1. Brauchen Blogger einen Verhaltenskodex?
2. Brauchen Zeitungen oder Firmen eine Offenlegungspolitik?
Die Fragen oben gilt es zu beantworten. Haben Sie eine spontane Antwort?
Wie hat Ihr Unternehmen diese Problematik gelöst (z.B. Kundengeschenke? Was geht, was nicht?).
Gleich einen Kommentar unten schreiben bitte. Was immer Ihre Antwort sein mag…. Bei diesem Thema ist eine rege Diskussion vorprogrammiert.
Kürzlich fand eine Diskussion zu diesem Thema am BarCamp Schweiz in Zürich statt. Dabei war auch Ethik ein Thema – Sollen Blogger an PR-Events (Adrienne / Kevin).
Dies motivierte diesen Beitrag zu schreiben. In einer Rezension des obigen Events las ich unter anderem:
„Ich verwies auf die ausgebliebenen Blogbeiträge zur Search.ch-App und äusserte den Verdacht, dass man mit Donuts und Bier jeden Beissreflex killen kann. Schwer tat ich mich ausserdem mit dem Alibi-Hashtag des Klassentreffens, der ein spontanes Treffen der Social Media-Szene suggerierte. Und die Kommunikation des Anlasses nach aussen liess jegliche Mindeststandards an Transparenz missen. Offen blieb zum Beispiel, wer in die Organisation involviert war.“ Von Adrienne Fichter auf: http://www.nzz.ch/mehr/digital/barcampch-adrienne-fichter-kevin-kyburz-blogger-manifest-nzz-1.18369352
Interessant ist, dass Adrienne Fichter (NZZ-Community Redaktorin) Anfangs dieses Jahres noch als Corporate Content Blogger gearbeitet hat. Diese Thematik hat Adrienne Fichter auch schon auf ihrem privaten Blog aufgenommen: PR – Ethik – Blogger.
Ist ein Beissreflex notwendig?
Obwohl unsere Meinungen nicht allzu unterschiedlich sind, gibt es doch einige interessante Differenzen zu Adrienne Fichter. Als Einstieg, Blogger wie auch Journalisten besuchen Pressekonferenzen. Wir wissen, dass Journalisten sich das Recht vorbehalten, über einen Event zu schreiben oder eben nicht.
Das gleiche Recht hat auch ein Blogger. Beide entscheiden primär anhand des Informationsgehaltes einer Pressekonferenz, Reise oder Nachricht, ob es sich überhaupt lohnt was zu schreiben oder nicht. Vielleicht schreibe ich über eine neue App von Search.ch oder aber den Update bei der Swisscom iO App.
Die Entscheidung ist nicht immer einfach. Ist das Thema interessant für das Ziepublikum? Wenn ja, gibt die Pressekonferenz oder der Press Release genügend Material für einen gut recherchierten Beitrag? Sicherlich kaum. Doch kann der Informationsgehalt verbessert werden indem man Informationen von weiteren Studien einfliessen lässt?
Hilft vielleicht ein Gespräch mit Entwicklern der App interessante Details zu bekommen. Für Journalisten ist vielleicht noch das „okay“ von der verantwortlichen Redaktionsperson notwendig. Dieses okay entscheidet, ob der Inhalt überhaupt eine Chance hat veröffentlicht zu werden.
Das persönliche Image ist auch immer eng verbunden mit demjenigen des Unternehmens. Wer die Position des Unternehmens in einem Kommentar im Netz genauer erläutert (z.B. Walter Schärer – Danke für Ihr Interesse an unser neuen App ) weiss, dass man die Auswirkungen auf die Firmen-Reputation im Auge behalten muss. Dies umso mehr, wenn der Kommentar dann noch zu einem detaillierten Blogeintrag auf dem privaten Blog verweist (ein tolles Beispiel – im positiven Sinne – liefert Walter Schärer).
Fazit: Journalisten wie Blogger besuchen Pressekonferenzen. Ob man dann darüber schreibt hängt vom Thema, Inhalt, usw ab. Die meisten Journalisten nennen dies redaktionelle Freiheit – siehe The Guardian.
Weder ein paar Gläser Bier noch ein Apéro Häppchen machen den Unterschied. Alleine der Informationsgehalt für unsere Leser ist was hier zählt.
Abonnieren Sie wie 1500 andere unseren Newsletter: Trend Analysen, kostenlose Tools / Fallstudien zum Thema Content Strategie, Marketing und Corporate Blogs
Unser Video UNTEN und Präsentation-Slides zeigen genau auf, was Sie tun müssen um Fehler zu vermeiden.
Ethik – Quo Vadis
Natürlich gibt es da auch noch Wege die weiter gehen als einen kostenlosen Lunch oder ein Glas Bier am Ende einer Pressekonferenz. Dazu las ich:
„Ein Journalist, der wirklich unabhängig bleiben will, nimmt weder Geschenke noch Vergünstigungen an.„ Korrupter Journalismus: Der Teufel steckt in der Ausnahme
Das obige ist natürlich nicht praktikabel, denn ein Freebie lauert überall. Dies hat die Redaktion vom The Guardian in einem Artikel so trefflich summiert:
„The freebie can be anything from a TV company sending carol singers to the Guardian offices decked out in Dickensian costume for 10 minutes of carols in the lobby (as happened two weeks ago, and very pleasant too) to massively expensive trips set up by companies, governments or NGOs. Those that fund these trips know the value of transporting journalists to far-off places and events that might not otherwise be covered by journalists in an era of ever-tightening editorial budgets.“ gelesen im The Guardian – Fifa 15 hands-on, part two – scraps, stats and sunsets.
