VBZ: Jörg Buckmann fragt

Sind Blog Rankings nützlich?
Reicht das Bauchgefühl eines Experten aus, um fair und systematisch die besten Blogs auswählen zu können?
===> Die Experten sind sich nicht einig (vgl. Job Interviews und Diskrimination).
Wir durchleuchten diese Problematik in diesem Blogeintrag (Kein 1. April Scherz!)
Weitere Infos zum DrKPI Benchmark Tool für Corporate Blogs und Firmenblogs finden sie auch in unseren FAQsMethodikIndikatoren sowie VBZ: Jörg Buckmann fragt nach (sie sind hier) und unter Produkte.
Vor kurzem haben wir unsere Rangliste der besten HR-Blogs in der Schweiz publiziert.  Das hat Herrn Jörg Buckmann Leiter des Personalmangements der Verkehrsbetriebe der Stadtz Zürich (VBZ) dazu bewogen, auf unserer Facebook Seite am Donnerstag, 27 März, 2014 einen Kommentar zu hinterlassen (siehe unten).

Gleichzeitig schickte er mir ein paar Fragen via eMail zum beantworten. Dies habe ich getan und er hat diese (leider nur teilweise) in seinem Blog publiziert.
Ich habe mich deshalb entschieden hier alles komplett inklusive die eMails welche wir einander zum Thema gesendet haben zu publizieren (100%).

–  Methodik
–  FAQ
–  Indikatoren
–  VBZ: Jörg Buckmann fragt nach (sie sind hier)

Schlagwörter: Employer Branding, Personalmarketing, Rangliste, Ranking, Recruiting,ROI

Herr Buckmann schreibt: „1. Ihr Ranking zu den besten HR-Blogs überrascht mich sehr. Vielse der aus meiner Sicht besten Blogs, zumal solche mit grosser Reichweite, fehlen in Ihren Top ten. Dazu zähle ich Top-Blogs wie jene der Baloise, von der NZZ/ZGP, von jobs.ch, recruma, Xeit oder vor allem auch von Prospective. Aus meiner Sicht ist es vor diesem Hintergrund eine Mogelpackung, ein Hitliste der besten Blogs zu veröffentlichen.“

Lieber Herr Buckmann, Ihre Fragen zeigen uns, dass wir noch besser über unsere Arbeit informieren müssen und dass zusätzliche Hintergrundinformationen notwendig sind. Wir verfügen schon über viele Informationen auf Englisch und arbeiten gerade daran, diese auch auf Deutsch verfügbar zu machen. Deshalb herzlichen Dank für Ihre Anfrage, die dem Team und mir hilft, unsere Arbeit noch weiter zu verbessern.
Zu Ihrer Frage: Uns scheint es wichtig klarzustellen, dass wir nicht die (zum Teil subjektiv wahrgenommene) Bekanntheit, Beliebtheit oder Reichweite eines Blogs messen. Basierend auf Kriterien aus der wissenschaftlichen Literatur sind unsere Kriterien objektiv. Das heisst, sie müssen objektiv messbar sein, um Vergleiche zu ermöglichen.

Die besten Blogs: Wer ist die Nr. 1?

Alle diese Kriterien basieren auf Forschungsresultaten. Hier gibt es mehrere Studien, z.B. von Jakob Nielsen. Er und andere haben anhand von weit mehr als 400’000 Besuchern auf 20 grossen Webseiten festgestellt, dass Besucher sich innerhalb von knapp vier Sekunden entscheiden, ob sie weiterlesen wollen oder eine andere Seite besuchen. E-Bay hat ähnliche Daten publiziert. Deteils inklusive Links zu diesen Studien gibt es hier:

–       Methodologie – Kriterien und Statistik

Herr Buckmann, welche objektive Kennzahlen nutzen sie um die Reichweite eines Blogs zu bestimmen?  Vielleicht können wir diese schwierige Frage bei einem Kaffee diskutieren?

Sie weisen mich auch darauf hin, dass Xeit nicht in unserer Liste vorkommt. Der Blog von Xeit bezeichnet sich als ein Social Media und Online Marketing Blog. Für uns gehört ein Blog zu den HR-Blogs, wenn sich 60 oder mehr Prozent der Inhalte mit HR-Themen beschäftigen. Deshalb haben wir diesen nicht bewertet.

