In Kürze: Influencer Marketing ist wichtig.
Hol Dir die Slides here als Download.
Doch mit „Navel Gazing Metrics“ werden wir unser Ziel wohl kaum erreichen.
Dafür müssen wir den #InfluencerBrandFit schaffen.
PS. Dies war ein am 7 Nov. gehaltener Vortrag bei der MarComSuisse. Das Event bot wieder einmal Gelegenheit für interessante Gespräche.
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Fragen unten einfach anklicken und Sie können sogleich die Antwort lesen.
- 1. Sind Influencer wichtig?
- 2. Was streben wir mit Influencer Marketing eigentlich an?
- 3. Der perfekte Influencer: Gibt es das wirklich?
- 4. Influencer Wirkung: Helfen „Nabelschau-Metrics“?
- – – 4.1 Nabelschau Jung von Matt und Brandnew IO?
- – – 4.2 Andy Lippner: Reichen Zahlenspielereien, wenn es um Geld geht?
- – – 4.3 Ist der Brand-Influencer-Fit wichtig?
- 5. Schlussfolgerungen: Was sind die nächsten Schritte? – Download der Slides hier möglich
Doch bevor wir loslegen, gibt es noch ein wenig Arbeit.
[su_box title=“Ohne Definitionen geht es kaum“ box_color=“#86bac5″ radius=“9″ class=“alignlcenter max-width: 700px“]
– Was ist ein Influencer – eine 3-Punkte-Definition
– Wichtige Definitionen rund ums Influencer Marketing
– Was ist Influencer Marketing?
– Marketing für Nobelmarken: Was ist Influencer Reichweite?
– Influencer Marketing: TV, Instagram oder Blog?
– #MCLago Event: Influencer Marketing
– #MCLago: Influencer Marketing feiert Erfolge im B2B Bereich
[/su_box]
1. Sind Influencer wichtig?
Durchforschen wir das Internet ein bisschen, finden wir natürlich einige Antworten, z.B.:
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- Nur 15% der Konsumenten nutzen Influencers bei der Suche von Information über ein Produkt. 35% der Teilnehmer in der Studie gaben an, Familie, enge Freunde und ein paar Kollegen würden Sie beeinflussen (DigitasLBi, 2016).
- „Influencer Marketing wirkt nicht nur bei den ganz jungen Zielgruppen. … Produktplatzierungen von YouTubern, Instagrammern & Co. werden bereits von mehr als einem Viertel aller Internetnutzer in Deutschland wahrgenommen. Influencer Marketing hat dabei eine stark verkaufsfördernde Wirkung – und das nicht nur bei Teenagern“ (Influry, August 2017, siehe Chart unten).
- Die Daten der Grafik unten zeigen, dass die Familie den grössten Einfluss ausübt, während TV Werbung oder Berühmtheiten wie George Clooney laut Konsumenten keinen Einfluss auf deren Kaufentscheidungen ausüben (pulse Marktforschung, Juli 2017, siehe Chart gleich unten).
Doch bevor ich die obigen Zahlen akzeptieren kann, muss ich an einigen Stellen nachhaken. Ich frage mich z.B.:
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- Sind die Teilnehmer der obigen Studien repräsentativ für die gewünschte Zielgruppe?
- Können die Teilnehmer die Ihnen gestellten Fragen genau beantworten? Dies hängt z.B. vom Grade der Selbsteinschätzung und dem Erinnerungsvermögen ab.
- Wurde den befragten Personen gesagt, in welcher Phase des Customer Journey’s sie sind (d.h. Abklärung, Selektion möglicher Produktoptionen, 1 Woche oder weniger vor dem Kauf, usw.), um dann genau zu markieren, wer sie wie beeinflusst?
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Diese oben genannten 3 Punkte sind in den meisten Studien (auch den oben zitierten) methodisch nicht sauber gelöst. Demzufolge sind die Daten nicht aussagekräftig. So einfach ist das.
Natürlich, es kann ohne weiteres sein, dass das folgende Zitat stimmt:
„Influencers werden beim Kaufprozess nicht konsultiert.“
Dennoch sollte das Zitat um eine Perspektive erweitert werden:
Jeder Konsument ist ein Influencer. Dessen Einfluss wird gestärkt, wenn das Votum für ein Produkt auf Experiential Word-of-Mouth basiert.