Der Guardian versuchte dies zu lösen, indem Richtlinien für MitarbeiterInnen aufgestellt wurden. Diese sind – im Gegensatz zum Tages-Anzeiger oder der NZZ – öffentlich und können im Netz eingesehen werden: The Guardian’s Editorial Code.
Immer mehr Wissenschafts- und Bildungsjournalisten kann seinen Lebensunterhalt nicht allein mit Artikeln aus diesen Bereichen bestreiten. Er arbeitet entweder in anderen Ressorts der jeweiligen Medien oder auch als PR-Texter und Mediencoach für Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Da sind Interessenkonflikte vorprogrammiert: Download Studie über die Arbeits- und Ausbildungssituation der Wissenschafts- und Bildungsjournalisten in Österreich
Die Amerikanische Gesetzgebung (auch Grossbritannien kennt hier gesetzliche Vorschriften) verlangt, dass Blogger angeben, wenn sie ein Produkt zu Testzwecken erhalten haben. Das heisst, im Blogeintrag unten muss dies aufgeführt sein. Geschieht dies nicht, kann dies zu erheblichen finanziellen Schäden führen für den Blogger.
Aber auch der Hersteller des Produktes welches getestet wurde, hängt hier drin. Somit ist „Disclosure“ ein muss für Bloggers in den USA und Grossbritannien (mehr Informationen mit Links zu US und UK Gesetzestexten – Blogging the death of trust – Frühjahr 2012).
Das Problem ergibt sich für Blogger vorallem dann, wenn Schreiben im Blog Einkommen generiert. Dies passiert bei Zalando durch kostenlose Gutscheine für Blogger (Beitrag von Nora Burgard). Zalando hofft natürlich, dass die Bloggerin was schreibt. Aber auch Werbung mit Google Ads, die auf einem Blog geschaltet wird, kann zu einem Interessenkonflikt führen. Hier gilt es einen pragmatischen Lösungsansatz zu finden.
Für Kunden taten wir dies schon öfters (z.B. Dislosure Policy 2009 – The Guardian, The New York Times, etc.). Die Grafik unten zeigt die Problematik etwas genauer auf … Ethik und Business: Wie finden wir einen fairen Kompromiss zwischen kommerziellen und persönlichen Interessen.
Deklarierung von möglichen Interessenkonflikten
Weder The Guardian noch wir Blogger können diese Konflikte vermeiden, d.h. Geschenke gibt es immer wieder. Pragmatisches Vorgehen ist hier Pflicht. Zum Beispiel empfiehlt es sich als Agentur oder Berater klar zu stellen, dass bei einem Blogeintrag über Corporate Blogs keine meiner Kunden erwähnt werden (denn dies ist ja ein potentieller Interessenkonflikt), wie z.B. durch einen Text wie:
Der Blogger deklariert, dass keine Interessenkonflikte hinsichtlich seiner Autorenschaft oder der Publikation dieses Artikel / Blogeintrages zu berücksichtigen sind. Insbesondere sind keine der erwähnten Webseiten Kunden unserer Agentur.
Angenommen der Journalist oder Blogger wird zu einer Pressekonferenz in derselben Stadt eingeladen. Ausser Häppchen und einem Glas Wein wird nichts angeboten. Dann erscheint mir eine Deklaration wie oben nicht von nöten. Bin ich da falsch gewickelt?
Download PDF Datei (610KB) #BarcampCH – #SuisseEmex #Messe: Disclosure im Firmenblog
Mehr zum Thema oder was es zu berücksichtigen gibt in dieser Präsentation.
[slideshare id=38461094&doc=interessen-konflikt-blogger-journalist-ethik-140828123813-phpapp01]
Weitere Präsentationen von DrKPI gibt es hier
Was immer bezahlt wurde, sollte jedoch erwähnt werden. Das heisst, unten im publizierten Artikel (wie es der Guardian macht) oder aber in einem Blogeintrag, muss dies deklariert sein wie:
Urs E. Gattiker besuchte die GamesCom während einer Geschäftsreise. Unterkunft und Reisekosten wurden von Electronic Arts bezahlt. Für Informationen über Sponsorship und bezahlte Reisen von DrKPI – CyTRAP Labs GmbH MitarbeiterInnen verweisen wir auf unseren Verhaltenskodex.
Unser Video UNTEN zeigt genau auf, was Sie tun müssen um diesen Fehler zu vermeiden.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=aTXot5aDbsw[/youtube]
Weitere Videos von DrKPI gibt es hier
Interessenkonflikt – Transparenz bei DrKPI
Bei DrKPI.de und DrKPI.com versuchen wir, Interessenkonflikte zu vermeiden. Besteht trotzdem einer, notieren wir dies unterhalb des jeweiligen Artikels.
