ist, dass die Regularien wie DSGVO eingehalten werden können.
    Bsp. die unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) in Deutschland haben Bedenken zu der Vereinbarkeit von Microsoft 365 (M365) mit der DSGVO.

Outsourcing kann sich lohnen. Doch bevor wir dies etwas genauer wissen können, müssen wir die Hausaufgaben zum Thema machen.

Kosten und Ertrag, Vor- und Nachteile müssen eruiert werden. Das gelingt nur, wenn wir die Schritte der verschiedenen Arbeitsprozesse oder Dienstleistungen wie unten aufgezeigt genau definieren.

Das heisst, auch nach 30 Jahren Wachstum im Outsourcing Markt, schaffen es einige Unternehmen immer noch nicht Outsourcing optimal einzusetzen.

Strategische Fragen die einer Antwort harren: Wer, was, wie und wo?
Strategische Fragen die einer Antwort harren: Wer, was, wie und wo?


Was ist Outsourcing?

Outsourcing ist eine Geschäftspraxis, bei der eine Organisation oder ein Unternehmen ein externes Team oder Unternehmen beauftragt, das bestimmte Dienstleistungen anbietet. Diese Dienstleistungen ergänzen den Betrieb des Unternehmens oder verbessern ihn weiter.


Was ist der Unterschied zwischen Freelancing und Outsourcing

Ein Freelancerin unterscheidet sich von einem Outsourcing-Unternehmen eigentlich nur dadurch, dass sie keine Angestellte einer Firma ist. Die Person arbeitet allein und hat die Freiheit, verschiedene Aufträge gleichzeitig für einen unterschiedlichen Kundenkreis von Privatpersonen und Firmen auszuführen.


3 Arten von Outsourcing vs In-House Sourcing

Wir haben diese kurz definiert:

  1. Onshoring: Das Unternehmen schliesst einen Vertrag mit einem anderen Unternehmen im selben Land ab. Die Arbeit und die Dienstleistungen werden weiterhin im Heimatland erbracht.
  1. Nearshoring: Eine Form des Outsourcings, die näher an der Heimat liegt wie z.B. gleiche Zeitzone. Aber auch die geografische und kulturelle Nähe zwischen den Ländern ist hier oft gewährleistet.
  1. Offshoring: Die wohl bekannteste Art von Outsourcing.  Bedeutet die Beauftragung von Drittunternehmen in Ländern, die oft geografisch weit entfernt und kulturell unterschiedlich sind. Ziel ist es wichtige Geschäftsfunktionen zu geringeren Kosten auszuführen.
  1. In-House Sourcing: Der Begriff „intern“ oder „in-house“ bezieht sich auf eine Tätigkeit oder einen Vorgang, der innerhalb eines Unternehmens durchgeführt wird, anstatt auf Outsourcing zurückzugreifen.

„Bevor wir über Outsourcing entscheiden, müssen wir unsere Hausarbeiten genau und gründlich machen. Nur dann hat Management die Fakten, um die für das Unternehmen beste Entscheidung zu treffen.“

 Dr. Urs E. Gattiker, DrKPI® CyTRAP Labs


2. Hausarbeiten zum Thema Outsourcing

Das Verständnis für die organisatorischen Vor- und Nachteile ist alles andere als einfach beim Outsourcing. Dabei spielen Effizienzsteigerungen in Form z.B. von Kostensenkungen eine immer wichtigere Rolle.

Die folgenden Hausarbeiten müssen gemacht werden. Natürlich bevor Management die Entscheidung trifft, ob und was über Outsourcing gemacht werden kann:

  1. Kernkompetenz: Bei der CS sind 14,000 von 51,000 internen Mitarbeiter:innen und 14,000 extern im IT Bereich beschäftigt (Joanna Hannaford – CS Executive Board). Die Bank hat 12 Rechenzentren.

    Gemäss Porter stellt sich hier die Frage, ob IT nicht eine strategische Kernkompetenz der Bank repräsentiert?

    Porter und andere Strategie Gurus raten jedoch vom Outsourcing einer Kernkompetenzen ab! CS will hier jedoch noch mehr IT Aktivitäten verlagern. Gemäss Vorstand Joanna Hannaford sollen dank Outsourcing die 12 Rechenzentren geschlossen werden. Der Plan sieht ebenfalls vor, dass noch mehr IT Bereiche auslagert werden.

    Das hier die strategische Entscheidung anders ausfallen kann zeigt die Schwarz Gruppe, die unter anderem 12’000 Lidl-Filialen in 31 Ländern betreibt. Hier ist Cloud Computing eine Kernkompetenz geworden. Wie Amazon bietet Schwarz seine Cloud-Lösungen auch anderen Firmen an.
  1. Komplexität der Prozesse: Die Buchhaltung im Kleinbetrieb einem Outsourcer zu übergeben ist relative einfach. Ebenfalls ist das Hosting einer Website beim Outsourcer für den Betrieb nicht schwierig. In beiden Fällen sind dies klar überschaubare Projekte. Die Ziele sind definiert wie z.B. verantwortlich für Cash Management, Rechnungen stellen, bezahlen und…

    Wichtig ist bei allen Projekten oder Outsourcing Aufträgen, dass die genau definierten Prozesse überprüft werden können. Beispiele sind die Qualität eines Produktes, Service, usw.

