In Kürze: Nach Teil 1 unserer Reihe zu erfolgreichem Video Marketing folgt Teil 2.
Zuvor besprachen wir hier, warum wir ein Video machen, wen und was wir erreichen wollen. Und was der beste Content für eine gelungene Social Media Marketing Strategie ist.
Nun bekommen Sie weitere besondere Tipps mit Beispielen zur Vorbereitung Ihrer Produktion.
Wir gehen ins Detail, denn auch unsere Erfahrungen als Filmcrew sind durch ein „Trail and Error“ gekennzeichnet. Die Reflexion der Projekte verhilft auch uns regelmäßig, unsere Prozesse zu optimieren. Das Lernen ist nie vorbei und wir sind motiviert!
Dieses Mal erwarten Sie vielseitige Antworten auf diese 4 Fragen (Punkte unten einfach anklicken und Sie erhalten sofort eine Antwort):
- 1. Welches Equipment brauchen wir?
- 2. Wer ist beteiligt und für was verantwortlich?
- 3. Und rechtliche Aspekte?
- 4. Wo drehen?
- 5. Was ist Ihre Meinung?
Mehr Informationen finden Sie auch hier:
Video Marketing: 4 Tipps zur Content Optimierung
Video Marketing: 4 Tipps, um Probleme zu vermeiden (Sie sind hier)
Video Marketing: 4 Geheimnisse, die Experten selten verraten
Lesen Sie den englischen Beitrag hier.
Tragen Sie sich in unseren Verteiler ein und erhalten Sie weitere wichtige Tipps, wie Sie ein erfolgreiches Marketing Video produzieren.
1. Welches Equipment brauchen wir?
Die Technik
Die Kamera, klar! Doch vergessen Sie nicht, dass auch Licht und Ton eine essentielle Rolle spielen. Denn diese beiden Komponenten werden viel zu oft unterschätzt.
Ein Movie lässt sich heute auch professionell mit der integrierten iPhone-Kamera drehen. Die Bildqualität an sich lässt kaum zu wünschen übrig. Aufnahme outdoor sind bei sonnigen Tagen (beste natürliche Lichtverhältnisse) dann gar kein Problem.
Doch achten Sie unbedingt darauf, hier ein professionelles Mikrofon einzusetzen, denn ohne dieses kann ein Video so gut aussehen wie es will, es wirkt amateurhaft, wenn Sie sich nicht um die Akustik kümmern.
Das Video kann auch im Tonstudio nach-synchronisiert werden. Dies ist oft jedoch noch schwieriger und erfordert noch mehr technisches Know-How und eine erfahrene Stimme hinter dem Aufnahmegerät.
Arbeiten Sie drinnen, reicht das Licht, das durch die Fenster kommt, oft nicht aus und das Bild ist zu dunkel. Auch dann bekommen Sie Aufnahmen, die unprofessionell wirken.
Professionelle Scheinwerfer sind fast immer ein Muss in diesem Fall, denn auch das künstliche Licht in den meisten Räumen reicht dann nicht aus, um Raum sowie Personen und gefilmte Objekte auf eine sinnvolle Weise auszuleuchten.
Noch besser werden die Aufnahmen natürlich mit einer Filmkamera oder einem guten Camcorder, wie wir sie bei DrKPI benutzen, z.B. die P2HD-Lösungen von Panasonic.
Beachten Sie hier, dass ein solches Gerät meistens mehr Zubehör erfordert wie das Stativ, das Speichermedium oder je nach dem auch Kompatibilitätslösungen zur Übertragung von Daten.
Zudem erfordert eine Profi-Kamera auch ein gewisses technisches Know-How. Sie wollen schließlich keine verwackelten, zu dunklen oder überbelichteten Aufnahmen, die einfach nicht gut wirken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Frage eine besondere Gewichtung zukommt, denn hier dreht sich alles um ein Wort und dieses ist „Professionalität“.
Tip
Scheinwerfer und iPhone sind das Minimum. Auch solch eine Produktion kann erfolgreich sein. Benutzen Sie in diesem Fall aber beispielsweise ein Gimbal zur Stabilisierung Ihres iPhones beim Filmen. Denn verwackelte Bilder wirken einfach unprofessionell.