Ebenfalls zum Thema und interessante Leselektüre sind:
– Rückblick: #barcampCH 22 – 24. August 2014 in Zürich,
– Kurzer Prozess: „Zeit Online“ und der geschasste 150-Euro-Reporter
– Ethik in der PR: Selbstverpflichtung und Selbstkontrolle
– – „Code of Ethics“ – Zeit Online
– PR einfach selbst gemacht bei Focus Online
Uebrigens, Informationspflichten bestehen auch für Journalisten und Blogger. Am 17. Mai 2010 trat die Verordnung über Informationspflichten für Dienstleistungserbringer (Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung – DL-InfoV)in Kraft. Diese gilt auch für Spiegel-Online Journalisten, freie Journalisten, Firmen-Blogger sowie freie Blogger (zumindest in Deutschland).
Quelle: Ethik und Vertrauen: Journalisten oder Blogger?
Was ist Ihre Meinung?
– Was sind die Regeln bei Ihrer Firma wenn es um Kundengeschenke geht? – Welchen Konflikt haben Sie schon als Blogger erfolgreich gelöst? – Was empfehlen Sie Journalisten und Bloggern um die Transparenz und Compliance zu verbessern wenn es sich um einen Interessenkonflikt handelt?
Ich freue mich auf Ihre Kommentare und Fragen und werde diese gerne beantworten.
2013-09-01 – Update Native Advertising – Ethik – Bezahlung für News
Native Advertising – Buzzfeed, The Time, Reuters, New York Times — Disclosure und Native Advertising – wo bleibt das Vertrauen? [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=E_F5GxCwizc[/youtube]
22 Antworten
Danke für die Erwähnung ;-)
Und für die Hinweise zu den gesetzlichen Regelungen: Als „freier Blogger“ war ich mir nicht bewusst, dass ich irgendwelchen Vorgaben unterworfen bin. Ist es nicht meine private Publikation, auf der ich tun und schreiben kann, was mir beliebt?
Und mit dem NZZ-Blogger-Manifest, dass Blogger Transparenz üben sollten, bin ich auch nicht einverstanden: Ich schreibe doch wie gesagt was und wie ich will und wenn die Leser ein maues Gefühl haben bei meinen Texten, dann lesen sie mich einfach nicht mehr? Erledigt?
Natürlich versuche ich trotzdem transparent Hintergründe aufzuzeigen, aber mehr aus Dienst am Leser als an irgendwelchen Kodex oder Manifesten.
Ganz im Gegensatz zu Zeitungen, die sich Sonderbeilagen sponsern lassen und dies aber genau NICHT offenlegen. Am eigenen Leib schon erlebt, weil ich als Reiseblogger auf derselben Reise war wie ein Journalist. Sein Text wurde von der Redaktion massiv beschnitten, damit es dem Sponsor passte…
… zudem geht in der Reiseblogger-Szene immer noch das Gerücht um, dass Reisejournalisten in einigen Schweizer Redaktionen angehalten sind, explizit NICHT zu deklarieren, wenn sie eingeladen waren…
Lieber Walter
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Kommentar. Du schreibst:
„„Als “freier Blogger” war ich mir nicht bewusst, dass ich irgendwelchen Vorgaben unterworfen bin. Ist es nicht meine private Publikation, auf der ich tun und schreiben kann, was mir beliebt?“
Da bist du logisch aber der Gesetzgeber ist ja nicht immer logisch. Auch meine Frage ist z.B.
1. Warum muss ein Blogger in den USA oder UK angeben, dass er ein Produkt erhalten hat um dieses zu testen und danach einen Beitrag zu schreiben….?
Ein Journalist erhält auch Testprodukte, gibt aber auch nicht an ob er dieses Produkt kostenlos erhielt und es vielleicht sogar behalten hat (z.B. teure Kamera)….
2. In der Schweiz ist dieses Thema meines Wissens noch nicht gesetzlich geregelt. Was mich stört ist auch das Fehlen der Transparenz was Zeitungen betrifft (siehe z.B. Beilagen wie oben von Dir erwähnt).
Leider hat der Blogger keine Kontrolle, was eine Werbeplattform with Google Ads auf einem privaten Blog platziert (siehe Dein Blog). Somit kann sich hier ein potentieller Konflikt ergeben, ohne ein Vergehen oder Fehler der Bloggerin.
Natürlich scheint mir hier auch interessant zu sein, dass du darauf hinweist, dass:
„Zeitungen, die sich Sonderbeilagen sponsern lassen und dies aber genau NICHT offenlegen.“
Dies habe ich gerade wieder heute morgen so empfunden. Der Tages-Anzeiger offerierte mir 2 Bünde solcher Werbung:
– 8 Seiten – Generation Single
– 12 Seiten – Gesundheit der Frau
von der Firma Media Planet zusammengestellt (ein sehr profitables Geschäft). Das ich solche Inhalte bekomme mit einer abonnierten Zeitung macht mich nicht glücklich. Um so mehr, da der redaktionelle Teil 48 Seiten ausmacht und davon in der heutigen Ausgabe auch wieder ca. 10 Seiten Werbung sind. Aber hier klar erkennbar…
Uebrigens, diese ‚Sonder-Werbebeilagen“ lese ich praktisch überhaupt nie. Grund ist sicherlich, da die Inhalte wegen der Interessenkonflikte schwierig zu werten sind.
