2014-11-05 Bitte Kommentare lesen, Checkliste / Ratgeber – 2 Bonus Tipps.
PLUS Gratis-PDF zum Download, Video, Slides, usw.
Dank Bauchgefühl:
Die Experten glauben zu wissen was die ideale Schlagzeile macht.
Doch aufgepasst….
Hier diskutieren wir dieses Thema in Bezug auf:
1. Griffige Überschriften: Was ist die optimale Länge?
2. Was sind die Grundregeln?
Der Verein für deutsche Sprache führte 2011, 2012 und 2013 einen Wettbewerb für die beste Schlagzeile durch. Dabei können Leser die aus ihrer Sicht besten Schlagzeilen einreichen. Die eingereichten Schlazeilen oder Überschriften werden im November von einer Jury beurteilt. Diese kürt dann die beste Schlagzeile (für Deutschland). Die Ranglisten sind hier:
– 2013
– 2012
– 2011
Dabei reichen die Gewinner von der Bild, über die TAZ, dem Stern, usw.
Wortspiele werden genutzt aber auch lange Überschriften sind in den besten drei Platzierungen zu finden.
Trotzdem, unter den 10 best platzierten Schlazeilen des Jahres, machen fast immer solche mit etwa 4 bis 6 Wörtern das Rennen. Natürlich dies kann einfach das Resultat sein der persönlichen Präferenzen der Jury dieses Preises. Aber was sagt uns die Forschung?
1. Bauchgefühl herrscht vor
Tendenz bei Bloggern ist, dass sie kurze Titel als besser betrachten.
Doch anhand welcher Fakten kommen Blogger oder auch Kommunikationsberater auf kurze Schlagzeilen? Meistens basiert dies auf dem Bauchgefühl. Dieses wird kaschiert und als Wissen in Beiträgen weitergegeben, wie z.B.:
“… you have to be a great writer to do it in 5 words… Headlines that are longer than 10-12 words are simply ineffective.” (Nikitina, 2012, p. 35).
Nikitina, Arina (2012). Improve your writing skills. Im Selbstverlag. Eingesehen am 15 Oktober auf http://amspaces.pbworks.com/w/file/fetch/79227218/improve-your-writing-skills.pdf
Keven Lee hat dieses Jahr im Buffer Blog die Behauptung aufgestellt:
„…The ideal length of a headline is 6 words.“
Lee, Kevan (March 31, 2014). The ideal length of everything online, backed up by research. [Buffer Blog]. Aufgerufen am 15. Oktober, 2014 auf http://blog.bufferapp.com/the-ideal-length-of-everything-online-according-to-science
Wohlgemerkt, Lee hat in diesem Beitrag 10 Wörter genutzt nach dem Motto: Ausnahmen bestätigen die Regel?
Lee’s Tipp basiert in diesem Falle nicht auf Forschung wie er im Titel behauptet. Er zitiert einen interessanten Blogeintrag von Tennant (19. Dezember 2011):
„Usability research shows that people not only scan body copy, but headlines as well—and they tend to take in only the first and last 3 words. This suggests the perfect length for a headline is 6 words… But let me suggest that rather than worrying about length you should worry about making every word count. Especially the first and last 3—and if that means using the passive voice, so be it.“
Tennant, Bnonn (19. Dezember 2011). Can you write a better headline than this? Not using old headline formulas you can’t. [Kissmetrics Blog]. Aufgerufen am 15 Oktober, 2014 auf https://blog.kissmetrics.com/how-to-write-headlines/
Übrigens, keine der Usability Studien auf welche sich Tennant beruft werden auch zitiert oder aber verlinkt zu diesem Beitrag. Hier kann man der Behauptung glauben schenken oder aber einige Zweifel anbringen.
Sag das Eine, tue das Andere: Interessant ist, dass Tennant (wie auch Lee von der Firma Buffer, siehe oben)für seinen Blogeintrag eine Überschrift wählte, welche 15 Wörter beinhaltet. Und dies obwohl er in diesem Blogeintrag dem Leser empfiehlt, nur 6 Wörter in einem Titel zu nutzen.
Die ersten drei Wörter sind „Can you write“ und die letzten drei „formulas you can’t.“ Sind diese gut oder schlecht, weil sie ja laut Tennant die wichtigsten Plätze in seinem langen Titel einnehmen? Was denken Sie?