2. Influencer Marketing: Was ist das Ziel?
Wenn die Daten oben nicht unbedingt vertrauenswürdig sind, was können wir dann tun, um unser Influencer Marketing zu optimieren?
Natürlich nutzen wir Marketing nicht auf die gleiche Weise für Konsum- und Investitionsgüter. Das Image unten zeigt diese Problematik auf.
Die Stärke Facebook’s war ihr Potential für mehr „earned“ Konversation und Engagement. Doch heute ist es weniger als 1 % und es sinkt auch auf Instagram rasant in den letzten 12 Monaten.
Auch für eine Influencer Kampagne müssen Ziele festgelegt werden. Klappt dies nicht, ist es schwierig den „perfekten“ Influencer für das Produkt oder die Marke zu finden.
3. Der perfekte Influencer
Twitter versuchte seinen Werbekunden zu erklären, warum Influencer Marketing etwas bringt. Unter anderem stand in einer Email:
Twitter ist eine leistungsstarke Plattform für wichtige Influencer und weniger bekannte Personen, die aber mit treuen Followern aufwarten können. Wenn du den Einfluss eines Influencers für deine Botschaft nutzen möchtest, solltest du folgende Punkte bedenken:
• Wichtiger als die Anzahl der Follower ist, wie aktiv die Follower sind.
…
• Schau dir an, wie sie ähnliche Produkte oder Services in der Vergangenheit beworben haben, und überlege, ob das zu deiner Botschaft passt.
…
Aktive Followers erwähnen vielleicht schon meine Marke. Wenn diese jedoch schon ähnliche Produkte beworben haben, ist das auch eine Frage der Glaubwürdigkeit und Authentizität in den Augen von Konsumenten.
Anders ausgedrückt, ein Influencer der noch keine meiner Konkurrenzprodukte beworben hat, ist glaubwürdiger als ein Sternchen, dass diese Woche Softdrink A und nächsten Monat für Softdrink B wirbt.
Zur Illustration: Wenn ich heute für Opel, morgen für Renault und dann für Fiat als Influencer arbeite, sind mögliche Konflikte und Missverständnisse vorprogrammiert.
Wenn wir mit Influencers wie Petra Drissen arbeiten möchten, dann sollten wir einmal abklären, auf was wir Wert legen. Mit anderen Worten:
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- Ist das Image des Influencers attraktiv für unsere Zielgruppe?
- Wie können wir den Content verschiedener Influencer vergleichen anhand der Qualität, der Resonanz bei Lesern, usw.
- Sind die Fans / Leser des Influencer’s die von uns gesuchte Zielgruppe.
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Nur Zahlen wie die Anzahl an Facebook Likes oder auch Instagram Followers werden zu diesen 3 Fragen keine Antwort liefern. Da müssen wir uns mehr auf die Inhalte der Webseite oder des Blogs konzentrieren.
Tipp: Der Deutsche Marketing Tag 2017 vom Deutschen Marketing Verband steht vor der Tür —- Download vom Programm (PDF Datei, 2.9MB) –JETZT registrieren für den Marketing Tag
4. Nabelschau / „Navel Gazing“ Metrics helfen nicht
Influencer Marketing funktioniert immer weniger. Teilweise basiert dies darauf, dass wir unsere Hausaufgaben nicht immer richtig machen. Manchmal werden Entscheidungen getroffen ohne solide Fakten auf der Hand zu haben.
Dabei kommen alternative Fakten oder Navel Gazing / Nabelschau Metrics immer mehr zum Einsatz. Solche auf nicht repräsentativen Daten basierte Analysen, welche nicht immer gut gemacht sind, ergeben falsche Resultate. Hier werden KPIs empfohlen, deren Steuerungsrelevanz meist zweifelhaft erscheint.
4.1 Nabelschau Jung von Matt und Brandnew IO?
Z.B. führten die Agenturen Jung von Matt and Brandnew IO eine interessante Studie durch, in der versucht wurde mit Hilfeeiner Methode – Random Forests – Daten von gut 655 Influencers über 2 Jahre hinweg zu analysieren.