Wenn Du weiterhin deinem Wertekompass folgst, glaube ich machst du dies sicherlich weiterhin sehr gut im besten Interesse Deiner Leser. Also, Walter, bitte weiter so :-)
Was denkst du Walter?
Hallo Urs, interessanter Beitrag und ein (zunehmend) vermintes Feld – für Blogger wie Unternehmen! Beide Seiten sollten viel Wert darauf legen, ihren Umgang miteinander so transparent wie es eben geht zu machen, um keinen Schaden an der Reputation zu nehmen.
Kennst du schon den Blogger Relations Kodex von Achtung? http://de.slideshare.net/achtung_kommunikation/grundstze-fr-blogger-relations
Und ich als alte Unternehmensbloggerin hab auch schon was dazu geschrieben: http://starttalking.de/blogger-relations-grauzonen-und-goldgraeberstimmung/
vg, Meike
Antwort von Urs auf Kommentar 1 von Meike
Liebe Meike
Danke für Deinen Kommentar und das Lob. SEHR interessant finde ich auch die beiden Links welche du geteilt hast. Habe gleich mal auf Deinem Blog kommentiert – der Beitrag war spannend inklusive Republica video. Ja es ist ein:
„ein (zunehmend) vermintes Feld – für Blogger wie Unternehmen.“
Da kann ich nur zustimmen, wie der Kommentar von Walter Schärer oben auch andeutet. Was sollte man tun und wie verbindet man:
– Corporate Reputation = was die Leute über die Firma sagen wenn ich den Raum verlassen haben
— im Gegensatz zum Corporate Image – das Image der Firma welches meine Werbung rausposaunt — ich hoffe man glaubt es mir …
===> und ebenfalls sehr wichtig… die eigene Reputation (auf Neudeutsch manchmal ja auch „personal Brand“ genannt).
Hier sollten wir vielleicht noch unterscheiden zwischen:
1 – privater Blogger schreibt über sein Hobby (z.B. der Banker über Musik),
2 – privater Blogger schreibt über Dinge aus dem Beruf (z.B. Banker über BAnking), und
3 – corporate Blogger (kann auch ein Freelancer sein) schreibt für den Firmenblog
Alle drei Situationen bergen ihre eigenen möglichen Interessenkonflikte.
Wenn man dann noch berücksichtigt das Journalisten ja auch:
A – privat bloggen,
B – bei der Zeitung schreiben (d.h. Freelancer oder als Festangestellter), UND / ODER
C – für Firmen PR Arbeit machen
dann haben wir die Komplexität nochmals erhöht wie wir das Problem im Alltag managen sollten.
Was ist Deine Meinung hierzu Meike?
Antwort 2 von Meike auf Kommentar 1 von Urs
Naja, am meisten kann ich über das Thema Corporate Blogger sagen.
Wenn Blogger als Freelancer für ein Unternehmen schreiben und Geld für den Content bekommen, sollte die Sache klar sein – sofern diese Blogger dadurch nicht mit ihrer eigenen Agenda in Konflikt kommen. Ich denke aus diesem Grund gibt es inzwischen auch viele Ghostwriter-Blogger, die ihre eigene Person hier nicht in den Vordergrund stellen, sondern einfach guten Content liefern.
Gastbloggen beim Unternehmen unter Klarnamen und gegen Geld finde ich dagegen schwierig – im besten Fall sollten hier beide Seiten doch von ihrem Reputationszugewinn profitieren. In diesem Fall sollte das Unternehmen den Inhalt des Gastbloggers möglichst gar nicht beeinflussen.
Mitarbeiter als Corporate Blogger sind natürlich ein ganz anderer Fall – aus meiner Sicht können sie von dieser Aktivität nur profitieren, müssen aber gleichzeitig erfahrene Kommunikatoren als Sparringspartner haben, wenn kritische bzw. schwierige Fragen von den Lesern kommen.
Antwort auf Kommentar 2
Liebe Meike
Interessante Antwort. Ich kann da eigentlich nur mit Dir Uebereinstimmen.
Vorallem wichtig und richtig finde ich es, dass du diese Corporate Blogger unterteilst in eine Dreier-Typologie. Ich würde diese Klassifizierung vielleicht ein wenig anders beschreiben, wie z.B.
1 – Guest Blogger (kann ein Freelancer sein….)
2 – Ghostwriter-Blogger (schreibt gegen Bezahlung – der Name erscheint nicht mit dem Blogeintrag)
3 – Mitarbeiter die für den Blog schreiben – deren Namen wird publiziert (z.B. Azubis, Trainees und auch Personal bis zum Top Management – siehe Daimler Blog)
Für mich ist die schwierigste Position diejenige des Guest Bloggers. Als Guest Bloggerin muss sie nicht nur ihre Werte berücksichtigen, sondern auch die Werte des Unternehmens für dessen Blog sie schreibt. Nicht immer ein einfaches Unterfangen, dass bis jetzt noch nicht häufig diskutiert worden ist.