Herr Buckmann schreibt: „2. Ihr Gewinnerblog ist jener von Recomy. Ein Blog, der es auf ganze sieben Einträge geschafft hat – jener, dass das Produtkt bald online gehen wird, mit eingerechnet… Grossartig, ein echter Mehrwert. Für viele „richtige“ Blogger ist das schlicht ein Affront. Was bitteschön zeichnet den nach Ihrer Auffassung besten Blog der Schweiz denn nun aus? Wovon können wir anderen Blogger lernen?“

Da haben Sie einen sehr heiklen Punkt angesprochen. Was ist Mehrwert? Aber so wie ich Ihre Frage verstehe, geht es wahrscheinlich nicht in erster Linie darum, ob die Kollegen von Recomy auf ihrem Blog Mehrwert bieten. Wohl eher, ob ein Blog mit nur sieben Artikeln besser sein kann, als bekanntere Blogs, die schon viel mehr veröffentlicht haben.

Unsere Methode basiert ja auf wissenschaftlichen Kriterien, die messbar sein müssen und nicht auf Bekanntheit oder Beliebtheit. Deshalb kann es vorkommen, dass weniger bekannte oder neue Blogs in unserer Rangliste höher erscheinen als „richtige“ Blogs.

Ich konnte keine Literatur oder wissenschaftliche Arbeit finden, die sachlich, fachlich korrekt und ohne Emotionen definiert, was ein „richtiger“ Blogger ist.

Was der Recomy Blog (englische Version) gemäss unseren Kriterien besonders gut macht, sind der erste Eindruck und der Schreibstil. Der erste Eindruck ist bei einem Blog oder einer Webseite sehr wichtig, da wie oben erwähnt, die ersten vier Sekunden darüber entscheiden, ob ein Beitrag überhaupt gelesen wird.

Bei Schreibstil schauen wir auf kürzere Abschnitte, nicht zu lange Wörter und Untertitel im Text. Dies ist besser an das Leseverhalten online angepasst und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Artikel ganz gelesen wird.

Anhand der Studien, auf welche unsere Arbeit basiert, empfehlen wir Bloggern folgendes:

–       Aussagekräftige und kurze Überschriften.
–       Die ersten 40 Wörter sind Teil eines gut strukturierten Textes (fett, kurze Sätze, Paragraphen, usw).
–       Blogkommentare sind auch ein gutes Zeichen, vor allem wenn sie vom Autor beantwortet werden.

[Hier einer unserer  Studienreports (15 Seiten als pdf Datei) zum kostenlos Download auf dem Social Science Research Network. Dieser erklärt Kriterien, hat Verweise auf Studien und weiteren Empfehlungen].

Herr Buckmann schreibt: „3. Warum ist der SBB-Blog ein HR-Blog?“

Super Frage. Ich bin dem natürlich nachgegangen und habe folgendes herausgefunden: Als der Blog damals bei uns registriert wurde, hatte dieser sehr viele Beiträge zu Personalthemen (offene Lehrstellen, Jobs, Karriereberichte, usw.). Somit erfüllte der Blog unser Kriterium, dass mindestens 60% der Inhalte zum Thema HR sein müssen (mehr wie das geht können sie auch hier sehen http://blog.drkpi.de/?p=2)

Doch heute finde ich kaum noch einen Beitrag zum Thema Human Resources und habe deshalb den Eintrag in unserer Datenbank angepasst. Vielen Dank für diesen Hinweis!

Schlusswort

Herzlichen Dank für dieses Interview und ich hoffe Sie empfinden nun unser Ranking nicht mehr als „Affront“. Und wie gesagt würde ich Sie gerne zu einem Kaffee einladen. Ich hoffe, Sie nehmen diese Einladung an. Die obigen Informationen gingen mit dieser eMail an Herrn Jörg Buckmann:

Winterzeit Samstag 29. März 2014 20:10 schrieb Prof. Dr. Urs E. Gattiker:

Lieber Herr Buckmann

Hier sind meine Antworten in einem Word File (für Blogleser, siehe oben). Danke für die Fragen.
Wenn Sie noch Fragen haben bitte wissen lassen…

Frage 4 habe ich nicht mehr beantwortet weil ich dachte ich hätte diese schon in 1 und 2 beantwortet.
Ich hoffe damit gedient zu haben. Ich freue mich auf die Veröffentlichung dieser Fragen und Antworten und werde diese nach der Publikation Ihrerseits ebenfalls auf unserem Blog veröffentlichen. Schönen Abend wünsche ich.
Freundlichst
Urs E. Gattiker

Quelle: DrKPI: Jörg Buckmann fragt nach

Lieber Blogleser: Was ist Eure Meinung?