Weiteres Material zum Thema Bauchgefühl
Kein Autor (kein Datum). How to write magnetic headlines. Eingesehen am 15. Oktober auf http://www.copyblogger.com/magnetic-headlines/
2. Was sagt die Forschung?
Wie die obigen Beispiele zeigen, Expert-Blogger arbeiten aus dem Bauchgefühl heraus. Ihre Tipps basieren auf deren Meinung aber nicht unbedingt auf Fakten. Der DrKPI Schlagzeilen Index basiert jedoch auf Forschungsergebnissen. Einige stellen wir Ihnen gleich einmal hier vor.
Zum Beispiel, die Werber haben sich schon im letzten Jahrhundert mit diesem Thema beschäftig. Dabei ging es darum welche Anzahl von Worten das Optimum für eine Schlagzeile in einem Inserat sein könnte. Zum Beispiel, Feasly und Stuart (1987) studierten die Länge von Überschriften in der Werbung zwischen 1932 und 1982. Sie schrieben:
„… either six or seven words, with an average of 7.44 to 9.54 words“ sind Ideal für Überschriften (Seite 23).
In einer Masterarbeit (Anaya, 2008) fand die Autorin, dass Überschriften / Titel in Inseraten von 1980 bis 2005 kürzer wurden. Sie hat zu dieser Arbeit 7.915 Überschriften in Werbetexten und Inseraten analsiert. Die Anzahl Wörter reduzierten sich von 1980 mit 7.71 Wörter, 1985 (5.80), 1990 (5.98), 1995 (7.30), 2000 (6.04) bis im Jahre 2005 auf einen Durschnittswert von 5.02 Wörtern.
Die obige Studie ist wichtig. Diese zeigt, dass über die letzten Jahrzente Werber immer mehr kürzere Überschriften bevorzugen.
Interessant ist hier, wie gut Leserinnen kürzere oder längere Überschriften verstehen. Lucas (1934) eruierte dieses Problem im Detail. Er fand, dass eine .80 Korrelation bestand zwischen längeren Überschriften und dem Verständnis des Inhaltes beim Leser.
Percy (1981, 2011) verglich die Länge von Überschriften ebenfalls mit dem Leser-Verständnis. Percy untersuchte dabei, wie die Länge einer Überschrieft die Wahrscheinlichkeit beeinflusste, dass der Leser den ganzen Beitrag studieren würde. Er fand, das Titel mit weniger als 5 Wörtern ein Skore von 9.0 erhielten.
Dieses verbesserte sich auf 9.86 für Headlines mit sechs bis acht Wörtern. Danach viel das Skore auf 7.95 ab. Deshalb empfahl Percy, in einem Titel zwischen 5 bis 8 Wörter zu nutzen um damit das Verständnis und indirekt damit auch das Leserinteresse zu fördern.
Infos
Anaya, Michelle, A. (2008). Changing appearances: magazine advertising layout and design, 1980-2005. San Jose: San Jose State University (Calif). Master’s Theses. Paper 3615. Zugegriffen: 29. Oktober, 2014.
Feasley, Florence G., & Stuart, Elnora W. (1987). Magazine advertising layout and
design: 1932-1982. Journal of Advertising, 16(2), 20-25.
Lucas, D. B. (October 1934). The optimum length of advertising headline. Journal of Applied Psychology, Vol 18(5), Oct 1934, 665-674.http://dx.doi.org/10.1037/h0072217
Percy, Larry. (1981), „Psycholinguistics: Some Simple Rules for Do-It-Yourself Ad Testing.“ Proceedings of the 3rd Business Research Conference, Advertising Research Foundation.
Percy, Larry (2011). Psycholinguistic guidelines for advertising copy.NA – Advances in Consumer Research Volume 09, eds. Andrew Mitchell, Ann Abor, MI : Association for Consumer Research, Pages: 107-111. http://www.acrwebsite.org/search/view-conference-proceedings.aspx?Id=5910 Aufgerufen am 14. Oktober 2014.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=kxhEOEhKnWA[/youtube]
Weitere kurze Videos zum Thema Blogging gibt es hier
Umsetzung in die Praxis
Headlines in Inseraten oder aber auch Artikeln in Zeitungun sind oftmals zweigeteilt (siehe Nelson, 1989, S. 167). Der Haupttitel is grösser und relative kurz wie z.B. 4 Wörter lang. Der Untertitel ist kleiner und vielleicht kursiv gedruckt. Er beinhaltet manchmal bis zu 15 Wörtern oder sogar noch etwas mehr. In diesem Falle eine Kurzusammenfassung in 2 oder 3 Sätzen. Hier ein Beispiel aus der NZZ vom 28. Oktober, 2014 (Seite 50 – Sektion Medien)
Es geht abwärts
Das Jahrbuch zur Medienqualität malt wieder schwarz – warum das einige schmerz und provoziert.
