Kürzlich nahm ich an zwei Konferenz-Calls der STRIMgroup in Sachen Recruiting, Lehrstellen-Besetzung, Onboarding und Content Marketing teil. Unter anderem war auch ein Thema, ob und wie Flüchtlinge dank Ausbildung in verschiedenen Berufen inkl. MINT noch besser integriert werden könnten.
In diesem Beitrag ist der Fokus vorerst einmal auf Social Media, Content und Crossmedia Marketing im Bereich Recruiting.
[su_box title=“3 Marketing Weisheiten“ box_color=“#86bac5″ title_color=“#ffffff“ radius=“5″ width=“px 700″ ]1 Geld (Budget) hilft immer.
Die Presse Mitteilung von Nestlé oder Daimler interessiert. Auch habe solche Firmen genügend Personal im Einsatz, um Schlüsselthemen im Content Marketing (z.B. Verkauf, Trends, Recruiting, Umwelt) zu besetzen.
Manchmal ist man sich des regionalen Interesses sicher – Heidelberg Cement.
Nationale Aufmerksamkeit für den Mittelständler ist jedoch eher die Ausnahme.
Checkliste: Wie kann Content Marketing funktionieren?
2. Inhalte die unsere Zielgruppe interessieren machen das Rennen.
Mehrwert ist Pflicht. Deshalb ist ein Bericht über den letzten Betriebsausflug der Auszubildenden, deren Teilnahme am Volleyball Cup oder die Checkliste zur Abschlussprüfung von Interesse.
Die Mischung macht den Unterschied.
Checkliste: Mirjam Herms – Wie nutze ich meine Stärken und Interessen als Blogger?
3. Wir brauchen messbare Zielvorgaben für 2016.
Haben wir uns messbare Ziele gesetzt? Wenn ja, sind diese steuerungsrelevant?
Mehr Facebook Likes sind vielleicht wünschenswert. Doch wie helfen deren Realisation unsere Ziele, wie z.B. Besetzung der offenen Stellen mit qualifiziertem Personal, zu erreichen?
Diese Thematik müssen wir im Team diskutieren. Die Erkenntnisse sollten schriftlich festgehalten werden. Diese Notizen bilden einen wichtigen Bestandteil der Arbeit. Sie machen diese für andere Entscheidungsträger verständlich!
Ansonsten wird die Messung von Twitter Followers, Mentions, Replies, etc. oft zur Nabelschau!
Lesenswert: Wie messen Messi und Ronaldo ihre Erfolge – Social Media Audit der rockt
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Die Fragestellungen in diesen beiden Konferenzschaltungen befassten sich auch mit der Effektivität der verschiedenen Plattformen im Recruiting.
Unten präsentieren wir 3 Trends im Social Media Marketing welche Recruiters wie auch Verkäufer und Consultants berücksichtigen müssen.
Trend 1: Längere Inhalte bevorzugt
Social Media hat often kurze Mitteilungen. Doch längere Mitteilungen werden immer wichtiger. Google liebt es, wenn diese längeren Inhalte dann noch zu weiteren Inhalten auf dem Netz verlinken (z.B. URL zu einem Papier bei der Uni zum kostenlosen Download).
2015 begann LinkedIn das Erstellen und Publizieren von längeren Inhalten zu ermöglichen. Facebook hat die Notes geändert, d.h. für Users das Ganze vereinfacht. Es will das Publizieren längeren Beiträge erleichtern und auch fördern. Facebook misst wie lange der Leser auf einem Beitrag verweilt. Das heisst, der Zeitfaktor hat einen positiven Einfluss auf die Platzierung der Note im Newsfeed der Fans und Freunde.
Auch Google versucht längere Inhalte in Corporate Blogs positiver zu bewerten als kurze. Solche Beiträge werden z.B. gemäss DrKPI BlogRank Daten öfters auf Social Networks geteilt als kurze Beiträge.