Die Studie umfasst Instagram Influencers. Man findet Aussagen wie:
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- „The sample is thus not entirely random and presents a self-selection bias.“
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Entweder ist eine Stichprobe repräsentativ oder nicht. Die Studie basiert also auf einer nicht randomisierten Stichprobe, welche zu Selektionsbasis führt.
Weiter wird erwähnt:
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- „the response: the business KPI we are interested in; e.g. engagement rate or number of likes per post.“
- „the predictors: the factors, metrics or dimensions that we aim to investigate in order to understand
whether they have any impact on the response; e.g. age of poster, average income of audience, or the day of week the post went live.“
-
Doch gerade für mehrere Faktoren, wie oben erwähnt braucht es eine multivariate Erweiterung der Methodik von Strobl, Malley und Tutz, wie sie die Gradient Boosted Regression Trees von Friedman bietet.
Darüber hinaus liest man Schlussfolgerungen wie:
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- die beste Zeit für Influencer zum Posten auf Instagram ist 18:30 Uhr (wie wissen die Autoren, dass dies nicht von den Followers abhängt und deren Alter, Land, Interessen/Thema des Influencers, usw.?).
- Fragezeichen, Titel mit 35 Wörtern auf Instagram und 3 Hashtags sind die magische Formel für Engagement (und inwiefern sind diese Faktoren korreliert und eliminieren sich dabei vielleicht gegenseitig?).
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Die im Report gemachten Angaben erwecken den Eindruck, dass die von den Autoren gemachten Schlussfolgerungen auf falsch angewendete Methodik oder Nichteliminierung von gewissen Effekten beruhen. Das führt zu unserem Fazit:
Einer Agentur die Verantwortung für die Auswahl der Influencer erteilen, ist nicht effektiv.
Hier braucht es systematische Arbeit für die Erarbeitung der steuerungsrelevanten Kennzahlen.
Die Marke muss in diesen Prozess involviert sein.
4.2 Andy Lippner: Reichen Zahlenspielereien, wenn es um Geld geht?
Andy versucht die Sache anhand eines Pakets, bestehend aus einem Blogeintrag und 2 Social Posts (z.B. 2 Fotos auf Instagram), zu illustrieren. Er nimmt z.B. an, ein Mikro-Influencer hätte 5,000 bis ca. 50’000 Followers (was er als Reichweite bezeichnet). Beispiele sind:
- $ 200 bis $ 1.500, mit Standard Nutzungsrechten und ohne Exklusivität und
- 400 bis 4000 US-Dollar mit erweiterten Nutzungsrechten und Exklusivität.
Für einen Top-Level Influencer (ein nicht-prominenter Influencer mit mehr als 100,000 Followers) sieht dies wie folgt aus:
- 4.000 bis 20.000 US-Dollar, mit Standard Nutzungsrechten und ohne Exklusivität und
- $ 15.000 bis $ 50.000-plus, mit erweiterten Nutzungsrechten und Exklusivität.
Der Autor betont dabei, dass ein Influencer wenig mehr verlangen wird, um es auf verschiedenen zusätzlichen Plattformen zu publizieren. Doch stellt sich die Frage, ob unser Zielpublikum es dort auch sehen will – oder es dieses dort überhaupt erreicht. Facebook Nutzer bilden nicht unbedingt auch dieselbe Nutzergruppe wie auf Snapchat oder Instagram.
Natürlich, einen Blogeintrag auf der Webseite vom Unternehmen zu publizieren, ist gut. Doch denselben auch auf der Seite der Influencerin zu zeigen, das goutiert Google nicht. Diese Strategie ist aus SEO-Gründen nicht zu empfehlen.
Ein ganzheitlicher Ansatz ist interessant, aber je nach Land oder sogar Region (z.B. Kalifornien vs. mittlerer Westen der USA) muss der Ansatz angepasst werden.
Im Vordergrund steht die langfristige Zusammenarbeit mit dem Influencer und nicht ein „flash in the pan“ (wie beim Flambieren). Die langfristige Wirkung ist unser Ziel.