Online ist die Überschrift leicht anders. Aussagekräftig in Untertitel und Hauptitel aufgeteilt. Danach ein Bild mit Erklärungstext und darauf die Kurzzusammenfassung. Die letztere findet sich auch in der Print Version.
So kurz wie möglich, so lang wie nötig
Dies scheint die Devise für die NZZ. Dies zeigt das Beispiel aus der gedruckten wie auch der Oline Version des oben aufgeführten Artikels.
Dies deckt sich auch anhand der Forschungsresultate. Knackige, kurze, präzise, griffige, packende, spannende und aussagekräftige Headline sollte man in 8 Wörtern schaffen. Sicher es klappt nicht immer :-).
Kurzzum, die erfolgreiche Überschrift zeichnet sich meistens durch folgende 3 Dinge aus:
1. 5 bis 8 Wörter in der Schlagzeile,
2. 1 bis 2 Wörter mit > als 6 Buchstaben, und
3. höchstens 40 Zeichen, inklusive Leerschläge.
Siehe auch meinen Kommentar unten…. das reicht eben noch nicht, denn… Testen Sie die Wirksamkeit der Überschriften in Ihrem Firmenblog hier
Weitere Infos
Nelson, Roy Paul (1989). The design of advertising, Iowa: Wm. C. Brown Publishers.
Download PDF Datei (544KB) Schlagzeilen: Optimale Anzahl Wörter im Corporate Blog
Weitere Präsentationen von DrKPI gibt es hier
[slideshare id=41051678&doc=bild-headline-2014-141103080735-conversion-gate02]
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Weitere Informationen
Ball, James (16. März 2014). Read this to find out how Upworth’s awful headlines changed the web. [The Guardian – Generation Y takeover: Media series of articles] Aufgerufen am 15 Oktober, 2014 auf http://www.theguardian.com/media/2014/mar/16/upworthy-website-generation-y-awful-headlines
Tate, Ryan (25. Februar 2013). Tabloid chic: How racy headlines unlock money. [Wired Blog] Aufgerufen am 15 Oktober, 2014 auf http://www.wired.com/2013/02/tabloid-chic-the-rise-of-racy-headlines/
Mehr Tipps und Tricks zum Thema
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16 Antworten
Lieber Urs
Danke für diesen Beitrag.
Habe mich gleich auf DrKPI registriert und auch meine Schlagzeilen angeguckt.
Super finde ich, dass due auch auf Forschungsresultate verweist.
Das war für mich sehr hilfreich. Vor allem deshalb, weil oft die Tipps nur auf dem Bauchgefühl der Schreiber basieren. Das reicht uns natürlich nicht.
Was würdest Du an einem Titel zuerst verbessern?
Lieber Ralf
Danke für den Kommentar. Deine Frage: „Was würdest Du an einem titel zuerst verbessern?“ ist nicht einfach zu beantworten.
Für mich war schon einmal sehr schwierig, den Titel für diesen Blogeintrag richtig zu formulieren. Meine 3 Tipps sind klar:
1. 5 bis 8 Wörter in der Schlagzeile,
2. 1 bis 2 Wörter mit > als 6 Buchstaben, und
3. höchstens 40 Zeichen, inklusive Leerschläge.
Aber auch ich musste den Titel änder. Z.B. habe ich Corporate Blog vorangestellt, weill der Beitrag sich ja an Firmenblogger richtet. Auf die Idee die Worte „3 Tipps“ noch einzubauen, kam ich erst nach Deinem Kommentar !