    Bei hochkomplexen Prozessen ist dies jedoch sehr schwierig. Bsp.: Wie soll der Kunde überprüfen ob Microsoft mit Microsoft 365 die DSGVO einhält. Die Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) in Deutschland haben hier Bedenken = Nichteinhaltung der Regeln – angemahnt.
  1. Risiko Management und Compliance: Bedingt das wir analysieren, welche Regularien wir berücksichtigen müssen. Dies hat zu geschehen, bevor wir Outsourcing von gewissen Arbeiten initiieren!

    Wichtig ist ebenfalls, dass wir uns versichern müssen das die Regularien vom Outsourcer eingehalten werden können wie z.B. DSGVO. Wenn z.B. die Vereinbarkeit von Microsoft 365 (M365) mit der DSGVO nicht gewährleistet ist, darf das Produkt auch nicht genutzt werden! Wenn wir es trotzdem nutzen, müssen wir das Risiko identifizieren und quantifizieren.
  1. Koordination von Team Mitgliedern In-House und beim Outsourcer: Daten von einer Microsoft Studie zeigen auf, dass sich die wöchentlichen Besprechungszeiten seit Februar 2020 um durchschnittlich 252 % erhöht und die Anzahl der wöchentlichen Besprechungen um 153 % gestiegen ist. Gemäss Microsoft (2022-09) hat der durchschnittliche Teams-Nutzer im Februar 2022 im Vergleich zum März 2020 32 % mehr Chats pro Woche verschickt. Diese Zahl steigt weiter an.

    Ebenfalls zeit eine Microsoft Studie zum Thema Multi-Tasking, dass 40% der Teilnehmer von einem virtuellen Meeting nach 60 Minuten z.B. Email checken und andere Dinge tun. 

    PS. Vorsicht ist hier geboten, denn nur 2.5 % der Personen sind gemäss Studien gute Multitasker. Dies obwohl sich 90% der Studienteilnehmer als Super Multitasker einschätzen (siehe Watson & Strayer, 2010 und Sanbonmatsu, Strayer, Medeiros-Ward, Watson 2013).

    Jedes Outsourcing Projekt braucht virtuelle Besprechungen zwischen den Team Mitgliedern im Hause und beim Outsourcer. Meine Erfahrung zeigt, dass dies sehr viel Zeit beansprucht. Ein kleines Projekt kann uns schon 3 – 9 Std. kosten, intern. Das kostet dann sicherlich CHF 500 intern und z.B. $320 beim Outsourcer pro Woche! Das heisst CHF 3000.00 Koordinationskosten im Monat. Dies muss Teil der Kosten- und Nutzenanalyse sein (siehe unten). Hier werden gut vorbereitete Besprechungen – z.B. mit Agenda und wer rapportiert über was genau – von ca. 30 Min. Dauer empfohlen.

  1. Cost-Benefit Analyse: Oft sind die Annahmen zur Erstellung von Kosten und Nutzen (Cost-Benefit) Analyse für ein mögliches Outsourcing Projekt ungenau.

    Beispielsweise wurden nicht alle Risiken mit einbezogen oder aber deren quantitative Bewertung war zu ungenau.

    Was passiert z.B. bei Stromausfall im Netz, beim Cloud Provider, usw.? Inwiefern können unsere Mitarbeiter:innen noch z.B. im Home Office Datenzugang bekommen und somit produktiv sein?

    Speziell gilt es, die unter Punkt 4 aufgezeigten Zeitbedürfnisse für Besprechungen in die Kalkulationen zu berücksichtigen. Die Koordination zwischen dem Unternehmen und dem Outsourcer kostet Zeit und Geld.

    Auch dessen Personalfluktuation hat Einfluss auf die Resultate, Zeitplanung und Kosten. Ebenfalls muss die interne Qualitätskontrolle in die Kosten- und Nutzen-Kalkulation mit einbezogen werden.

    Was anfänglich dann als attraktiv erscheint was Effizienz und Kosten betrifft, kann sich als Fata Morgana erweisen. Den Head-Count dank Outsourcing zu reduzieren ist interessant. Wenn dies aber z.B. zum Resultat hat, das die Website oder eine TV Werbespot kulturelle Eigenheiten eines Landes nicht genügend berücksichtigt, ist fraglich ob 20 % Kostenersparnis diesen Faux-Pas in den Augen der Zielgruppe (Kunden) wieder gutmachen kann.