Ich finde auch als erfahrener Blogger brauche ich meine Sparringspartner oder Freunde und Kollegen die mich auf Dinge aufmerksam machen. Dabei sind Freunde die wichtigsten Ratgeber, denn sie nehmen sich die Zeit das Zeug genau zu lesen und lassen einem aus Freundschaft die guten wie auch schlechteren Dinge wissen. Das ist Gold Wert.
Meine Erfahrung ist auch, dass MiterarbeiterInnen sehr schnell wissen wie man kommunizieren sollte – z.B. Leserkommentare beantowrten (Format, Sprache, usw.).
Immer schon freundlich und auf das Thema fokussieren, ist ein guter Anfang. Wenn notwendig Hilfe anbieten (z.B. wenn es ein Produkt betrifft) und wie immer gilt: Der Leser hat fast immer Recht.
Lieber Urs
Der Einfachheit halber den Kommentar aus G+ (aus KOntextgründen dort Englisch):
Simple: I accept money only from Brands or product sources I can recommend. (Hi, Meike ;) )
If my experience is negative, I give feedback to the brand/product/money source directly.
Of course I always disclose what was provided. I admit, if I get, for instance, hotel, food and transport paid, I only specify
This might also mean that only admission was provided.
So I don’t always bore peolple with exact details of what was provided.
Lieber Oliver
Sehr interessant…. das würde auch erklären warum einige Brands nicht erwarten können, dass sie einen Beitrag erhalten …..
Das halte ich auch so. Teste ich was, schreibe ich darüber aber nur dann, wenn ich auch zufrieden war.
Aus diesem Grunde kaufe ich Bücher oder Produkte oft selber, weil mich dies unabhängiger macht. Ich schreibe dann nur über meine Erfahrungen – positiv oder negativ…
Aber auch dann gibt es Konflikte. Oft kriege ich dann von den Brands unaufgefordert Goodies …. (ob ich zufrieden war oder auch nicht). Vorallem ProdukteUpdates…. wie ein neues Smartphone, oder eine Einladung….
Manchmal passiert dies auch nur weil ich einen Brand erwähnte…. mehrere Kisten Getränke.
Was immer es ist… wie Meike oben hingewisen hat … man braucht eine Balance…. und es ist nicht immer einfach. Niemand will sich vorwerfen lassen, dass er mal so oder so schreibt, je nachdem woher der Wind weht oder das Geld reinfliegt.
Walter Schärer (siehe auch oben):
Schrieb einen tollen Kommentar zum Thema Ethik und Transparenz für Blogger und Journalisten hier: Martin Rechsteiner: Ich kann dieses: die Blogger sind so „böse“ weil…“ Nicht mehr höhren/lesen.
Ich habe darauf geantwortet und dachte ich füge meine Antwort hier ein.
Walter
Sehr interessantes Statement oben. Aber ich fühle mich ein wenig verunsichert, weil:
1. Du schreibst: „Wir schreiben wie und was wir wollen, wenn wir schon nichts dabei verdienen. .“
Ich denke aber, sobald man Werbung schaltet, einen kostenlose Reise oder Hotelaufenthalt bekommt…. verdient man…. wenigstens einen Zustupf in Sachen Spesen, was auch einen privaten Blogger freut.
2. Ich kann mich auch nicht so recht mit Deiner Meinung anfreunden, dass „…Forderung nach Transparenz fehl am Platz…“ ist.
Transparenz hilft. In anderen Ländern gilt das Leitbild – mehr Transparenz – für Journalisten wie auch Blogger (z.B. seit 2009 in Grossbritannien – Bsp. die Zeitschrift The Guardian)
Für mich heisst dies – Transparenz und Fairness… für Journalisten und Blogger….. wobei es nicht hilft das Vertrauen in redaktionelle Inhalte zu steigern, indem man diese für den Sponsor manipuliert (was du oben auch kritisierst).
Ebenfalls müssen Journalisten diese Interessenkonflikte lösen und zwar ehrlich…. Die Problematik zu ignorieren hilft hier nicht… Interessenkonflikte sind Teil unseres Lebens. Mehr Transparenz in der Finanzwirtschaft wie auch in den Medien…. warum nicht?
Merci
Native Advertising…. 11 Minuten Buzzfeed, Time, The New York Times ….
===> Ethik und Native Advertising… Schrecklich.
https://www.youtube.com/watch?v=E_F5GxCwizc
Lieber Walter
Danke für diesen hochintressanten Beitrag auf deinem Blog SIND BLOGGER NOCH ZU RETTEN?
Dazu habe ich in Deinem Blog einen Kommentar hinterlassen. Dieser folgt unten weil er auch zu diesem Blogeintrag relevant ist.