So wie oben dargestellt, erreichen Sie eine Preisvorstellung und können schnell ein Budget erstellen. Ob dieser Ansatz Ihnen jedoch eine effektive und erfolgreiche Kampagne bringt, ist zu bezweifeln.
4.3 Der Influencer-Brand-Fit ist sehr wichtig
Nur wenn mein Influencer zu meinem Brand passt (z.B. ähnliche Werte und bleibt diesen Werten dabei über Jahre treu), sollte eine Zusammenarbeit in Betracht gezogen werden.
Natürlich helfen hier auch Kennzahlen. Diese nutzen wir, um unseren Kunden aufzuzeigen, wieso ein Influencer sich für die Zusammenarbeit empfiehlt.
Die für Sie richtigen Kennzahlen zu entwickeln ist essentiell. Und nein, eine Nabelschau mit Followers auf Instagram zu betreiben (Problematik Fake, Leute vergessen zu schnell, usw.), ist kein professioneller Audit zur Evaluation der Influencer Marketing Aktivitäten.
Packen Sie es richtig an, es lohnt sich.
Schlussfolgerungen: Was sind die nächsten Schritte?
Facebook Likes korrelieren nicht mit mehr Business oder Engagement (d.h. es besteht keine Kausalität im Sinne von „mehr Likes = mehr Verkauf“). Das gleiche gilt auch für Instagram Likes.
Doch können Influencers helfen, die Bekanntheit der Marke zu steigern. Aber dies hilft nur dann, wenn der Bekanntheitsgrad auch in der gewünschten Zielgruppe erhöht wird.
Aber was uns natürlich brennend interessieren würde, wäre Ihre Meinung:
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- Welche Marke ist für Sie ein tolles Beispiel, wie man das Influencer Marketing richtig macht?
- Lassen Sie sich von Influencers in Ihrem Verkaufverhalten beeinflussen?
- Wie nutzen Sie digitale Kanäle oder auch Influencer zur Stärkung der Marke?
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Ich freue mich auf Ihren Kommentar, den ich natürlich beantworten werde.
Download die Slides von der DrKPI® Präsentation bei MarComSuisse in Zug: 10 MB, PDF Datei
[embeddoc url=“http://blog.drkpi.de/wp-content/files/DrKPI-Influencer-Marketing-MarcomSuisse-Download.pdf“ width=“100%“ viewer=“google“]
Die Grafik unten inklusive das Video für den Fernsehspot illustrieren, was passieren kann, wenn man einen Star in der Werbung als Markenbotschafter nutzt. Clicks, Gespräche, usw.
Doch hat die Kampagne für das viele Geld mehr Kunden dazu bewegt, vom Auto oder Flugzeug auf die Bahn umzusteigen, um von Berlin nach München oder umgekehrt zu reisen?
Wenn dies geschah, chapeau an die Bahn. Wenn nicht, was lief falsch?
Ganz einfach, ich erkläre es Ihnen bei einer Tasse Tee im Büro oder am Deutschen Marketing Tag 2017 #DMT17, in Frankfurt. Wir sehen uns.
8 Antworten
Lieber Urs
vielen Dank für die Erwähnung meines Blogs. Ich finde Sie haben genau den Punkt getroffen worum es geht. Mittlerweile treffen sehen das zum Glück immer mehr Firmen so. L
eider gibt es aber auch immer noch genau so viele negativ Beispiele. Ich finde allerdings, das ein Influencer sehr wohl verschiedene Marken aus der gleichen Branche vertreten kann.
Ein Blogger soll neutral sein und daher ist es möglich aus der gleichen Produktfamilie verschiedene Marken zu testen. Das Thema Automarken ist da ein schönes Beispiel.
Wenn ich einen Mercedes teste und den für gut empfinde, kann ein Opel auch gut sein. Mann muss sich einfach darüber im klaren sein worauf es ankommt. Wenn ich ein Auto aus der Luxusklasse teste anschließen einen Opel darf ich keinen Vergleich ziehen.
Ich muss das Produkt als solches betrachten, ob die Versprechen dazu eingehalten werden und ob das Preis Leistungsverhältnis dazu ok ist.