In Social Networks habe ich bis heute diese Überschrift genutzt:
„Wie lange sollte der Titel meines Blogeintrages sein?“
Die Fragestellung ist interessant, aber für den Blog selber fand ich das zu einfach :-)
Will heissen, das Einsetzen eines Fragezeichens empfiehlt sich ebenfalls. Auch die Nutzung von Nummern wie „10 Tipps“ hilft.
Auch ein Wort wie „Ratgeber: 10 Tipps zum Surfen“ kann je nach Zielgruppe auf Interesse stossen.
Die Antwort ist: Mach Deinen Titel so kurz wie möglich aber aussagekräftig / informativ für Deine Zielgruppe (z.B. Dein idealer Kunde oder Leser).
Meine Antwort zeigt, dass gute Schlagzeilen eben auch ein wenig Kunst sind. Will heissen, es funktioniert nicht immer genau so wie man sich dies erhofft oder geplant hat.
Und trotzdem, wie bei einem Fenster welches man einbauen will, die Masse (siehe 3 Tipps oben) müssen stimmen. Nur dann erfüllt das Einbaufenster seine Funktion (z.B. Licht, Lüftung, Isolation, usw.).
Ob dann die Aussicht durch das Fenster dem Mieter oder Besitzer ein tolles Panorama bietet oder aber die Ansicht auf einen Autofriedhof, darüber hat weder der Schreiner
noch der Bauherr Kontrolle.
Bei Überschriften muss man das Handwerk beherrschen (siehe 3 Tipps) aber dann kommt halt noch viel mehr dazu :-) (wie das Panorama – Berge oder See…).
Ralf, ich wünsche viel Erfolg beim Schreiben. Ich bin überzeugt, DrKPI wird Dir dabei das notwendige Feedback geben. Dies erlaubt Dir weiterhin interessante Überschiften in Deinem Firmenblog zu nutzen. Diese werden bei Deinen Lesern das Interess zum Weiterlesen wecken!
Urs
Ralf
Ich habe heute auch noch diesen Kommentar unten geschrieben auf dem Blogprofis.de Blog hier: (sehr interessanter Beitrag – lesenswert). Ich wollte Dir diesen nicht vorenthalten und habe ihn leicht gekürzt unten aufgeführt.
„Lieber Vladislav
Interessanter Beitrag. Nach dem Lesen möchte ich aber noch 3 Punkte anmerken, wenn ich darf, nähmlich:
1. Wenn jemand was vor 30 Jahren sagte …8 von 10 lesen Deine Überschrift aber nur 2 von 10 lesen den folgenen Text …. ist dies noch kein Beweis, das die Aussage stimmt.
2. In Relation zu 1: Print gab es damals, online fast nicht. Doch heute lesen wir oft Online.
D.h. was bei Bild als Überschrift in print funktioniert, wird für die online Version geändert.
Man hat das ja getestet :-)
3. Du schreibst: “Ich fokussiere mich auf Blogs, die Probleme lösen. Blog die Dinge anprangern, können machen was sie wollen! ”
Das ist eine wichtige Aussage. Vielleicht kann man noch weiter präzisieren:
“Was immer der Fokus der Inhalte im Blog ist, bestimmt auch die Art der Schlagzeile oder Überschrift.”
Ein Gamer Blog oder ein Blog der politische Themen diskutiert (d.h. beide offerieren auf ihre Art Lösungsansätze zu Problemen) nutzen andere Überschiften. Will heissen, was bei Gamern auf Resonanz stösst, löst Unverständnis oder Langeweile beim politisch interessierten Leser aus. Diese unterschiedlichen Zielgruppen wollen andere Headlines.
Das gleiche Rezept funktioniert nicht für beide dieser Arten von Blogs. “
Persönliche Präferenzen und Meinungen finde ich sehr wichtig. Bevor ein Medikament jedoch zugelassen wird, sind Tests notwendig (z.B. wie ist die Wirkung, Nebenwirkungen bei regelmässiger und / oder längerer Einnahme, usw).
Gleiches gilt auch für eine Methodik um bessere Schlagzeilen zu schreiben. Es muss überprüft werden, ob die Methodik bei verschiedenen Blogs in unterschiedlichen Genres funktioniert. Erst dann sollten wir das “Medikament als Allerheilmittel” oder Ideallösung empfehlen.