„….. sollte ich vielleicht erwähnen, dass Blogger nicht unbedingt Blogger sind. Vielleicht sollten wir unterscheiden zwischen dem:
1. Blogger der im Blog schreibt zum Vergnügen (d.h. als Hobby – ohne Geld),
2. Blogger als PRler (müssen Geld verdienen – verdienen dank Ads, Sponsorship und / oder Native Advertising) und
3. Corporate Blogger (Angestellter der Firma, Freelancer welcher die Firma bezahlt, usw.).
Journalisten könnte man auch unterteilen oder gruppieren…
A. Vollzeit,
B. Teilzeit
C. Freelancer
und dann noch in einem Verlag der zahlende Abonnenten hat oder eben nicht (20 Minuten).
Ausser dem Blog-Typ 1, müssen Blogger und Journalisten gucken, das Sie Geld verdienen. Auch im Corporate Blog müssen Inhalte Mehrwert bieten für die Zielgruppe.
All das kostet Geld welches durch zahlende Abonnenten und/ oder Werbung wie Sponsorship gelingt.
Doch dank Digital Medien entwickelten wir uns immer mehr vom:
– wenig Inhalte von wenigen Gruppen (z.B. Radio und Zeitungen) werden publiziert und von vielen konsumiert, zur Situation wo
– viele kommunizieren und ein immer kleineres Zielpublikum erreichen (z.B. immer weniger Leser pro Titel oder Blog).
Das heisst, es gibt Zeitungen die verdienen pro zahlendem Print-Abonnenten 10 mal mehr via Werbung als dies mit dem zahlenden Digital Abonnenten (z.B. Financial Times, Arkansas Gazette, usw.).
Wenn Leser sich immer weniger Sorgen machen, ob die Nachricht, Story oder der Blogeintrag von Qualität ist oder nicht, ob dieser auf einer sorgältigen Recherche basiert, oder einfach nur eine Meinung präsentiert, dann wird es immer schwieriger… Geld zu verdienen um Qualität zu produzieren.
Ohne Geld kann es nicht die gleiche Qualität geben wie mit Geld. Aber vielleicht sehen andere hier einen Ausweg… ich bin hier nicht sehr optimistisch.
Freundlichst
Urs
Ja, ich gehe ja so weit zu behaupten, dass mit redaktionellen Inhalten kein genügendes Einkommen mehr zu erzielen ist: Wenn Journalisten im ungleich grösseren englischen Sprachraum für 240’000 Views pro Monat 200 $ erhalten, kann man sich etwa denken, was das für den viel kleineren deutschen Sprachraum bedeutet. Bei tendenziell eher höheren Lebenshaltungskosten.
Bei onlinemarketing.de findet sich ein lesenswerter Beitrag zum Thema.
Nein. Unabhängiger Journalismus bietet kein gangbares Geschäftsmodell mehr.
Lieber Walter
Irgendwie habe ich diesen Kommentar erst jetzt aus der Spam Box ausgegraben, sorry.
Dein Statement is echt hart….
„Nein. Unabhängiger Journalismus bietet kein gangbares Geschäftsmodell mehr.
Ich glaube auch, meine Kategorie ist noch möglich…..
„3. Corporate Blogger (Angestellter der Firma, Freelancer welcher die Firma bezahlt, usw.).
Finanziell geht das Bloggen nur wenn man es zusammen mit was anderem macht (z.B. sich einen Namen verschaffen und Vorträge halten, Consulting gigs, usw.)
Bei mir und dem Team ist der Blog nur ein Tool. Dieses hilft unser Image und Brand zu verbessern. Das gibt uns aber nur indirekt Geld. Will heissen, Reputation aufbauen ist okay. Aber der Verkauf von Software-on-Demand Produkten wie z.B. DrKPI.de, Outsourcing Aufträge, usw. erlaubt es uns zu wachsen.
Es wird immer schwieriger zwischen Native Advertising, Sponsoring und / oder Werbung in einem Beitrag / Zeitung gegenüber gut recherchierten Inhalten zu unterscheiden. Wie du auch schon angetönt hast, diese Problematik gibt es bei Tageszeitung wie auch auf Blogs.
Gute Inhalte brauchen Zeit, Ressourcen, usw. Das kommt entweder aus dem Blogger seinem Geldbeutel / Freizeit, oder jemand muss bezahlen. Wenn nicht werden die Inhalte dementsprechend immer schlechter. Will heissen – wenig wenn überhaupt noch gute Recherchenarbeiten kann man sich erlauben, finanziell…
Danke für diese Hinweise, Walter
Urs
Zuerst einmal: Vielen Dank für den ausgewogenen und sachlichen Beitrag zu diesem Thema.
Du hast natürlich Recht, es darf keinen Schreibzwang für Blogger gelten. Ich bin in diesem Punkt hin- und hergerissen, zwischen den diffusen Erwartungen an Bloggern (für die solche Einladungen wohl auch ein neues Phänomen bedeuten) und eben der viel beschworenen Unabhängigkeit und Authentizität, die man Bloggern attestiert . Alles was diffus, intransparent daherkommt und nachher „in der Luft hängt“ bei solchen Anlässen, könnte zu Verunsicherung auf seiten der Blogger führen (Was ist, wenn ich etwas Negatives über den Anlass schreibe? Ist man wirklich an meiner Meinung interessiert?). Und ev. zu euphorisierenden Lobhymnen auf die Firma (wie beispielsweise bei Zalando der Fall: http://www.wiwo.de/unternehmen/it/kleine-geschenke-zalando-nimmt-millionen-und-gibt-gutscheine/10367008.html)
Aber wie gesagt, man soll Blogger-Relations nicht überregulieren und daher muss jedem die Entscheidung selber obliegen, ob er was schreibt und wie er es schreibt. Ich finde: So oder so schreiben, denn als Journalist und Blogger hat man einen Schreibauftrag und soll sich nicht einfach nur einladen lassen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die ich niemandem aufzwingen würde.