Herausforderung: Längere Inhalte sind bei Google und Facebook im Trend (z.B. bessere Platzierung Newsfeed und Suchresultate).
Deren Erstellung heisst, die Autorin braucht Zeit für die Recherche und Know-How zum Thema. Das ist bei Wiederverwertung von News in einem 50-Wort Update nicht notwendig.
Lesenswert: Die Trends für Social Media 2016
Trend 2: Jeder will seinen Senf dazugeben
Über 97.6% der Corporate Blogs haben keine Leser-Kommentare. Da ist ein Blog mit 2 Leserkommentaren je Eintrag eine nennenswerte Ausnahme. Wenn die Autorin dann noch die Leserkommentare beantwortet, ist dies schon eine Seltenheit.
Leser kommentieren natürlich auch auf Facebook und anderen Social Networks. Dies passiert oft vom Smartphone aus. Da versteht es sich von selbst, dass die Kommentare kürzer sind. Dies spart Zeit. Ebenfalls sind diese Kommentare nach wenigen Tagen kaum mehr auffindbar für Otto Normalverbraucher.
Das Resultat ist, Nutzer geben oft ihre Meinung ohne sich vorher versichert zu haben, dass ihre Fakten stimmen. Schreib oder kommentiere einfach mal drauf los.
Das Beispiel vom Dezember 2015 unten zeigt dies schön auf. Einige der Kommentatoren nahmen sich nicht einmal die Zeit rauszufinden, was im Blog geschrieben stand. Auch holen sie sich kaum die Fakten, warum ein Blog tiefer eingestuft wurde als sie dachten er müsste. Einfach seine Meinung kundtun ist Trumpf.
Dies macht es jedoch für ein Unternehmen schwieriger, einen konstruktiven Dialog mit der Zielgruppe auf Facebook zu führen. Von Mehrwert ganz zu schweigen. Denn oft scheint es, dass der Akt des Kommentieren wichtiger ist für die Leser, als auf die Qualität dessen zu achten.
[su_custom_gallery source=“media: 4389″ limit=“7″ link=“image“ target=“blank“ class=“alignleft“ width=“747px“ margin=“2px“ height=“1767px“ Title=“Facebook: Jeder will mitreden, aber wenn der Leser die Fakten vorher nicht checkt, dann sieht er oft dumm aus mit seinen Kommentaren“ alt=“Facebook: Jeder will mitreden, aber wenn der Leser die Fakten vorher nicht checkt, dann sieht er oft dumm aus mit seinen Kommentaren“]
Herausforderung: Dialog ist King. D.h. aber auch jeder will seinen Senf dazugeben z.B. auf Tumblr oder Facebook.
Engagement und Dialog auf der Firmen-Webseite oder dem Corporate Blog kommt nicht automatisch. Es braucht Fingerspitzengefühl und engagierter Einsatz der Autoren!
Das hilft: 10 Punkte für den besseren Blog
Trend 3: WhatsApp, Facebook, Instagram, Google+ oder was sonst?
Die Schwierigkeit ist zu wissen, welche Plattform in 5 Jahren noch aktuell sein wird. Was heute fasziniert ist schon vielleicht morgen Geschichte.
Wer erinnert sich noch an Second Life?
Topsy die Social Media Analytics Firm welche Apple vor 2 Jahren für $200 Mio gekauft hat wurde 2015-12-14 abends in San Francisco sang und klanglos geschlossen.
Im Weiteren kann es auch passieren, dass die Zielgruppe sich wohl in einem Kanal tummelt. Jedoch kann es auch passieren, dass dort die Zeilgruppe weder Lust auf Werbung hat, noch sich mit einer Marken Persona auszutauschen will (z.B. WhatsApp).
Die Kennzahlen in der Präsentation unten zeigen folgende Trends auf (Download für Slides mit Links zu zitierten Studien – PDF Datei – 550 KB):
– Obwohl immer mehr Leute Social Media nutzen, wird dies primär zur Interaktion mit Freunden und Mitgliedern der Familie eingesetzt.