Konsultieren Sie danach einen Profi, um Ihre Aufnahmen mit diesem zu besprechen und zu sehen, ob daraus ein kleine Marketing Film zusammengeschnitten werden kann.
Hier noch eine kleine Liste, die Ihnen zusätzlich weiterhelfen kann:
- Equipment-Checkliste schreiben, damit Sie den Überblick behalten.
- Fahrzeuge und Parkmöglichkeiten?
- Anschlüsse und Adapter (Kompatibilität im Ausland?)
- Lagermöglichkeiten für Equipment, um Logistik zu vereinfachen?
- Special Equipment: Drohnen, Dolly, Schienen für Kamera, etc.?
Mehr als nur der technische Kram
Wenn Sie mit einem Kamerateam zusammenarbeiten, können Sie diese Aufgaben den Profis überlassen. Sie haben mehr Zeit, sich den Kopf über andere Dinge zu zerbrechen, wie z.B.:
- Welche Requisiten brauche ich?
- Welche Kleidung sollen die im Video gezeigten Personen tragen?
- Ist an den Drehtagen für Verpflegung gesorgt?
Für LomMedical (für mehr Infos hier klicken) haben wir beispielsweise die besagte innovative Sicherheitsspritze mit automatischer Retraktion für den einmaligen Gebrauch mit ins Bild genommen.
Natürlich mussten wir darauf achten, dass das Bild nicht überladen ist, sondern zur neutral-fachlichen, informativen Tonalität des Investoren-Videos passt: Auf Blumen und andere Tischdekoration haben deshalb verzichtet. In anderen Projekten wären diese vielleicht gar nicht schlecht.
Das Beispiel oben zeigt übrigens auch, was passieren kann, wenn es vor den Dreharbeiten keine Möglichkeit gibt, eine Lichtprobe vor Ort durchzuführen.
Dieser war schlecht beleuchtet; die Fenster waren am Ende des langen und schmalen Raums, sodass wir auch mit Scheinwerfern leider nicht das Optimum aus dem Bild herausholen…
Lassen Sie sich von Kameramann und Regisseur (visuelle Kompetenz) beraten, welche Kleidung Sie brauchen. Denken Sie dabei unbedingt auch an das Corporate Design, das in die Wahl mit einfließen muss.
Auch über Speisen und Trunk sollten Sie sich Gedanken machen, insbesondere wenn Sie einen langen Drehtag vor sich haben.
Tip
Wenn Sie Fotos von den Dreharbeiten auf Facebook, Instagram und Co. posten wollen (und das sollten Sie!), oder – noch besser – wenn Sie ein kleines Making-Of von den Dreharbeiten zusammenschneiden wollen, achten Sie darauf:
Gläser, Flaschen, Teller etc. gehören mit zu den „Requisiten“. Denken Sie über den repräsentativen Charakter dieser Dinge auch ein wenig nach, es lohnt sich meistens.
2. Wer ist beteiligt und wer für was verantwortlich?
Hier können wir uns fragen,
- wen wir vor der Kamera einsetzen und
- wen wir hinter den Kulissen brauchen.
Influencer, CEO oder ein Mitarbeiter „wie du und ich“? Die falsche Wahl kann das Video ruinieren.
Auch hinter den Kulissen kann es Probleme geben, wenn die Kompetenzfelder nicht klar verteilt sind. Expertise ist in allen Gebieten gefragt. Einen Film selbst zu drehen gestaltet sich daher oft schwierig.
Beispielsweise kann ein Beauftragter des Unternehmens selbst die organisatorischen Aufgaben eines Produzenten übernehmen, er wird aber nicht zwingend das technische Know-How haben, um Kamera, Licht und Ton richtig einzusetzen.
Es wäre frustrierend, erst während oder nach den Dreharbeiten festzustellen, dass die Aufnahmen einfach nicht gut aussehen. Dann wird vielleicht auch der beauftragte Cutter von Extern sagen, dass das Material einfach nicht verwendbar ist.
Und Sie bleiben auf den Produktionskosten sitzen.