    Man kann wie Shopify Gründer Kaz Nejatian versuchen Besprechungen oder Meeting so stark we möglich zu reduzieren. Doch beim Outsourcing sind wöchentliche Updates and immer wieder aktualisierte Aktivitätenlisten Pflichtprogramm. Diese Meeting können, auch wenn das @CanadaKaz wünscht, nicht alle eliminiert werden.
Shopify CEO Kaz Nejatian offeriert einen Hack um die Produktivität zu verbessern - keine Meetings !
Shopify CEO Kaz Nejatian offeriert einen Hack um die Produktivität zu verbessern – keine Meetings ! Es wird zuviel geredet und darunter leidet die Produktivität, findet er.


3. Ratgeber für erfolgreiches Outsourcing

Outsourcing wird heute von fast jedem Unternehmen auf irgend eine Art und Weise genutzt um die Effizienz zu steigern. Doch ohne umfassende Kosten-Nutzen-Analyse ist es fast unmöglich sicher zu stellen, dass das Unternehmen die vollumfänglichen Vorteile von Outsourcing realisiert. Auch ist es schwierig die gröbsten Fehler zu vermeiden und dabei Kosten zu sparen, wenn man nicht genau weiss was gut läuft und was nicht.

Machen Sie den Test: Suchen Sie sich 5 Outsourcing Projekte Ihrer Wahl heraus. Unsere Wette: Ca. 4 haben keine detaillierte Kosten- Nutzanalyse welche den Entscheidungsträgerinnen als Grundlage gedient hat bei deren Entscheidungsprozess.

Hinterlassen Sie uns gerne Ihre Beispiele mit Links in einem Kommentar unten. Wir würden uns sehr auf Ihre Einschätzungen zum Thema freuen.

Wir zeigen Ihnen, welche Dinge Sie für effizienteres und optimales Outsourcing abklären müssen. Damit stellen Sie die Wirtschaftlichkeit von Outsourcing sicher.


Checkliste im Überblick:

1. Ist Outsourcing die beste Lösung.
2. Die Arbeitsschritte und Qualitätsanforderungen an den Outsourcer genau definieren.
3. Genaue und realistische Kosten- und Nutzen Analyse erarbeiten.
4. Nicht alles ist Gold was glänzt.
5. Wie optimieren wir die Zusammenarbeit mit externen Cybersecurity Spezialisten?
6. Diversifikation der Risiken im Outsourcing ist Pflichtprogramm.

Outsourcing Entscheid: Viele kritische Faktoren müssen beruecksichtigt werden.
Vor dem Outsourcing Entscheid: Viele kritische Faktoren müssen beruecksichtigt werden.


5 Tipps für erfolgreiches Outsourcing

Nutzen Sie die folgenden Tipps bevor Sie mit dem Outsourcing beginnen. Er dient Schritt-für-Schritt-Anleitung oder Checkliste. Dieser Leitfaden hilft die Kosten in den Griff zu bekommen und sich die geplanten Erträge zu sichern.


1. Abklären inwiefern Outsourcing von Prozess, Service oder Produktion die beste Lösung ist.

Die deutsche Schwarz Gruppe, die unter anderem 12’000 Lidl-Filialen in 31 Ländern betreibt, bietet seit März 2022 mit Stackit eigne Public-Cloud-Services. Seit neuestem auch Cybersecurity-Dienste. Dabei will das Unternehmen bei seinen Kunden mit dem Standort Europa und Rechenzentren in Deutschland und Österreich punkten.

Aus strategischen Überlegungen wollte die Schwarz Gruppe die Cloud-Services wieder In-House. Keine Alternative für einen KMU. Nichtsdestotrotz lohnt es sich zu überlegen, ob Backup oder das Recovery System lokal oder selber zu hosten sich lohnt. „Possession is nine tenths of the law.“ Will heissen, wenn wir die Daten besitzen, sind wir in einer besseren Position, wenn beim Outsourcer was passieren sollte. Auch dann, wenn aus versehen AWS die Server einfach abstellt und es 1 Woche dauert bis der Kunde wieder Datenzugang bekommt!


2. Arbeitsschritte und Qualitätsanforderungen genau definieren.

Zur Entwicklung und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen braucht es ein umfassendes Verständnis für die Anwendungen. Das führt wiederum zu einem immensem Dokumentationsaufwand. Nur so kann der Outsourcer die Idee und die Anforderungen verstehen. Personalwechsel hilft hier kaum.

Der Aufwand für die Dokumentierung der Abläufe und Prozesse für das Outsourcing, kann hohe Ausmasse annehmen. Dies gilt auch für die Zeit und Kosten, welche für die Koordination investiert werden muss. Wöchentliche virtuelle Meetings mit z.B. einem Offshore Outsourcer sind nicht kostenlos (vergleiche Punkt 4, vorherige Sektion).