– Wie messen sie den Erfolg eine Blogs?
– Welche Inhalte stossen bei Ihrem Zielpublikum besonders auf Interesse?
– Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

Die eMail Antwort von Herrn Buckmann

Sommerzeit Montagmorgen: On 31 Mar 2014, at 06:58, Jörg Buckmann wrote:

Sehr geehrter Herr Gattiker

Zuerst einmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Für mich ist noch immer vieles nebulös und in keiner Art und Weise auch nur ansatzweise nachvollziehbar, wie eine reine Werbeseite (der Remoy-Blog ist ja wohl kaum als Blog zu bezeichnen) als bester HR-Blog der Schweiz gefeiert werden kann. Sie betonen immer wieder, Ihre Kriterien seien wirtschaftlich und objektiv messbar. Ich habe aber bis jetzt nicht verstanden, welche Kriterien Sie verwenden – ausser jenem, des Schreibstils (objektiv?), einer guten Gliederung (objektiv?), einem guten ersten Eindruck (objektiv?) von Kommentaren (fehlen beim Sieger“blog“). Und, lieber Herr Gattiker, mit Verlauf: wie kann man beim „besten Blog der Schweiz“ ganz einfach die Inhalte bei der Beurteilung weglassen? Worum geht es dann sonst bei einem Blog?

Ich finde Ihre Erhebung nach wie vor schwach – und so etwas dann noch unter dem Titel „die besten HR Blogs der Schweiz“ zu verkaufen, nach wie vor ein Affront. Mein Beitrag erscheint voraussichtlich heute Abend.

Freundliche Grüsse Jörg Buckmann

Meine eMail Antwort an Herrn Buckmann

Sommerzeit Montagabend: On 31 Mar 2014, at 18:22, Urs E. Gattiker wrote: Sehr geehrter Herr Buckmann

Danke für die Antwort von heute morgen. Meine Arbeit hat mich leider daran gehindert ihnen früher zu schreiben. Ich erlaube mir dies hiermit zu tun. 

Danke für die nochmaligen Hinweise was sie stört am DrKPI-Ranking. Sie erwähnen, dass der „Remoy“ Blog (sie meinen sicher Recomy Blog) eine reine Werbeseite ist und deshalb nicht in die Liste gehört. Für uns ist die Hauptfrage hier, ob es wirklich einen Unterschied macht ob es Werbung für den“Personal-Brand“ oder der Firmenmarke ist. Beides ist Werbung. Fast alle Blogs können einer dieser beiden Katetorien zugeordnet werden (ich erkläre dies genau hier FAQ – Punkt 8 – Bsp. der Blog von Matt Cutts, Google).

Sie beanstanden auch, dass unser Ranking vielleicht nicht objektiv sein könnte. Da muss ich ihnen widersprechenObjektivität haben wir damit erreicht, indem die Antworten bzw. Messwerte unabhängig vom Interviewer bzw. Prüfer sind.

Die Messergebnisse sind bei einem erneuten Versuch bzw. einer erneuten Befragung unter den gleichen Umständen stabil. Ob ich dabei einen Blog subjektiv gesehen gut oder schlecht finde spielt keine Rolle. Egal wer die Messung durchführt, sachlich erhält er oder sie die gleichen Ergebnisse wie wir. Dies habe ich im FAQ – Punkt 9 genau erklärt.  

Sie finden ebenfalls, dass man die Beurteilung der Bloginhalte (sprich deren Qualität) beim DrKPI-Ranking nicht weglassen darf. Da stimme ich mit ihnen voll und ganz überein.

Aber wir messen die Qualität der Inhalte. Das DrKPI-Ranking basiert auf quantitativer Bibliometrie welche für Blogs Parameter oder Indikatoren nutzt, die nichts anderes als objektiv messbare Elemente der geschriebenen Inhalte sind (siehe auch  Methodik – Statistiken zur Standardisierung).