– eMail ist auch heute laut Daten aus der D-A-CH Region ein sehr populäres Kommunikationsmittel (eMail Newsletters für ‚wichtiges‘ Material sind bei Schülern und Eltern beliebt).
– Mehr Leute nutzen Google mehrmals die Woche als man so denkt. Neben der Suchmaschine sind z.B. in den USA ca 20% der Internet Nutzer täglich auf Google+ anzutreffen.
– Relevante Themen zum Fachgebiet mit Inhalten welche den Nutzern Mehrwert bieten, müssen besetzt werden. D.h. nicht Stories über die Firma, sondern Problemlösungen für die Zielgruppe sind beliebt (das kann teilweise auch mit einer statischen Seite klappen – Berufsausbildung Schenck Process GmbH).
Diese Charts wie unten aufgezeigt müssen in Ihre Planung für 2016 einfliessen. Diese helfen Ihnen mit Hilfe einer guten Strategie besser zu agieren.
[embeddoc url=“http://blog.drkpi.de/wp-content/files/2015-12-Strim-Group-Tel-Coference-DrKPI.pdf“ download=“all“ viewer=“google“]
Links in der Präsentation anklicken, sodass Sie die Originalstudie im Detail angucken können. Download Kennzahlen von DrKPI.
Früher haben viele Leute Flickr genutzt, wie dies die Rhätische Bahn noch heute tut – sehr schöne Fotos! (auch wir sind auf Flickr – Measure-for-Impact).
Doch für die unter 35-jährigen hat Instagram Flickr’s Position übernommen. Es eignet sich ausgezeichnet für die Selbstdarstellung (das gilt auch für Tumblr, ein von Yahoo gekauftes Tool).
Chemie- oder Energie-Unternehmen platzieren ihre Fotos vielleicht besser auf Flickr als auf Instagram.
Nichtsdestotrotz gilt, die Zentrale Schaltstelle für Inhalte und Dialog ist die Webseite des Unternehmens. Diese sollte dank Blog Software so gestaltet sein, dass sich die Zielgruppe angesprochen fühlt. Inhalte müssen klar ersichtlichen Mehrwert bieten.
Dialog mit Auszubildenden auf der Webseite braucht Effort und Zeit. Doch heute muss dies Programm sein.
Lesenswert: Ann Sophie (15): So nutze ich Social Media (Entertainment ist Trumpf)
Schlussfolgerung
Wichtig ist, sich in diesem sich schnell ändernden Umfeld rasch anzupassen. Ebenfalls müssen wir uns kontinuierlich verbessern.
Tamara Molitor: Ausbildungsleiterin der Adolf Würth GmbH & Co. KG – Wir haben bis vor 1 Jahr unsere Facebook Seite zum Recruiting im Ausbildungsbereich sehr aktiv genutzt. Doch die Interaktion und Resonanz bei Zielgruppen, wie z.B. Schüler oder Studenten, war für uns nicht optimal. Wir nutzen diese Seite weiterhin, doch setzen wir dafür heute weniger Ressourcen ein.
Keiner weiss was morgen sein wird – Flexibilität ist gefragt
Die obigen 3 Trends gilt es jedoch zu berücksichtigen. Nur dies sichert die weiterhin effektive Nutzung der eigenen Ressourcen.
Auch grosse Firmen tun sich hier schwer (z.B. Migros). Sie können dank ihrer überdurchschnittlich grossen Ressourcen teilweise noch heute Strategien erfolgreich nutzen, welche schon 2013 passé waren (Royal Air Force hilft Migros, Lidl und Tesco).
6. Was ist Ihre Meinung? Mitdiskutieren!
– Ist Social Media vielleicht passé?
– Wie werden Sie nächstes Jahr dank gutem Content Marketing ihre Abteilung (z.B. Ausbildung, Marketing, Produktion, Verkauf) tatkräftig unterstützen?