Hier muss somit abgeklärt werden, wie hoch die Kostenersparnisse dann noch sind, oder ob die Arbeiten gleich selbst durchzuführen sind.

Eine der wichtigsten Veraussetzung ist das Team-Mitglieder “skin-in-the-game” haben bei einem Outsourcing Projekt. Beispiele sind das Erstellen von einem kleinen Programm oder einem Application Programming Interface kurz API genannt. „Haut im Spiel“ zu haben bedeutet, ein (finanzielles oder sonstiges) Risiko eingegangen zu sein, indem man sich an der Erreichung eines Ziels beteiligt hat. Das heisst Erfolg oder Misserfolg muss Konsequenzen haben. 

Das bedingt wiederum, das quantifizierte Ziele und Zeitangaben budgetiert werden. Beispielsweise gibt Microsoft als Best Practice für ein API an, das eine http Abfrage nach 100 Sekunden abgeschlossen ist und zu einem „timeout“ führen sollte. Die Erfahrung zeigt uns jedoch, dass wenn mehrere Leute beim Outsourcer wegen Personalwechsel ein API erstellen, dass dieser Benchmark dann zu einer grossen Hürde werden kann. Desto länger diese Abragen jedoch sind, desto mehr unproduktive Zeit verwenden Mitarbeiter:innen welche später einmal mit dieser Applikation arbeiten müssen.


3. Detaillierte und realistische Cost-Benefit Analyse erstellen.

Es ist wichtig, auch die versteckten Kosten bei der Erstellung einer Kosten-Nutzen Analyse für das geplante Outsourcing zu berücksichtigen.

Ebenfalls gilt es die möglichen Kosten für Sonderleistungen schon in der Cost-Benefit Analyse möglichst genau zu erfassen. Ein Beispiel sind die Aufwendung des Dienstleister für Veränderungen in den Abläufen. Auch die Einrichtung von neuen Abläufen wird verrechnet! Alle Veränderungen lassen sich nicht vermeiden aber eine sorgfältige Planung vor Vertragsabschluss minimiert die Anzahl von diesen und somit die zusätzlichen Kosten ebenfalls!

Das Beispiel zeigt, es lohnt sich diese möglichen Kosten wie auch Sonderleistungen zu quantifizieren (siehe auch Punkt 5 unten). Diese Erkenntnisse müssen in den Entscheidungsprozess mit einfliessen.

Kostenkontrolle beim Outsourcing: Zeitintensive Arbeit fuer eine Expertin.
Kostenkontrolle beim Outsourcing: Zeitintensive Arbeit fuer eine Expertin.

4. Es ist nicht alles Gold was glänzt.

Aufgrund von Sprachbarrieren und kulturellen Missverständnissen gestaltet sich die Kommunikation oft schwierig. Muss ein Ticket von Deutsch in English übersetzt werden, sind Fehler vorprogrammiert und Zeitverluste garantiert. Die häufige Fluktuationsrate ist ebenfalls im krassen Widerspruch zur agilen Entwicklung, welche auf langfristig zusammenarbeitende Teams setzt.

Outsourcing-Verträge sollten einen zielgerichteten Rahmen enthalten. Nichtdestotrotz kann es passieren, dass Nachhaltigkeitsverpflichtungen anhand der Verträge nicht eingehalten werden.

Auch regelmässige Überprüfungen vor Ort können zu Tage fördern, dass arbeitsrechtliche Vereinbarungen in Sachen Entlohnung und Arbeitsbedingungen schlichtweg vom Outsourcer ignoriert werden.

5. Outsourcing im Cybersecurity Bereich optimieren

Ein Vulnerability Disclosure Program (VDP) oder das Cybersecurity Center eines Unternehmens ist oft nur praktikabel, weil gewisse Dinge einem Outsourcer übergeben wurden. Dieser bringt die notwendigen Technical Skills und kann einen 24x7x365 Service bieten. 

Auch hier müssen die Abläufe, Prozesse und Verantwortlichkeiten (wer macht was, wann, wie) genau festgelegt werden. Beispielsweise,  wie man bei einem Ransomware Angriff möglichst schnell UND richtig reagiert. Das bedingt wiederum, das quantifizierte Ziele und Zeitangaben vorgegeben werden. Auch muss festgelegt sein, wie lange das Zeitfenster sein soll, innerhalb dessen die Mitarbeiterin bei einem Alarm höchster Prioritätsstufe reagieren muss an einem langen Wochenende. Of sind es die kleinen praktischen Dinge, welche einen solchen Vorfall unnötigerweise zur Krise werden lassen wie Datenklau, usw. 

6. Lege nicht alle Eier in einen Korb.

Im Finanzwesen ist eine Grundregel, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Die Risiken sind auf verschiedene Anlageinstrumente mit unterschiedlichen Risiken zu verteilen. Trotzdem sind die möglichen Kostenersparnisse z.B. dank Skalierungseffekte manchmal zu verlocken. Auch Weltkonzerne machen hier Fehler, wie das Beispiel von Apple zeigt.