Das sind Dinge die viel tiefgreifender gehen als nur einen vorgefertigten Pressetext zu veröffentlichen. Ich finde das macht einen guten Influencer aus.
Anders ist es wenn ich als Markenbotschafter fungiere, dann würde ich nur für diese eine Marke Werbung machen.
Herzliche Grüße
Petra
ANTWORT 1 – Petra
Liebe Petra
Danke für Deinen ausführlichen Kommentar, welchen ich hier in 2 Teilen beantworte.
Das sehe ich für Blogger auch so. Doch finde ich es besser wenn man langfristig eine Beziehung hat zu einem Produkt / Marke / Unternehmen, dass man diese Beziehung hegt und pflegt. Das gilt für die Firma wie auch den Blogger.
Aber ein Influencer kann ein Markenbotschafter sein, ein Markenführsprecherin oder auch nur als Lead User. Aber ich keinen einen Markenbotschafter oder eine Markenführsprecherin bezahlen.
Das heisst, wenn die Bloggerin schreibt, dann bezahle ich sie dafür. Auch kann es sein ich gebe ihr weitere Testprodukte, leide Sie wo ein, usw. Sicherlich wird dann auch Geld die Hand wechseln, was völlig in Ordnung ist.
Aber ein Fürsprecher / Advocate kann ich auch aussuchen als einen Markenbotschafter und ihn oder sie dafür gut bezahlen.
Als Blogger kann ich natürlich Beauty Products von Max Factor testen und vergleichen mit L’Oréal Produkten ähnlicher Art. Schwierig wird es, wenn beide Hersteller mich als Fürsprecher / Brand Advocate bezahlt haben und das Produkt von einem schlecht wegkommt. Klar, das ist das Resultat aber im Gegensatz zu einer Stiftung Warentest ist es schwierig für einen Blogger hier die Resultate rüberzubringen. Wenn er dies ungeschminkt tut, dann ist er eine der beiden Marken los… als zukünftigen Sponsor / Auftraggeber.
Herzlichst
Urs
Für ein Produkt Markenbotschafterin zu sein, ist für eine/n Blogger/in immer erstrebenswert.
Das Business ist ein harter Job, weil viele Firmen immer noch versuchen die Blogger/innen auszunutzen oder zu übervorteilen.
Gerade Mikroblogger/innen haben darunter zu leiden.
Erst wenn man sich einen gewissen „Status“ erarbeitet hat ändert sich die Lage. Der Weg dorthin ist allerdings nicht einfach. Das liegt aber auch an der Tatsache, dass es immer noch zu viele Blogger/innen gibt die für einen kostenlosen Nagellack einen Post schreiben.
Für mich ist es nach wie vor unverständlich, dass Firmen schlechte Posts einkaufen, nur weil diese kostenlos sind. Als seriöse Firma kann ich kein Interesse daran haben, dass mein Produkt schlecht repräsentiert wird.
Leider sehe ich jedoch immer wieder Posts mit schlechten Bildern. Aber auch solche, wo einfach nur Pressetexte der Firma kopiert werden.
Das ist für mich unglaubwürdig. Scheinbar sehen die Firmen das anders, denn die Praxis zeigt immer noch zu viele schlechte
Beispiele.
Herzliche Grüße
Petra
ANTWORT 2
Liebe Petra
Du schreibst:
Das stimmt alles, sind wir einer Meinung.
Leider erwarten die Sponsoren jedoch immer öfters, das sie für ein paar hundert Euro eine positive Meinung erwarten dürfen, sprich sich diese eingekauft haben. Und dies egal wie gut oder schlecht ihr Produkt ist. Das setzt Influencer unter Druck.
Eine Situation die unangenehm ist und welche den Blogger Geld kostet, will er oder sie deren Glaubwürdigkeit wahren.
Das eine solche Arbeit nicht damit getan ist einen Pressetext zu publizieren und vielleicht leicht abzuändern, versteht sich. Da muss mehr dahinterstecken sonst ist der Inhalt nicht glaubwürdig. Ebenfalls würde in diesem Falle der Text für die Leser oder Fans keinen Mehrwert bieten.