 Aus diesem Grunde nutzen wir auch die methodischen Ansätze aus der Bibliometrie (z.B. Zitieranalyse) sowie Social Sharing um die Qualität der Blogeinträge zu messen.

Das sie unser Ranking von HR-Blogs als Affront empfinden ist ihr gutes Recht. Was damit aber nicht heisst, dass unser Ranking nicht nach sauberen bibliometrischen Ansätzen durchgeführt wurde.

Freue mich auf die Publizierung dieser Antwort in ihrem Blog.

Freundlichst Urs E. Gattiker

PS. Lieber Herr Buckmann, Ich werde mir erlauben diese eMail mit meiner Antwort zu publizieren. Ich hoffe das geht in Ordnung. Falls nicht bitte lassen sie es mich wissen.

Die eMail Antwort von Herrn Buckmann

Sommerzeit Montagabend: On 31 Mar 2014, at 20:52, Jörge Buchmann wrote:  Sehr geehrter Herr Gattiker, guten Abend

Selbstverständlich, kein Problem. Ich werde nicht alle Ihre ausführlichen Antworten publizieren können, ist einfach zu viel Text. Ich werde dementsprechend auf Ihren Blog verweisen und erwähnen, dass dort noch zusätzliche Antworten auf Fragen zu finden sind.

Danke und schönen Abend
Freundliche Grüsse
Jörg Buckmann

Schade, denn ohne die vollen Antworten ist es wohl unwahrscheinlich, dass meine Argumente überzeugen können.

Lieber Leser – Was ist ihre Meinung?


Urs E. Gattiker, Ph.D. - CyTRAP Labs - CyTRAP BlogRank.
Über Urs E. Gattiker – aka DrKPI: Ich bin als Mitgründer von CyTRAP Labs GmbH gerne für Sie da wenn es um Strategien & Analytics im Marketing und Social Media  (Google Scholar anklicken) (siehe auch Microsoft Scholar – anklicken) geht.
Ich bin Autor von Social Media Audit: Measure for Impact (2013 bei Springer Science Publishers) und Social media and your bottom line (Elsevier  / Reed BWL/Mgmt) (2014).
Vernetzen Sie sich mit mir über:  Twitter | Google+ | Xing
Sie erreichen mich via eMail oder   telefonisch unter +41 (0)44 272 – 1876.

Beitrag teilen

18 Antworten

  1. Hier noch mein Kommentar auf Dr. Buckmann’s Blog.
    Lieber Herr Buckmann
    Danke für diesen interessanten Beitrag. Vielleicht noch 3-Punkte zu Ihren Ausführungen:
    1 – wenn man eine Dokumentation von a-z liest versteht man fast alle Methodiken und kann genau erklären warum einem diese nicht gefällt (d.h. nicht nur subjektiv… aus dem Bauch heraus).
    2 – Das Bauchgefühl hilft uns oft falsche Entscheidungen zu treffen die sich im Nachhinein als falsch erweisen könnten.
    Aber beim wissenschaftlichen Arbeiten kann Bauchgefühl nicht ein entscheidendes Kriterium sein.
    Ja, am Anfang spiel das Bauchgefühl vielleicht eine Rolle. Auch wenn wir Daten testen wollen oder überprüfen möchten, dass da etwas nicht stimmen kann (z.B. stimmt der Algorithm? Besser machen wir eine Nachkontrolle).
    Doch am Ende zählen die Fakten, Tests, Ergebnisse und das Bauchgefühl lassen wir dann lieber weg.
    3 – Schade das Sie meine Antworten auf Ihre Fragen aus dem Kontext und nur zu ca 50 Prozent (mein Bauchgefühl, rein subjektiv) abgedruckt haben.
    Ich habe mir aber erlaubt ihre Fragen und meine Antworten mit ihrer freundlichen Erlaubnis zu 100% auf unserem Blog zu publizieren.
    =====> http://blog.drkpi.de/rangliste-karriere-planung-und-rekrutierung-2/
    Nochmals vielen Dank für das „Gespräch“
    Freundlichst
    Urs E. Gattiker