Die jüngsten gewalttätigen Proteste in der iPhone-Fabrik von Foxconn, die auf wiederholte Covid-Absperrungen folgten, haben zu Lieferverzögerungen für das iPhone geführt. Vor Weihnachten 2023 dauerte es etwa einen Monat, bis ein iPhone 14 Pro oder 14 Pro Max von Apple geliefert wurde.

Deshalb entschied sich Apple dem auf dem Festland an der Börse quotierten Unternehmen Luxshare den ersten grossen Auftrag für die Produktion von Premium-iPhone-Modellen zu erteilen. Für diese Produktion war bis anhin primär Foxconn zuständig. Bislang war Luxshare vor allem für die Produktion von Apple-Zubehör wie den AirPod-Kopfhörern bekannt.

Nehmen Sie sich Apple als Beispiel, es lohnt die Werbeaufträge, Marketingkampagnen oder auch Computing-in-the-Cloud Aufträge an mehrere Outsourcer zu vergeben!

Vergessen Sie ebenfalls nicht, Outsourcing von zentralen Funktionen oder Kompetenzen ist strategisch nicht optimal. Kundenkontakte oder Produktentwicklung sollte nicht voll ausgelagert werden, sodass dieses Wissen dem Unternehmen erhalten bleibt und weiter genutzt wird.

Haben Sie einen weiteren Tipp? Hinterlassen Sie uns bitte einen Kommentar, wir würden uns sehr freuen.


Fazit

Outsourcing ist für viele Firmen wichtig um bessere Dienstleistungen und Produkte zu attraktiveren Preisen anbieten zu können. Ob z.B. der Kundenservice intern oder extern bearbeitet wird ist der Kundin egal, solange sie kompetente Hilfe rasch erhält. Aber das klappt oft nicht.

Beispielsweise schickte ich eine E-Mail an Sunrise UPC , weil ich ein Problem mit meiner Bestellung für Internet/TV hatte. Keine meiner E-Mails wurde je beantwortet – später fand ich heraus warum. Niemand schaut sich diese systematisch an. Das ist uneffektive, speziell dann wenn wie in meinem Falle die eMails z.B. Fotos zur Illustration des Problems angehängt hatten. Wenn die Linke Hand nicht weiss, was die rechte tut im Kunden-Support Center…. ist etwas faul im Staate Dänemark.

Ganz andere Erfahrungen habe ich mit dem Finanz-Dienstleistungsunternehmen Wise gemacht. Bei jeder Interaktion mit ihnen wurde ich einfach aufgefordert, auf die E-Mail zu antworten, die ich erhalten hatte. Das Problem wurde innerhalb von 30 Stunden behoben, weil ich mit ihnen mehrere substantielle E-Mails austauschen konnte. Im Gegensatz zu Sunrise UPC, wo alles im schwarzen Loch verschwindet.

Ob Dienstleistungen in House oder vom Outsourcer erbracht werden ist eine strategische Entscheidung. Jedoch funktionieren müssen diese auf jeden Fall. Dies hat oberste Priorität.

Ebenfalls müssen wir vor den Verhandlungen mit dem Outsourcer berechnen, welche quantitativen und qualitativen Vorteile oder Nachteile uns das Outsourcing bringt.

Was tun wenn Management aber trotzdem ohne eine Kosten- Nutzen-Analyse Dinge beim Outsourcer ansiedeln will im Irrglauben, dass dies kurzfristig Kosten spart?

Oder was tun wenn der Vorstand einfach glaubt, dass ein reduzierter Head-Count (Anzahl Personal) die Kosten reduziert und somit höhere Einnahmen generiert?

► Dann hilft unser 5 Punkte Leitfaden (siehe oben).

Was sind Ihre Erfahrungen. Wir freuen uns auf einen Kommentar unten!

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17 Antworten

  1. Für mein Unternehmen ist Oursourcing vermutlich DER Key-Faktor, und war es von Stunde eins, weil ich als Schweizer Unternehmen für (physische) Produkte Deutschland als meinen ersten Fokusmarkt definiert hatte.

    Also begann ich mit einer ersten Charge von 50.000 Produkten und einem externen Lager – Logistik ist im E-Commerce immens wichtig.
    Aber wer sagt, dass man selbst eine Lagerhalle braucht?

    Und ich gehe einen Schritt weiter:

  2. Oursourcing kann auch bedeuten, Synergien mit anderen Firmen zu finden und zu nutzen.
  3. Ich versende seit Jahren über das Lager einer anderen Schweizer Firma, die sich in Deutschland eine Logistik aufgebaut hat. Amazon Logistik beispielsweise aus der Schweiz heraus wäre anders schwer möglich.

    Heute habe ich jeweils über 500.000 Artikel täglich am Lager.