Hier die Forschungsresultate zu den obigen 3 Dingen… was funktioniert und warum es bei uns nicht immer funktioniert: ===> http://blog.drkpi.de/schlagzeile-des-jahres-2/
Freundlichst
Urs
DrKPI
Lieber Urs,
ein toller Beitrag, vielen Dank! Er macht eindrücklich deutlich, wie viel Zeit es braucht, um gute Texte bzw. präzise Headlines zu erstellen…
Obwohl das Bloggen ein recht zügiges Metier zu sein scheint, in dem man in kurzer Zeit zu einem Ergebnis kommen kann, unterstreicht deine Analyse einmal mehr, dass man Texte ruhig auch mal „liegen lassen“ und „abhängen lassen“ muss, bevor sie online gehen…
Was die Zeichenzahl angeht, bin ich mir übrigens nicht so sicher. Wort- und Zeichenzahl mögen Orientierungshilfen bieten, viel schwieriger scheint es mir bspw., passende Metaphern zu finden… (Besser dann keine als die falsche…).
Viele Grüsse, Jörg
Lieber Joerg
DAnke für Deinen Kommentar und natürlich das Lob…. auch schön sowas zu hören.
Neben der Anzahl Zeichen, hilft es sicherlich die Schlazeile als Frage zu formulieren oder aber eine Zahl einzubauen, wie z.B.: „Mauerfall Berlin: Wie war das Leben vor 25 Jahren anders?“
Uebrigens, die Zeichenzahl kommt von User Tests mit tausenden von Webnutzern weltweit. Kürzere Titel werden eher gelesen auf dem Handy, auf dem Wege zur Arbeit, usw.
Besonders interessant in Deinem Kommentar finde ich aber diesen Paragraphen:
„…Wort- und Zeichenzahl mögen Orientierungshilfen bieten, viel schwieriger scheint es mir bspw., passende Metaphern zu finden… (Besser dann keine als die falsche…).“
Es ist in der Tat sehr schwierig, die Metaphern richtig anzuwenden….. und mit den Worten gekonnt zu spielen, sodass der Leser mehr vom Blogeintrag konsumieren will.
Aber wie sollen wir hier eine Regel in unsere Software einbauen, um Metaphren zu erfassen? Hast du eine Geistesblitz zu diesem Thema das uns helfen könnte, lieber Jörg?
Die Gefahr ist bei „Metaphors“ ja auch, dass eines welches im Vorarlberg bestens funktioniert, schon im Rheintal (über den Rhein in der Schweiz) Unverständnis auslösen kann. Das gleiche gilt ja auch in Sachen Sprichwörtern und Humor…. die schon von einem ins andere Tal anders interpretiert werden können oder Unverständnis auslösen. Oft wird der Humor vom Zielpublikum aus einer anderen Region misverstanden.
Jörg, ich freue mich auf Deine Antwort.
Lieber Urs,
danke für deine ausführliche Antwort und die Gedanken!
Was deine Frage zu den Metaphern angeht, so habe ich hier auch keine Antwort, die bei der Software-Entwicklung helfen könnte… Sorry.
Quantifizierende Analysen können m. E. eine Hilfestellung bieten, um zu überprüfen, wie einfach ein Textbestandteil gehalten ist – inwieweit er Relevanz für die Leserin bzw. den Leser hat, ist ja immer auch Kontextabhängig.
Wer sitzt wann und warum, in welcher Lebenslage vor dem Bildschirm?
Und wie das Jubiläum des Mauerfalls zeigt: Auch gesellschaftliche Ereignisse dürften hier eine Rolle spielen.
Vielleicht ein Bereich, der sich nur bedingt mit Software erfassen lässt?
Beste Grüsse, Jörg
Lieber Jörg
Danke für diese Antwort auf meine erste Antwort betreffend Deines Kommentares.
Du schreibst:
„inwieweit er Relevanz für die Leserin bzw. den Leser hat, ist ja immer auch Kontext abhängig.
Wer sitzt wann und warum, in welcher Lebenslage vor dem Bildschirm?
Und wie das Jubiläum des Mauerfalls zeigt: Auch gesellschaftliche Ereignisse dürften hier eine Rolle spielen.“
Da stimme ich Dir natürlich voll und ganz zu, Jörg. Trotzdem, 3 Dinge kann man verbessern indem man:
1. Ueberschrift kurz hält,
2. so wenig Buchstaben wie notwendig – komplizierte Wörter = 7 oder mehr Buchstaben – vermeiden, UND
3. 6 – 8 Worte im der Ueberschrift nutzen.