Wir müssen uns also vor den ersten praktischen Schritten Gedanken machen und alle Beteiligten von Anfang an in die Planung miteinbeziehen. Dazu gehören:
- Schauspieler/innen, Sprecher, Statisten etc. (vor der Kamera), sowie
- Produzent/in,
- Regisseur/in,
- Kamerafrau/mann,
- Experten für Licht und Ton,
- evtl. Zuständige für rechtliche Fragen,
- Finanz-Beauftragte
- Cutter/in und
- Marketing-Beauftragte, plus ggf. die externe Werbe-Agentur.
Tip
Es muss ein aktiver Austausch stattfinden und die Kommunikation muss sowohl intern als auch zu externen Beteiligten funktionieren, damit alle von Beginn an mitdenken. So kann sich ein Cutter schon vor den Dreharbeiten das benötigte Material ansehen (z.B. Logos und CD) und sich Gedanken über die Animation machen.
3. Und rechtliche Aspekte?
Verträge sollten mit allen Beteiligten abgeschlossen werden. Insbesondere bezüglich der Personenrechte müssen Sie Einwilligungen derjenigen Personen, die vor der Kamera zu sehen sind, einholen.
Sollten Sie Ihr Marketing Video im Freien drehen, benötigen Sie eventuell Statisten. Achten Sie darauf, dass Sie keine Personen filmen, die nicht gefilmt werden wollen. Erkundigen Sie sich in diesem Fall auch unbedingt bei der Stadt nach einer Drehgenehmigung, damit es keine Probleme gibt.
Falls Sie eine bestimmte Location bevorzugen, brauchen Sie vielleicht auch eine schriftliche Nutzungserlaubnis für die betreffenden Räumlichkeiten. Achten Sie hier darauf, dass man im Hintergrund nichts zu sehen ist, dass nicht gezeigt werden soll, beispielsweise Markennamen oder Logos.
Dies kann sich natürlich ändern, wenn die Abgeltung dadurch geregelt ist, dass der Raum für den Dreh gesponsert wird.
Zuletzt müssen Sie sich noch um Unfall-, Haftpflicht- und Ausfallversicherungen kümmern.
Erst dann sind Sie rechtlich umfassend abgesichert. Ärgerlich wäre es, wenn Sie das fertige Video nicht veröffentlichen können, weil Sie mit diesem unwillentlich z.B. Personenrechte verletzen…
Tip
Beginnen Sie mit einer Aufzählung aller Verschriftlichungen, die Sie (vielleicht) brauchen werden. Vorerst besser davon ausgehen, dass Sie mehr benötigen, als Sie dann tatsächlich drucken werden.
4. Wo drehen?
Haben Sie eine Idee, die zu Ihrem Video passt, d.h. einen Ort, der eine bestimmte Atmosphäre hat oder Ihre Philosophie sehr gut widerspiegeln kann, testen Sie unbedingt vor dem Dreh die Lichtverhältnisse und die Akustik vor Ort.
Gegebenenfalls müssen Sie dementsprechend entweder Ihr Equipment erweitern (z.B. mehr Scheinwerfer, Windschutz für das Mikrofon, etc.) oder aber die Ortswahl noch einmal überdenken.
Tip
Achten Sie auch unbedingt auf den Wetterbericht. Planen Sie hier eventuell einen Alternativtermin ein, damit der Dreh nicht wortwörtlich ins Wasser fällt.
Die Veröffentlichung des Videos kann sich um Wochen verzögern, wenn Sie erst dann beginnen einen neuen Termin zu suchen, an dem alle Beteiligten Zeit haben…
Wollen Sie uns auch Ihre Meinung zum Thema weitergeben? Haben diese Tipps geholfen? Hinterlassen Sie unten einen Kommentar. Oder lesen Sie gleich hier Teil 3 und erhalten Sie mehr Antworten zu wichtigen Fragen bei der Vorbereitung von Ihrem Marketing Video.
5. Was ist Ihre Meinung?
Bei unseren Produktionen ereilen uns oft Aha-Erlebnisse, die wir hier als unsere „Geheimtipps“ mit Ihnen teilen wollen. Wir hoffen, dass auch Sie etwas davon haben und Ihre Prozessabläufe ebenfalls optimieren können.