    Man kann als Mikro-Unternehmen mit gezielt geplantem und kontrolliert umgesetzten Outsourcing schnelles Wachstum erreichen mit einer «leanen» Struktur. So konzentriere ich mich auf Sales und Wachstum, kann schnell internationalsieren, und setze auf Liquidität und Gewinn, gerade 2023 wichtiger denn je.

    Wichtig für mich: Ich muss eine Materie in den Grundzügen selbst verstehen, um sie erfolgreich outzusourcen. Ich habe:

    – Logistik,
    – Buchhaltung,
    – internationale Umsatzsteuerthemen,
    – Kampagnen-Management,
    – IT und
    – grosse Teile vom Content Service

    outgesourced.

    Gute Zusammenarbeit sind dabei genau so wichtig wie Kontrolle, und das muss kein Widerspruch sein!

    WICHTIG: Das funktioniert so mit Umsätzen im einstelligen 6-stelligen Bereich – darüber wird es schwierig…

    1. Liebe Susanne

      Herzlichen Dank für diesen Kommentar den ich versuchen werde zu beantworten.

      Für mich sind 2 Dinge welche du im Kommentar aufführst sehr wichtig.

      1. Funktioniert mit Umsätzen im „einstelligen 6-stelligen Bereich„. Darüber wird die Sache komplex…

      2. „Man kann als Mikro-Unternehmen mit gezielt geplantem und kontrolliert umgesetzten Outsourcing schnelles Wachstum erreichen mit einer «leanen» Struktur.“

      Speziell Punkt 2 spart einem viel Kapital welches man ansonsten brauchen würde z.B. Lager, Logistik, usw.

      Wie wir auch am 45 Deutschen Marketing Tag 2022 (2/3 Nov.) auf unserem Panel (Du Panelist, ich Moderator) diskutieren durften. Was ich auch von dort mitgenommen habe ist, dass Outsourcing einem Start-Up das Leben um Einiges vereinfachen kann.

      Natürlich, ohne gute Produkte wie diejenigen von Sanishoo.com klappt nichts 👍

      https://www.youtube.com/watch?v=PY-xetmxt0E (sehr interessant!)

      Grüsse
      Urs

  4. Danke für den guten Überblick zum Outsourcing – ich würde gerne noch ergänzen.
    Gerade bei Innovationsprojekten (Digitalisierung, mit Startups, …) sind heute auch:

    – Alternativen zu klassischem Outsourcing (Lieferanten-Beziehung, standardisierte Aufgaben) wichtig

    Hier ist ein gemeinsames Arbeiten mit Partnern in einem Ecosystem wichtig (Co-Creation) und z.B. eine

    – Lösung zur gemeinsamen Nutzung von IP, die hier entsteht …

    1. Lieber Michael

      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja ich denke du hast natürlich Rech.

      Ich finde 2 Dinge interessant in deinem Kommentar:

      1. klassische Outsourcing Beziehung für standardisierte Aufgaben, d.h. klar definiert und hoffentlich mit Skalierungsvorteilen (Economies of Scale) beim Outsourcer welche auch dem Auftraggeber zu gute kommen.
      2. gemeinsames Arbeiten mit Partnern – Ecosystem – gemeinsame Nutzung von Patentent oder Intellectual Property Rights (IPs).

      Das ist z.B. auch im Automobilbau der Fall, wo Hersteller vieles Outsources und ganze Supply Chains entstanden sind.

      Siehe Autoneum – Dr. Bendler – Marketing Club Lago 2023-01-19 Kreuzlingen

      Ein spannendes Thema.
      Grüessli
      Urs
      DrKPI

  5. Outsourcing im B2B Marketing funktioniert oft nicht.
    Grund ist, da die klassischen Marketingagenturen oft das nötige Lösungswissen nicht haben – Prozesse fehlen.
    B2B Themen sind komplex und spezifisch, speziell bei technologischen Produkten wie Cloud Services.
    Hier muss die Agentur sich zuerst einmal einarbeiten und kontinuierlich über das Produkt und desen Weiterentwicklung informieren. Das Produkt Portfolio des Kunden muss der Outsourcer verstehen. Kundin muss ihm bei der Einarbeitung helfen – „Outbording“.
    Das lohnt langfristig für beide Seiten aber eben, nur wenn beide Seiten die Anfangsinvestitionen machen.
    Grosser Wechsel im Personal hilft dabei nicht….

    1. TEIL 1
      Liebe Cecilia
      Danke für diesen Kommentar.
      Ich glaube bei komplizierten Produkten ist auch im Marketing das Outsourcing nicht einfach. Da stimme ich mit dir natürlich überein.