    1. Ich möchte zu der Bauchgefühlsdiskussion was sagen ( @JoergBuckmann:disqus und @MichelGanouchi:disqus ).
      Das ist ja der ganze Witz mit der Wissenschaft, dass man sich von der Empirie und eben nicht von seinen Gefühlen leiten lässt.
      Ich kann ein schlagendes Beispiel geben:
      Gestern haben wir einen Chat angeboten, ich habe
      moderiert. Ich hatte Fragen vorbereitet. Obwohl ich seit 25 Jahren in diesem Bereich unterwegs bin, war nach 20 Minuten chatten klar, dass meine Fragen alle falsch waren, weil sie auf einer Annahme beruhten, die von den Beteiligten gleich widerlegt wurden.
      Charles Sanders Peirce hat einmal gesagt, forschen solle man „mit den Augen offen“. Das ist eine tolle, lakonische und wahre Aussage.
      Vom Bauch oder gar vom Bauchgefühl ist da nicht die Rede.

      1. Lieber Stan Albers
        Vielen Dank für dein Feedback betreffend Bauchgefühl und Wissenschaft.
        Natürlich ist klar, dass wir noch einiges an unserem Index verbessern müssen. Nur als Beispiel, wir können zur Zeit noch nicht genau erruieren wie gut die Qualität eines Links zu einer anderen Webseite ist.
        Ein Link zu einem Research Report (z.B. publiziert in Science oder Nature) ist sicherlich mehr Wert als ein Link auf ein Boulevardblatt. ABer wie gesagt, wir haben weder ne genaue Idee noch das Tool wie wir das zur Zeit besser machen könnten.
        Ich finde Deine Aussage super:

        meine Fragen alle falsch waren, weil sie auf einer Annahme beruhten, die von den Beteiligten gleich widerlegt wurden.

        Klassisches Beispiel wie die Theorie oder die Ideen die man hat beim Test sich nicht bestätigen lässt. Überprüfen der eigenen Ideen im Test / Praxis kann jedoch helfen es das nächste Mal besser zu machen.
        Alles Gute beim nächsten Chat…. viel Erfolg und danke auch für den Link zum Chat Protokoll, sher interessant:
        ===> (einfach anklicken)
        Freundlichst
        Urs

  2. Lieber Urs
    Als indirekt „Betroffener“ füge ich meinen Kommentar, den ich auf Jörg’s Blog hinterlassen habe, gerne auch noch bei dir ein:
    *********
    Ein spannendes, nein eher ein kontroverses Thema. Wären die Resultate heute am 1. April publiziert worden, hätte ich sie für einen schlechten Scherz gehalten.
    Lass mich folgendes dazu sagen:
    1. Ich weiss nicht, ob es mein leicht gekränktes Ego ist, das mich dazu treibt, mich zu äussern. Gut möglich. Schiesslich gebe ich mir Mühe, Lesenswertes zu schreiben. Und berücksichtige dabei öfters mal mir bekannte Grundregeln des Bloggings wie auch des SEO (ja – ich weiss z.Bsp. was keyword-density usw. ist). Im internationalen HR-Ranking von DrKPI belege ich mit dem recruma-Blog Platz 221 (Gratulation an recomy zu Platz 5 und Buddybroker zu Platz 8. Jörg, deiner ist auf Platz 80). Leser meines Blogs sollen selber urteilen, ob hier Bauch oder Wissenschaft zu priorisieren sind.
    2. Der HR-Blog des Jahres 2013 (DACH) von Henner Knabenreich belegt in diesem Ranking Platz 265ff. Vermutlich sind seine Beiträge zu lang ;-)
    3. Objektiv vs. subjektiv, Bauch vs. Wissenschaft. Wenn eine wissenschaftliche Messmethode derart erklärungsbedürftig ist, dass ich mittendrin nicht weiterlesen mag, erfüllt sie ihren Zweck nicht und wird nie nachvollziehbar sein.
    4. These: wenn wir 100 Leute – ausgewählt nach repräsentativem Quota-Verfahren – die 100 relevantesten Blogs testlesen und beurteilen liessen. Wetten, das Ranking würde ziemlich auf den Kopf gestellt? Was wiederum die Aussagekraft der wissenschaftlichen Messmethode in Frage stellen würde.
    Schade an einer solchen Auswertung ist, dass damit Schlagzeilen generiert werden können, die kommentarlos transportiert und geteilt werden. Aber was soll’s. Am Schluss möchte ich Leser informieren/aufklären/bewegen/zum Schmunzeln bringen und nicht wissenschaftliche Rankings gewinnen. Viel lieber stehe ich etwas höher in der Lesergunst.
    Viele Grüsse
    Michel