Das verhindert wenigstens, dass die Leute wegen diesen Fehlern schon nicht einmal den Titel voll und ganz lesen. Oder aber nach dessen halbem Studium schon weiter surfen.
Danach gibt es natürlich noch weitere Faktoren die den Erfolg oder mögliche Probleme verstärken können, wie z.B.:
– Aktualität vom Thema (z.B. öffentliche Diskussion, Fernsehen, in der Schweiz findet eine Abstimmung in 3 Wochen statt zu diesem Thema, usw.); UND
– wo liest die Leserin den Titel (z.B. Strassenbahn, Büro oder Frühstückstisch) auf welchem Gerät (60-80% auf dem Smartphon) and?
Trotzdem, eine kurze Überschrift hilft dem Leser in der Strassenbahn der es auf dem Handy liest den Inhalt schneller zu verstehen.
Dass er dann vielleicht vom Nachbarn abgelenkt wird, können wir nicht verhindern. Oder aber die Strassenbahn verlassen muss, und somit den Titel nicht zu Ende liest, c’est la vie.
Dies sind Restrisiken welche wir kaum beeinflussen können. Aber wenn wir die zusätzlichen Risiken welche eine Person abhalten wegen der Überschrift weiter zu lesen minimisieren können, dann ist dies sehr gut!
Jörg, danke für Dein hilfreiches Feedback.
Lieber Urs
Fand den Beitrag sehr interessant.
Gerade bei der Forschung ist das mit dem „So kurz wie möglich, aber so lang wie nötig“ immer so eine Sache – Wie lange ist nötig? Da gehen die Meinungen zwischen uns Kommunikationsspezialisten und den Forschern oft weit auseinander :-)
Ich persönlich tu mich oft auch schwer einen klingenden Titel in eine möglichst kurze Schlagzeile zu pressen.
Vier Sachen helfen mir dabei aber immer wieder:
1. Regeln einhalten – und somit das Bauchgefühl schulen
2. Ersten Draft nochmals weglegen und einmal drüber schlafen (ich weiss dazu hat man häufig keine Zeit)
3. Ganz zum Schluss einen Fachfremden fragen, was er zu dem Titel findet und was er darunter am ehesten erwartet (man will den Leser ja nicht (ent)täuschen)
4. Auf das Bauchgefühl hören!
Cheers
Carrie
Liebe Carrie
Danke für Dein Lob. Du schreibst:
„Gerade bei der Forschung ist das mit dem „So kurz wie möglich, aber so lang wie nötig“ immer so eine Sache – Wie lange ist nötig? Da gehen die Meinungen zwischen uns Kommunikationsspezialisten und den Forschern oft weit auseinander :-)“
Das stimmt, aber die Meinung ist das eine, Erkenntnisse aus Forschung = Fakten / Erkenntnisse ist das Andere :-)
Aber die Kommunikationsspezialisten haben sicherlich Recht, wenn sie darauf hinweisen, dass es dann noch spezielle Dinge zu bedenken gibt wie z.B.
1. Zielgruppe – Teenies oder Pensionierte
2. Kanal – Facebook, Twitter, etc.: Hier sagt man auch der Titel muss oftmals ein wenig länger sein als im Blog UND speziel zugeschnitten für die Nutzer
Was Facebook Nutzer interessiert, ist für ein Twitter User vielleicht uninteressant.
3. Sprache – Land: In English braucht es gut 100 Wörter, in Chinesisch 60 und auf Deutsch gut 120 um das gleiche ausdrücken zu können.
Klar ist hier dann, dass Chinesen mit weniger gut zurecht kommen. Deutsch und französisch Sprachige haben es da eher schwierig.
Deine 3 Punkte – Regeln beachten, Entwurf mal weglegen, Fachfremden fragen und dann noch das Bauchgefühl – finde ich super. Kurz und klar.
Wir bleiben dran und im DrKPI Pro Monatsreport gibt es zu diesem Thema ja noch einige zusätzlich Sachen die hilfreich sein können (z.B. Tipps gemäss den KPIs eines Blog – wie man die Schlagzeile verbessern kann, usw.).
Nochmals herzlichen Dank.
Freundlichst
Urs