      Apple hat das für seine Produkte auch gemerkt. Apple saugt viel Profit aus seiner eigenen Lieferkette, indem es vermehrt die Herstellung von Schlüsselkomponenten selber übernimmt z. B:

      – Ersetzen des von Broadcom und Qualcomm hergestellten Mobilfunkchips im iPhone durch den eigenen,
      – eigene Herstellung von Displays,
      – Herstellung eigener Chips – Mac – hat auch zu einer längeren Batterielebensdauer und besseren Leistung des iPhones beigetragen.

      Im B2B Marketing können wir ja nicht von Skalierung sprechen – jeder Auftrag ist anders. Da wird es schwierig bei komplexen Produkten gute Arbeit zu leisten als Outsourcer (z.B. authentische Inhalte) UND eine zufrieden stellende Marge zu sichern.

      Aber wir halten es wie der „Sage of Omaha“ Warren Buffet: 👉 Wir lassen unsere Finger von Aufträgen im Marketing die wir nicht verstehen 👈.

      Will heissen, wir arbeiten uns ein um eine optimale Lösung bieten zu können.
      Schönes Wochenend
      Urs
      #DrKPImetrics

      1. TEIL 2
        Da Apple einen grösseren Teil der Designarbeit für sich beansprucht hat, wurden die Zulieferer zu niedrigeren Gewinnspannen und kapitalintensiveren Aktivitäten gedrängt. Hier geht es um Skalierung (economies of scale) – viele standardisierte wenn auch komplexe Produkte herstellen – mit kleiner Gewinnmargen.

        Der jüngste Umsatz- und Gewinnanstieg erfolgte ohne die Notwendigkeit, mehr Kapital in den Betrieb zu stecken.

        Die Kapitalrendite stieg sprunghaft um fast 20 % auf:
        20 % im Jahr 2021 UND satte
        60 % im Jahr 2022

        Das ist fast das DOPPELTE der Rendite des eingesetzten Kapitals (Return on Capital Employed – ROCE) bei:
        – Alphabet (Google) UND
        – Microsoft

        Erstaunlich!
        Urs
        #DrKPI

  6. Nach meiner Erfahrung funktioniert Outsourcing im B2B Marketing nur zu Teilen. Grund ist oft, da Marketingagenturen das nötige Lösungswissen nicht schon haben oder aber auch nicht aufbauen können wollen.

    Im Technologiebereich sind die Themen komplex und spezifisch. Einarbeitung ist nötig, doch nur entsprechender Aufwand ermöglicht es der Agentur am Ball zu bleiben. Wenn ja, kann der Kunde gewisse Arbeiten auslagern.

    Vermutlich macht die Vermarktung eines Snowboards vielen mehr Spass als das Angebot für ein Vulnerability Disclosure Program.

    Wenn Unternehmen bereit sind:

    – gutes „Onboarding“ für den Ousourcer zu leisten,
    – an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sind und
    – einen Partner finden, der bereit ist das firmeneigene Portfolio gut zu verstehen

    dann findet man mit Sicherheit gute Outsourcing-Partner.

    Doch wo sind die B2B-Werbe- oder Marketing-Agenturen im Tech/IT Bereich? Kennst du 1 ausser Deine Marketing Boutique, wo wir Kunde sind, noch eine andere?

    1. Tech Mgmt
      Sehr interessanter Kommentar ist das, vielen Dank Tech Mgmt.

      Komplex ist es sicherlich wenn sich die an eine aussenstehende Firma vergebene Marketing Aufgabe mit einem neuen innovativen Produkt beschäftigen darf.
      Ich glaube das hängt aber noch ein wenig von 2 Dingen ab:

      1. Länge der Betriebszugehörigkeit im Schnitt ==> Leute die länger dabei sind kennen sich auch oft besser aus was die Kunden betrifft (z.B. verstehen deren Business).

      2. Länge der Geschäftsbeziehung ==> desto länger desto besser kennt man sich, so hoffen wir in diesem Zusammenhang.

      Die beiden obigen Faktoren sehe ich als Moderatoren, d.h. bei langer Betriebszugehörigkeit im Schnitt und langfristigen Geschäftsbeziehungen sollte es besser gehen.

      Vielleicht gibt es nicht so viele Werbe- oder Marketing-Agenturen im Tech/IT Bereich/B2B. Aber finden tut man diese sicher so hoffe ich …
      Wir machen gerne noch mehr für Euch 😅 oder bekommen neue Kunden im Tech Bereich.

      Schönen Tag wünsche ich.
      Urs

  7. In ihrem Streben nach Effizienz haben viele Unternehmen (z.B. Defense) die „schlanke Produktion“ („lean manufacturing“) – eine von der Automobilindustrie favorisierte Just-in-time-Lieferstrategie – eingeführt, um in einem kapitalintensiven Produktionssystem Geld zu sparen.

    Es wird Outsourcing angewendet aber die Teile für das Endprodukt werden Just-in-time geliefert. Auch Apple wendet diese Methodik an.