Aber wenn ich so sehe, welche Press Releases von Beauty oder Fashion Labels jede Woche über meinen Tisch wandert, sind diese für einen Blogger auch nicht immer hilfreich.
Da braucht es den persönlichen Test, den auf Erfahrung basierten Bericht:
Du schreibst ebenfalls:
Du meinst wohl einen Wagen und nicht Peugeot und Tesla, versteh ich. Aber es gibt auch Leute die sich wenn immer möglich nur als Markenbotschafter betätigen, wenn es mit einem Thema passt. Zum Beispiel haben wir in der SChweiz den Bernhard Russi (ehemaliger Skirennfahrer – Olympiasieger, usw.) der primär nur Produkte bewirbt als Markenbotschafter, welche etwas mit Sicherheit zu tun haben (Subaru, Axa Versicherung, usw.).
Das ist ein interessantes Thema und für Blogger oder Instagram Influencer eine Gratwanderung zwischen Vertrauen schaffen mit Fans und Lesern und trotzdem Geld verdienen zu können. Von Compliance habe wir noch gar nicht gesprochen.
Herzlichst
Urs
Lieber Urs
Ich glaube ein Markenbotschafter sollte mit Empathie u Herz ein Produkt vertreten und deshalb hinter einer Marke stehen.
Ein Influenzer macht es möglicherweise wohl aus Sachverhalt u weil er dafür bezahlt wird.
Deshalb sollte sein Urteil neutral geprägt sein u er kann deshalb auch verschiedene Produkte von verschiedenen Anbietern testen u beschreiben.
Lieber Frank
Herzlichen Dank für diesen Kommentar.
Du siehst das mit dem Influencer ähnlich wie die Frau Drissen:
Das funktioniert sicherlich sehr gut… wenn der Influenzer nicht von dieser Arbeit Leben muss…. wenn es ein Gehalt sein soll, dann wird es schwierig, immer das Richtige zu tun und neutral zu bleiben.
Die meisten Kunden oder Marken mögen es natürlich überhaupt nicht, wenn die Urteile negativ sind. Das mag in einer Zeitung mit grosser Auflage noch akzeptiert werden aber von einem Influencer?
Darum habe ich auch oft das Gefühl, dass dann die Authentizität leidet beim Influencer.
Aber eben, wer diesen Balanceakt gut schafft, der hat gewonnen.
Herzlichst
urs
#BrandBuzz
#MCLago
Hallo Urs
das mit dem Influencer stimmt wohl dann, wenn er davon leben muss.
Aber solange er dann für ein schlechtes Produkt eine gute Beurteilung abgibt, gehen ihm die Follower wohl irgendwann aus..und sein Ruf wird eher schlechter.
Deshalb glaube ich, dass es irgendwo dazwischen liegen wird. Klar will eine Firma eine gute Botschaft durch den Influencer verbreiten, aber wenn diese sich zu stark von der Realität unterscheidet, haben beide nichts davon.
Die Reputation der Firma geht langsam den Bach ab und die des Influenzers auch. Heute sind viele Menschen einfach zu gut vernetzt und glauben nicht mehr alles, was Digitales Marketing so ausspuckt und scheuen sich in Fall der Fälle auch nicht, selber Kommentare zu schreiben, falls sie vom Produkt versus Preis enttäuscht wurden.
Herzlich
Frank
Lieber Frank
Danke für diese Antwort. Sehr interessant dieser Ansatz
Du hast sicherlich Recht, klar. Doch bin ich manchmal entsetzt was für Ansprüche die Firmen haben an die Influencer welche wir Ihnen vermitteln. Oft muss ich einschreiten.
Der Punkt der oft passiert ist, dass die Ansprüche zu weit gehen und sich dadurch der Influencer unglaubwürdig machen könnte. Das geht natürlich überhaupt nicht.
Diese Balance zu finden zwischen Glaubwürdigkeit und Einkommen ist nicht einfach, vor allem, wenn man nicht noch neben Influencer einen Hauptberuf hat wie z.B. Profi-Sportler oder Buchhalter und nebenbei Influencer Marketing macht.
Herlichst
Urs