– Was wollen Sie mit Ihren Social Media Aktivitäten 2016 erreichen?
– Was wird für Sie in 2016 in Sachen Social Media Marketing die Nr. 1 Herausforderung sein?
Mehr erfahren
– Jörg Haslbeck – Careum – 5 Schritte zum erfolgreichen Health Blog
– Recruiting im Social Web: 10 Tipps
– 60-Minuten Health Check: Content Marketing
– Corporate Blog: 5 Tipps für knackige Überschriften
– Facebook Zeitgeist: ABB, Google oder Ferrari?
– Recruiting bei Audi: Das Ford-T Modell
– Bayer AG: 3 Tipps zum erfolgreichen Online Recruiting
– Lehrstellen Recruiting: 4 Schritte zum Erfolg
– Pew Studie – Social Media Nutzung USA nach Alter – Trendlinie weist von 2005 – 2015 nach oben
12 Antworten
Hallo Urs
Interessanter Blogeintrag.
Unser Konzernblog
http://blog.vattenfall.de/wie-ausbildung-und-familie-zusammen-funktionieren/
ist mit der Kommentarfunktion von Disqus verknüpft. Das heisst, Leser müssen sich einloggen bevor sie überhaupt kommentieren können in unserem Blog.
Ist dies vielleicht einer der Gründe warum wir so wenig Kommentare von Lesern bekommen?
Lieber Michael
Herzlichen Dank für diesen wichtigen Kommentar und Frage.
Bei Euch wird Disqus eingesetzt. Das bedingt, ich habe entweder auf Disqus einen weiteren Login.
Wenn ich dies nicht will kann ich natürlich mit meinem Twitter, Facebook oder aber dem Google+ Username mich einloggen.
Wir machen dies ein wenig anders. D.h. man gibt den Namen ein und die eMail. Die eMail Adresse wird jedoch nicht freigeschaltet.
Um es den Spammern schwieriger zu machen haben wir einen Plugin der einem auffordert eine kleine Rechenaufgabe zu lösen. Damit kriegen wir etwa 98% der Spammer weg. Für den Rest haben wir noch etwas eingebaut.
Somit haben wir weniger Probleme mit unserem WordPress moderierten System gegen Spammer und Management der Kommentare als uns Disqus bietet (z.B. False Positives = Kommentare die Disqus in die Spambox verschiebt welche kein Spam sind)
Hier noch ein Screenshot: Uebrigens, Disqus hat auch noch SEO Nachteile.
Aber das weist du? Sonst schreibe ich es unten noch auf was genau…. :-)
Wenn man sowas wie Disqus nicht braucht, können Autoren auch einen Link zu deren eigenen Firmen-Webseite oder Blogeintrag im Corporate Blog in einem Feld (siehe oben wo die Rechenaufgabe aufgezeigt wird) eingeben.
Das ist für andere Leser auch interessant. Sie können dann sehen was diese Person so macht (d.h. interessant – bin ja neugierig).
Fazit
Disqus schreckt viele Leute ab vom Kommentieren. Natürlich, einige Firmen wollen Disqus nutzen da es das Management von Spam einfacher macht. Unsere Erfahrungen zeigen das Gegenteilige auf.
Ebenfalls gibt es einfachere und besser Lösungen für das Management von Spam-Kommentaren als Disqus.
PROBLEME MIT DISQUS
1. Datenschutz
2. SEO
Guten Tag Herr Gattiker
Ich denke nicht, dass Social Media passé ist.
Jedoch ist es sicherlich als Trenddefinition passé. Social Media ist nichts anderes als Kommunikation auf diversen Kanälen und mit diversen Mitteln.
Grundsätzlich ist Social Media ja überhaupt nichts Neues, sondern wurde von vielen als etwas Neues angesehen. Es muss jeder für sich selber wissen, ob der Einsatz von Social Media Plattformen für ihn und sein Unternehmen oder seinen Brand einen Sinn ergibt oder nicht.