    Gemäss einem Artikel der FT hat das von Lockheed Martin hergestellte Himars (High Mobility Artillery Rocket System) in den Jahren 2019, 2021 und 2022 mindestens 110 Unterauftragnehmer. Dies geht aus einer FT-Analyse von Daten zu vier Pentagon-Verträgen hervor.

    Die Lieferkette umfasst

    – 141 Städte und Gemeinden in
    – 28 Bundesstaaten der USA. Je
    – 1 Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich, Frankreich und der Türkei ist an der Produktion ebenfalls beteiligt.

    1. Vielen Dank für diesen Kommentar John

      Ich habe mir mal diesen Artikel angeguckt.

      Diese Lieferketten sind hochkomplex da die Unterauftragnehmer auch wieder Unterauftragnehmer nutzen. Wie die Grafik aus dem FT Artikel zeigt:

      Northrop Grumman hat 199 direkte Zulieferer, während
      Boeing 895 hat.

      Aber es ist noch viel komplexer, denn diese

      – 199 Zulieferer bei Northrop Grumman haben 13 393 nachgeordnete Zulieferer, bei
      – 895 Unterauftragnehmer bei Boeing haben diese 55 739 nachgeordnete Auftragnehmer.

      Wenn hier ein Teilchen der Lieferkette nicht Just-in-time liefern kann, sind Probleme vorprogrammiert.

      Die Supply-Chain - Lieferkette vom USA Pentagon ist geographisch stark verteilt und hat viele Unterlieferanten. Wenn was schiefgeht funktioniert die Just-in-Time Lieferkette nicht mehr.
@FT

      Die Supply-Chain – Lieferkette vom USA Pentagon ist geographisch stark verteilt und hat viele Unterlieferanten. Wenn was schiefgeht funktioniert die Just-in-Time Lieferkette nicht mehr.

      Chávez, Staff & Heal, Alexandra (2023-02-01). The strain of arming Ukraine. Financial Times, FT Big Read. Defence Industry. S. 17. Aufgerufen am 1. Feb. 2023 auf https://ig.ft.com/us-defence-industry/

      1. PS. Noch als Nachtrag: Einige Produkte sind auch schwierig zusammen zu bauen.

        Hier nur 2 Beispiele:

        – Die Boeing 747 hat 6 Mio Teile die eingebaut werden müssen,
        – Airbus 320 Neon Triebwerk hat gut 20,000 Teile

        Wenn hier eine Dichtung nicht geliefert wird, ist die Produktion stillgelegt….!

  8. Komisch finde ich wenn kritische Applikationen an einen Provider ausgelagert werden.
    Ist das gutes Risk Management?

    Beispiel, die Zurich soll bis 2025 rund 1000 Anwendungen auf die Services von AWS auslagern.
    Da sind auch

    – zentrale Versicherungs- und
    – SAP-Workloads wie das Personalwesen und Finanzen dabei !

    Das heisst, die business kritischen Anwendungen werden in die AWS-Cloud verschoben. Das wiederum soll die Infrastruktur des Unternehmens vereinfachen, modernisieren und automatisieren.

    Dabei soll dies der Zurich im Jahr rund $ 30 Mio. sparen.

    – Welche Cost-Benefit Analyse wurde hier wohl durchgeführt. Wurden die Savings unterschätzt oder überschätzt?

    https://press.aboutamazon.com/2023/1/zurich-selects-aws-to-accelerate-digital-transformation-and-deliver-new-customer-experiences-at-scale

    https://www.businesswire.com/news/home/20230131005187/en/Zurich-Selects-AWS-to-Accelerate-Digital-Transformation-and-Deliver-New-Customer-Experiences-at-Scale

    1. Lieber Chan

      Interessanter Hinweis und danke für die URLs mit den Pressemitteilungen von Amazon zum neuen Business mit Zurich, einer der größten europäischen Versicherungsgesellschaften.

      2021-12 hatte Amazon Web Services einen Ausfall, der Online-Dienste lahmlegte, die von Millionen von Menschen genutzt wurden. Da gingen Staubsauger Roboter nicht mehr, Dating auf Tinder war hin. Fans der Sängerin Adele konnten keine Tickets für ihre Tournee kaufen „dank“ AWS Ausfall.

      Gleichzeitig warnte Mario Greco, CEO von Zurich, im Januar 2023, dass Cyberattacken – im Gegensatz zu Naturkatastrophen, die den Sektor in diesem Jahr 100 Milliarden Dollar gekostet haben sollen – „nicht mehr versicherbar“ sein werden, da die Störung durch Hacks weiter zunimmt.

      1. Was passiert oder wie hat die Zurich die kritischen Applikationen gegen solche Ausfälle von AWS gesichert? Wäre es nicht besser mehrere Cloud Services zu nutzen?

      2. Inwiefern können so die Störungen minimiert werden, wenn Laut dem CEO Mario Greco die Hacks zunehmen?

      Ich bin gespannt.
      Urs

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