An dieser Stelle nochmals ein Dankeschön an Frau Leopold, die dieses Dilemma schön skizziert hat in ihrem Artikel (als Blogger-Betreuende eines Unternehmens) und den Hinweis auf den Blogger-Kodex , den ich als sehr nützlich erachte. Leider habe ich die besagte Session an der re:publica 2014 verpasst, obwohl ich vor Ort war.
Ihre Sicht wünsche ich mir für alle Unternehmen. Überhaupt appelliere ich mit meinem Votum an die Unternehmen, die Blogger und Journalisten für ihre PR-Arbeit einspannen. Ich möchte nicht vorschreiben, was Blogger und Journalisten zu tun haben. Sie sollen lediglich sensibilisiert werden für diese Thematik. Wieviel Transparenz sie zulassen, sollen sie selber entscheiden (bzw. mit dem jeweiligen Unternehmen vereinbaren, auch hier sind diese wieder in der Pflicht).
Die Missstände im Journalismus möchte ich nicht leugnen. Und das von mir und Kevin verabschiedete Manifest-Entwurf ist nicht bindend, sondern wird am 24. September im Karl der Grosse weiterdiskutiert werden. Ich rede dabei nicht im Namen der NZZ, wie Walter Schärer in einem Kommentar geschrieben hat (aber wir haben dieses Missverständnis bereits beim Social Media Gipfel klären können). Sondern ich rede von mir als Bloggerin und Journalistin, für die diese Massstäbe gelten wird.
Und in meinem eigenen Blogbeitrag habe ich nochmals versucht meine Standpunkte nochmals genauer auszuführen:
Ja, Blogger-Outreach ist eine neue Disziplin und wird noch eine Weile brauchen, bis sie etabliert ist. Zumal sie von Branche zu Branche unterschiedliche Ausprägungen hat: Von Modebloggerinnen werden Give-Aways oder Muster erwartet, von Tech- oder Social Media Bloggern eher nicht.
Zudem sind viele Blogger nur nebenberuflich für ihre Publikation tätig. Deshalb muss man sie abends nach Feierabend vom „richtigen“ Job einladen. Und somit muss man ihnen auch etwas zu essen geben, weil Mann um die Abendstunde nun mal hungert… Das hat weniger mit Bestechung zu tun als mit „nacktem Überleben“ ;-)
Und dass sich Blogger noch an Einladungen gewöhnen müssen, glaube ich dann doch weniger. Es ist wohl eher umgekehrt: Firmen müssen lernen, wie sie überhaupt Blogger an ihren Anlass locken können, denn gute Blogger erhalten täglich mehrere Anfragen. Davon wird aus Zeitgründen logischerweise der überwiegende Teil abgesagt.
Welche 3 Komponenten zu einer erfolgreichen Blogger Outreach-Kampagne gehören, habe ich in folgendem Beitrag dokumentiert .
Lieber Walter
Herzlichen Dank für Den tollen Kommentar in meinem Blog.
Zudem sind viele Blogger nur nebenberuflich für ihre Publikation tätig. Deshalb muss man sie abends nach Feierabend vom “richtigen” Job einladen. Und somit muss man ihnen auch etwas zu essen geben, weil Mann um die Abendstunde nun mal hungert… Das hat weniger mit Bestechung zu tun als mit “nacktem Überleben” ;-)
Das ist sehr pragmatisch formuliert aber dem kann ich nur zustimmen.
Du schreibst ebenfalls:
Firmen müssen lernen, wie sie überhaupt Blogger an ihren Anlass locken können, denn gute Blogger erhalten täglich mehrere Anfragen.
Da muss man wohl unterscheiden zwischen Corporate Bloggern und privaten Bloggern. Corporate Blogger sind wohl weniger frei in der Entscheidung, welche Events sie besuchen und welche nicht (ähnlich wie Journalisten denke ich).
Aber hier ist auch noch Platz zur Verbesserung. Im Vergleich zu anderen Ländern finde ich, dass CH Unternehmen nicht immer eine glückliche Hand haben, welche Blogger sie einladen. Of sind die Gäste die bekannten Gesichter. Aber ob diese dann auch das gewünschte Zielpublikum erreich erschint mir des öfteren fraglich.
Das „Influencer Marketing“ ist erwiesenermassen eine neue Disziplin…
Ich freue mich aber auf Deine Überlegungen und Grundsätze aus Sicht eines Unternehmens am 24. September ;-)
Liebe Adrienne
Ich bedanke mich auch für diesen wiederum interessanten Kommentar.