    1. Lieber Michel: Michel Ganouchi
      Lieber
      Michel: Michel Ganouchi
      Danke für diesen interessanten Kommentar von Dir. Der hat mich natürlich sehr gefreut.
      Ich versuche Deine Punkte zu beantworten, was natürlich nicht einfach ist :-)
      1. Keine Frage, deinen Blog finde ich persönlich super. Als Beispiel möchte ich nur diesen Beitrag erwähnen.
      ===> http://www.recruma.com/studienkommentar/
      Er illustriert wie man mit Hilfe von Prozentzahlen aus einer Studie mit DE, CH, und AT, Daten Unterschiede ins Rechte Licht rücken kann.
      Dabei hat dir natürlich die genaue Analyse der Daten geholfen (z.B. mit dem Fisher Test – siehe auch anghängte Tabelle). Chapeau!
      2. Das ist eine interessante Frage die ich so einfach nicht beantworten kann. Herr Krumenacher’s Blog ist sicherlich sehr gut. Aber die Frage ist natürlich:
      – wie wurden die Blogs für den Wettbewerb selektioniert (wer mehr Nominationen hatte?),
      – nach welchen Kriterien hat die Jury systematisch die Blogs bewertet, und zum Schluss
      – wie wurde die Vor- und Schlussselektion gemacht (qualitative und quantitative Kriterien zusammengezählt)?
      Weisst du das? Ich nicht ….. für mich ist dieser Award ein Buch mit sieben Siegeln… ich fand nur:

      Bei den Beurteilungen spielten für die Redaktion vor allem die Punkte Inhalt, HR-Bezug, Layout, Regelmäßigkeit der Beiträge sowie ein gewisser Unterhaltungsfaktor eine Rolle….

      http://www.humanresourcesmanager.de/ressorts/artikel/shortlist-fuer-den-hr-blog-des-jahres-steht-fest

      3. Objektiv vs. subjektiv, Bauch vs. Wissenschaft. Wenn eine wissenschaftliche Messmethode derart erklärungsbedürftig ist, dass ich mittendrin nicht weiterlesen mag, erfüllt sie ihren Zweck nicht und wird nie nachvollziehbar sein.

      Interessante Argumentation. Dann gilt einfach das Motto:
      „Wenn wir beide es nicht verstehen ist das Bauchgefühl das bessere Entscheidungskriterium?“
      Ich gebe zu, dass ich dann wohl nie was über Physik oder Chemie gelernt hätte und Nano-Technologie schon gar nicht. Denn in all diesen Fällen muss man mehr als 5 Seiten lesen und verstehen… Mir
      scheint, da müssten wir wohl gleich mal die meisten Methoden und Methodologien z.B. in Statistik disqualifizieren. Muss das sein?
      Mit einem solchen Ansatz wäre es unseren Vorfahren um die 1960 rum wohl nie gelungen die technischen Erfindungen zu machen, die uns das heutige Internet und Social Media brachten.
      Alles zu kompliziert und zum Erklären sind mehr als 3 Seiten notwendig….

      4. These: wenn wir 100 Leute – ausgewählt nach repräsentativem Quota-Verfahren – die 100 relevantesten Blogs testlesen und beurteilen liessen. Wetten, das Ranking würde ziemlich auf den Kopf gestellt? Was wiederum die Aussagekraft der wissenschaftlichen Messmethode in Frage stellen würde.

      Nach welchen Kriterien wählst du die 100 ‚relevanten‘ Blogs aus? z.B. Popularität, Bekanntheit?
      Arsene Wenger (Arsenal) wird oft nachgesagt die Meinung zu vertreten (er hat die Zahlen :-) ), dass der populärste und bekannteste Fussballer nicht unbedingt der wertvollste für das Team ist. Er schlägt nicht unbedingt die entscheidenden Pässe, noch schiesst er die wichtigsten Tore. Das gleiche gilt auch für Blogs oder Zeitungen. 20 Minuten ist sicherlich bekannter als viele andere Zeitungen in der Schweiz. Aber ist sie besser und wenn ja nach welchem Kriterien (z.B. Qualität vom Inhalt oder Erreichung einer gewünschten Zielgruppe)?
      Lieber Michel,
      nochmals herzlichen Dank für Deinen interessanten und hilfreichen Kommentar.
      Urs

  3. Lieber @Stan_Albers:disqus
    Danke für diesen Kommentar auf unserem Blog. Du schreibst:

    Esgeht nicht, auch bei dem quantitativen Maß nicht, um die Menge, sondern um den nächsten Schritt und darum, dass man diesen nächsten Schritt identifiziert.