- Hatten Sie selbst schon einmal ein solches Aha-Erlebnis? Wir lernen gerne dazu! Verraten Sie uns und unseren Lesern doch ihren persönlichen Tipp.
- Haben Sie bereits Erfahrungen mit Video Marketing gemacht? Positive oder negative? Was würden Sie beim nächsten Projekt anders und vielleicht besser machen?
- Sind Sie interessiert daran ein Video für das eigene Unternehmen, ein Event oder ein passendes Video zu einem Blogbeitrag zu produzieren? Dann lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen. Gerne antworten wir Ihnen so schnell wie möglich.
4 Antworten
Herzlichen Dank für den spannenden Blogbeitrag, den ich mit viel Interesse gelesen habe.
Was mir spontan noch einfällt zum Thema Bewilligung (und was viele nicht wissen):
Es braucht für gewerbliche Foto-und Filmaufnahmen auch für den öffentlichen Grund (Strassen, Plätze, Parkanlagen, Uferpromenaden, Waldgebiete, etc.) ein Gesuch – für die Stadt Zürich z. B. mehr Informationen hier
https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/stadtpolizei_zuerich/bewilligungen_informationen/gewerbe/film_foto.html.
Vor einigen Jahren drehte z. B. das Schweizer Fernsehen (Victor Giacobbo) ohne die Bewilligung:
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Giacobbo-von-Polizei-verzeigt-weil-das-Fernsehen-patzte/story/24527704
Liebe Frau Svec Goetschi,
vielen Dank für diesen Kommentar mit einem sehr interessanten Beispiel zum Thema wie etwas am besten schief gehen kann bei einer Film- und/oder Fernseh-Projekt-Produktion.
Grundsätzlich kann ich noch den Tipp geben: Besser ist es etwas mehr Budget für ein privates Gelände und Statisten einzuplanen, als auf öffentlichem Grund zu drehen, wenn nicht ein besonderes Monument oder ein bekannter Platz im Mittelpunkt stehen soll. Denn trotz Drehgenehmigung wurde ich schon oft von Passanten angesprochen, die mich aufforderten die Aufnahmen zu löschen, wenn sie auf den Bildern zu sehen sind. Und das obwohl die Kamera gerade erst aufgestellt und noch nicht einmal angeschaltet war…
Viele Grüße aus Konstanz,
Patrizia Sinistra
Liebe Patrizia
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Artikel. Ich habe bisher lediglich an einem Marketing Video gearbeitet und wir hatten viel Arbeit mit dem:
– Drehbuch,
– Schauspieler und Orte zu finden,
– passende Musik und Töne und natürlich auch
– rechtliche Herausforderungen.
Daher habe ich es genossen, deine Tipps und Tricks hier zu lesen, die beim Erstellen eines Marketing Videos definitiv helfen und wichtig sind.
Was ich wirklich an Marketingvideos mag, ist, dass du viel Arbeit hast, aber am Ende ein großartiges Produkt, auf das du wirklich stolz sein kannst.
Viele Grüße
Lea
Liebe Lea,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Mir macht die Produktion von Marketing Videos auch immer sehr viel Spaß. Natürlich muss man investieren, aber man kommt schnell in einen produktiven Workflow, wenn man vorgesorgt hat und sich die Steine von vornherein aus dem Weg räumt.
Es freut mich sehr, dass dir meine Tipps hilfreich erscheinen und vielleicht kannst du etwas davon beim nächsten Projekt, an dem du beteiligt bist, nutzen. Oder vielleicht kannst auch du dann selbst noch mehr wertvolle Tipps geben. Denn man lernt mit jeder Produktion wieder dazu.
Ich hoffe sehr auf unsere Zusammenarbeit beim nächsten #MCLago Movie, hier ein Beispiel: ein kleiner Clip mit Impressionen von einem sehr interessanten MCLago Event…
Leider wird es beim nächsten Event am 9.Oktober kein neues Video geben. Diesmal muss schon jeder selbst vorbeikommen, den das Thema seltene Krankheiten und deren Sensibilisierungskampagnen interessiert, um die wichtigen Infos zu bekommen. Hier geht es zur Anmeldung zum Event.
Viele Grüße,
Patrizia