Ob Influencer Marketing eine Disziplin ist wage ich zu bezweifeln. Vielleicht eher eine Sub-sub Disziplin wenn überhaupt?
Das Influencer Marketing leider oft nicht so toll funktioniert, wurde auch schon im Felde untersucht anhand von Twitter, Facebook, usw…. Dabei ging es fast immer um Virales wie auch Word-of-Mouth Marketing Kampagnen von Firmen wie Unilever und Procter & Gamble.
Literatur
Bakshy, Eytan; Hofman, Jake M.; Mason, Winter A.;Watts, Duncan, J. (2011). Everyone’s an influencer: Quantifying influence on Twitter. Proceedings of the fourth ACM international conference on Web search and data mining, p. 65-74. DOI: 10.1145/1935826.1935845
Watts, D.J. and Dodds, P.S. (2007). Influentials, networks,and public opinion formation. Journal of Consumer
Research, 34:441–458.
Watts, D.J and Peretti, J. (May 2007). Viral marketing for the realworld. Harvard Business Review, p. 22–23.
G. Weimann (1994). The influentials: People who influence people. State University of New York Press, Albany,
NY.
Fazit
Influencer Marketing ist eine tolle Idee, nur in der Praxis zeigen die Zahlen das es oft nicht so funktioniert wie man sich das erhofft. D.h. die meisten Leute fragen Bekannte oder Freunde wenn sie Rat haben möchten. Z.B. jemanden der was über Fotografie weiss frage ich wenn ich mir überlege eine neue Kamera zu kaufen.
U2 oder Rapper YM können da zwar einen gesponserten Tweet loslassen aber dessen Inhalt über Nikon interessiert mich weniger.
und Blogger?
Ich bin eher überrascht wie wenig Enfluss Blogger auf Ihre Leser haben. Wenn man die Resonanz von Blogs misst – was wir ja tun z.B. für die Financial Times oder IBM – dann stellen wir immer wieder fest…. wenig Einfluss bis gar keinen mit einigen löblichen Ausnahmen.
Danke für diesen erfrischenden Dialog. Das war leerreich für mich. Merci.
Liebe Adrienne
Danke sehr für diesen excellenten Kommentar. Er bringt es wirklich auf den Punkt. Du schreibst:
Aber wie gesagt, man soll Blogger-Relations nicht überregulieren und daher muss jedem die Entscheidung selber obliegen, ob er was schreibt und wie er es schreibt. Ich finde: So oder so schreiben, denn als Journalist und Blogger hat man einen Schreibauftrag und soll sich nicht einfach nur einladen lassen.
Es muss einfach gesagt werden, beide Journalisten und Blogger erhalten Geschenke, werden eingeladen und erhalten kostenlos Eintrittskarten zu teuren Events.
Wenn man zu einem Event eingeladen wird, dann geht man vielleicht hin. Wie der Blogger muss auch ein Journalist nicht unbedingt über eine Uhrauführung eine Kritik schreiben wenn er nicht will.
Es kann doch nicht sein, das man immer muss… auch wenn man keine Lust hat was zu schreiben oder der Verleger einfach findet es gibt Wichtigeres?
Doch auch der Blogger und der Journalist (Medienhaus) sind hier gefordert… Transparenz bedingt, dass man hinschreibt wer die Reise bezahlte, dass man eingeladen war usw. wie die Beispiele oben im Blogeintrag zeigen.
Auf jeden Fall sind Unternehmen ebenfalls gefordert hier mit mehr Transparenz zu arbeiten.
Freundlichst
Urs
Diesen Kommentar habe ich am 4. Oktober bei Bernadette Bisculm zu diesem Thema hinterlassen. Sie hat einen Link in Ihrem Blogeintrag zu meinem hier.
Liebe Bernadette
Danke für die Erwähnung im Blog :-)
Ja – “seiltanzen” will gelernt sein und ebenfalls ja “Die Glaubwürdigkeit der Community und der Öffentlichkeit erarbeitet sich jeder Blogger selbst.”
Für viele von uns ist das gar nicht so einfach mit dem “Native Advertising”, Sponsoring, usw. Aber Transparenz hilft.
Vom Blogging alleine lebt aber wohl in der Schweiz niemand zu 100%.
Ein Blog kann jedoch wie bei Dir und mir ein Werkzeug sein, Inhalte mit Mehrwert zu publizieren. Das macht diese interessant für die Kunden wie auch potentielle Interessenten.
Für Firmen ist es sicherlich schwierig welche Blogger man einlädt und wie man diese Arbeit bewerten soll und kann. Ob Migipedia ein Erfolg ist? Hat Search.ch das Richtige gemacht. Aus dem Bauchgefühl heraus sicher aber genügt dies?
Wenn wir das Ganze von der Warte aus betrachten: Jegliches Gespräch – ob positiv oder negativ – über unsere Marke oder das Produkt ist interessant – dann waren Migipedia wie auch der Search.Ch oder Swisscom Event ein Erfolg. Man redetete in Blogs, Social Networks und der Presse über diese Dinge (gut oder nicht so gut).
Wir werden bei dieser Arbeit bestimmt noch besser :-) Man darf gespannt sein.
Freundlichst
Urs
@DrKPIde