    Ich finde dein Hinweis: Es geht um den nächsten Schritt – sehr wichtig. Unsere KPIs sind eigentlich nur interessant wenn man sich diese anguckt – im Detail – und dann festzustellen welches der nächste Schritt sein soll.
    Dann stellen sich dann alsbald Fragen wie:
    – Was gilt es zu verbessern wenn überhaupt?
    – Warum woll wir dies verbessern oder machen?
    – Welchen Nutzen hat diese Änderung für unser Zielpublikum?
    – usw.
    Aber rankings erregen die Gemüter, schaffen Aufmerksamkeit und werden in unserer Zeit von #BigData immer populärer bei vielen Menschen. Do Nummern bringen mir nur was wenn diese helfen mich oder meine Entscheidungen zu verbessern.
    Somit ist der Tweet Chat den ihr organisiert ein weiteres Tool das es zu nutzen gilt und dessen Effektivität ihr anscheinend auch überprüft.
    Weiter so und danke für diesen Kommentar.
    Freundlichst
    Urs
    PS. Ich liebe Statistiken – aber die richtigen Nutzen ist gar nicht immer einfach (siehe angehängte Tabelle) :-)

  4. Pingback: Wir sind umgezogen
  5. Es gibt ja noch Kommentare auf dem Buckmann Blog. Z.B.

    Flurin Müller von @Buddybroker:twitter schreibt: „Wir fühlen uns mit unserer Top-10 Platzierung natürlich geschmeichelt – die Herleitung der Rangliste beruht aber wohl eher auf dem Zufallsprinzip… Indem Sinne wünsche ich ein froher weiter bloggen – ich bin gespannt auf die nächste «Auswertung» :) “
    Die Herleitung beruth eher auf das Zufallsprinzip – really: Da hat whol jemand nichd die Kriterien studiert z.B.: http://blog.drkpi.de/?p=98
    Ist das Zufall: Aber man kann einem Star-Up Manager dies ja verzeihen. Der Flurin hatte wohl keine Zeit. Aber als CEO sollte man sich doch zuerst genau informieren bever man vielleicht sowas als Kommentar hiternlässt?

    1. Ein weiteres Schmuckstück von Kommentar zum DrKPI Ranking gibt es auf dem Buckmann Blog von der Soziologin Namens Jessica:

      Jörg, deine Ausführungen beamen mich in mein Studium zurück: Statistik I und II, Prof. Braun, Institut für Soziologie der Uni München. Theoretisch kann man statistisch alles miteinander korrelieren. So werden wir feststellen, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Glatze zu haben mit der Schuhgröße steigt. Und das auch noch hoch-signifikant! Gilt evtl. auch für deine Grundgesamtheit ;-)
      Man muss seine Aussagen nur in ein wissenschaftliches Mäntelchen hüllen. Dann kann man alles behaupten. Und es wird gelesen, geliked, geteilt.
      Vielleicht kannst du Herrn Gattikers Indices anreichern? Lässt sich dein “Bauchgefühl” in messbare Faktoren zerteilen?
      Das würde die Untersuchung anreichern (wie auch Etienne vorschlägt). Und wir kommen weg von einer Glaubensdiskussion.

      Super. Gut gebrüllt Mutter Löwin oder vielleicht eben nicht? Zum Beispiel:
      1. DrKPI nutzt keine Korrelatio!
      Da hat die liebe Frau Jessica wohl was verwechselt oder misverstanden.
      2. Die Methodologie wird von der OECD genutzt. Andere wie WEF, IMD usw. nutzen die Methodik ebenfalls um deren Rankings zu erstellen. Wir dachten die Methodik hat Hand und Fuss:
      Methodik des DrKPI BlogRank einfach anklicken und die 2-3 Seiten lesen es lohnt sich vielleicht
      Natürlich, die Methodik ist nicht perfekt. Aber vielleicht kann die Jessica diese noch zusammen mit dem Jörg Buckmann verbessern?

    2. Lieber Urs,
      Ich habe mich tatsächlich kurz mit der Herleitung der DrKPI-Methode befasst – der Begriff «Zufallsprinzip» war an dieser Stelle wohl etwas überspitzt formuliert.
      Natürlich ist es auch für mich verwunderlich, warum in dem Ranking durchs Band keine der bekannten (und meiner Meinung sehr lesenswerten) Recruiting-Blogs unter den Top-Platzierungen vertreten ist.
      Über unsere Methodik können wir uns sonst gerne einmal unterhalten.

      1. Lieber @flurinmller:disqus
        Herzlichen Dank für Deinen Besuch und das Du Dir Zeit genommen hast zu antworten.
        Da bin ich ja beruhigt wenn das mit dem “Zufallsprinzip wohl „etwas überspitzt formuliert“ war.
        Ich habe gerade einmal die heutigen Daten angeguckt und dachte ich bringe ein Screenshot.
        1. Da sind einige grosse Blogs dabei (Tages-Anzeiger, Addeco- Deutsch und Englisch, Swiss, evilhrlady, Lorange Institute, usw).
        2. Selbstverständlich messen wir weder den Bekanntheitsgrad noch „meiner Meinung sehr lesenswerten Recruiting-Blogs“ (deine persönlichen Kriterien).
        http://SecURL.de/6-CH einfach anklicken.
        Aber Florin, was macht denn Deiner Meinung nach ein Recruiting Blog lesenswert? Bin gespannt auf Deine Antwort hier.
        Grüessli
        Urs @CyTRAP:twitter

        Flurin, du schreibst: „Über unsere Methodik können wir uns sonst gerne einmal unterhalten.“

        Diese Offerte nehme ich gerne an, würde mich natürlich auch riesig freuen wenn du einen Blogeintrag schreiben würdest darüber. Solche Sachen lassen sich dann besser studieren. Also wann treffen wir uns?

  6. Hier sind wir alle gefordert. Allerdings komm ich mit den neuen Bezeichnungen weniger klar.
    Früher gab es die Sachbearbeiterin heute den Key Account Manager. Heute die HR Fachfrau, früher Mitarbeiter in der Personalabteilung. Das soll allerdings das kleinste Problem sein.
    Anpacken müssen wir das erwähnte Problem Fachkräftemangel bereits in der Schule. Hier muß klar gemacht werden, wie wichtig Bildung und auch Weiterbildung ist. Stillstand ist Rückschritt, ein Slogan, der den Schülern bewusst gemacht werden muß.

    1. Ein wichtiger Kommentar Herr SteffenZ
      Da gebe ich Ihnen natürlich Recht. Doch hier bin ich mir nicht sicher, denn Sie schreiben:

      Anpacken müssen wir das erwähnte Problem Fachkräftemangel bereits in der Schule. Hier muß klar gemacht werden, wie wichtig Bildung und auch Weiterbildung ist. Stillstand ist Rückschritt, ein Slogan, der den Schülern bewusst gemacht werden muß.

      Was bedeutet denn dieser Paragraph genau? Das Bildung wichtig ist? Das ist wohl allen Schülern bewusst, nur ob diese den notwendigen Effort einsetzen wollen ist natürlich eine andere Frage. Und wenn immer mehr ans Gymnasium wollen, dann bleiben nicht mehr viele übrig für das überall gelobte Duale BildungsSystem.
      Können Sie mir da ein wenig helfen.
      Übrigens die Verbindung des Kommentares mit dem im Blogeintrag angesprochenen Thema kann ich nicht ganz sehen.
      Noch was in eigener Sache, zur zeit machen wir eine Crowdfunding Kampagne und wir würden uns auch sehr freuen wenn sie uns dabei helfen könnten – egal auf welche Weise.
      Crowdfunding Kampagne: Rettet das Leben von Ilayda Yildiz
      Sonnige Grüesse aus Zürich
      Urs E. Gattiker

Überblick

Erhalten Sie jetzt unseren Newsletter!