Dies hängt von den Zielen ab, die zu erreichen sind und nicht zuletzt auch von der Zielgruppe, die angesprochen wird.
Beste Grüsse und frohe Weihnachten
Thomas Schüpfer
Lieber Herr Schüpfer
Besten Dank für diesen interessanten Kommentar. Da musste ich gleich mal überlegen wie ich den beantworten sollte.
DEFINITION KOMMUNIKATION – vereinfacht
Ist die Übertragung von sprachlichen (verbal) oder auch nicht-sprachlichen (non-verbalen) Daten / Informationen zwischen einem Sender und einem oder mehreren Empfängern. Der Empfänger muss dann noch diese richtig decodieren um einen Sinn aus den Worten, Zahlen oder der Mimik machen zu können.
Wie man mit Hilfe von Social Media (d.h. inklusive Social Networks wie Facebook oder Webseiten, Corporate Blogs, Videos) die Kommunikation fördert is mir manchmal ein Rätsel. Es wird viel gesendet aber vielleicht wenig kommuniziert (d.h. vom Empfänger verstanden).
Sie haben sicherlich auch Recht, dass je nach Ziel und Business unterschiedliche Kanäle genutzt werden müssen. Hier gilt es für das Unternehmen die beste Auswahl zu treffen (manchmal schwierig) um mit möglichst wenig Ressourcen viel erreichen zu können.
Auch ich wünsche schöne Festtage und einen guten Rutsch.
Freundlichst
Urs
Social Media ist ganz sicher nicht passé, allerdings hängt die Wahl der Plattform von der Zielgruppe und anderen Faktoren ab.
Facebook ist sicherlich noch immer ein wichtiges Medium, um Content zu streuen, aber eben nicht das Allheilmittel. Jeder Marketer sollte sich fragen:
1. Was will ich unter die Leute bringen und
2. wen will ich wo erreichen?
Geht es um eine Markenbotschaft, um Leads, um Sales?
National oder auch international?
Je nach Ziel, Content, Markt und Zielgruppe sind Instagram, Pinterest,Twitter, Youtube und (bedingt) Google+ mindestens genauso wichtig, wie Facebook.
In Smartphone- und Mobile-Zeiten ist Social Media ganz und garnicht passé. Allerdings ist Social Media im steten Wandel (Stichworte Bewegtbild, Messengerdienste, Virtual Reality u.a. SM-Trends) und man muß stets am Ball bleiben.
Beste Grüße,
Peter von Stamm
Danke für diesen Beitrag Herr Stamm
Sie schreiben:
Das ist natürlich sehr wichtig. Manchmal möchte ich vielleicht Menschen auf einer Plattform erreichen, doch diese wollen mit mir als Unternehmen auf dieser Plattform nicht kommunizieren.
Social Media ist kaum für Leads geeignet.
Die Idee ist das Image zu verbessern und Vertrauen zu schaffen (z.B. in Sachen Expertise ein Hotel zu managen) kann funktionieren.
Meine ganze Erfahrung sagt hier, für Sales funktioniert Social Media nicht. Es kann auch funktionieren für Customer Support, Anfragen beantworten.
Am Besten finde ich Social Media jedoch wenn ich es als Tool einsetzen kann. Z.B. um die Probleme der Kunden zu diskutieren. Problemlösungen offerieren. Diese kommen fast immer gut auch bei potentiellen Kunden.
Ich glaube auch, Social Media verändert sich rasant und wie damals in den späten 70er Jahren wo immer mehr Specialty Channels am Fernsehen aufkamen, ist dies hier auch der Fall. Das heisst, es wird immer schwieriger die Zielgruppe zu erreichen.
Wer sieht heute schon die Tagesschau ARD/SRF – eine Minderheit. Das war in meiner Jugend noch ein wenig anders. Das bedeutet aber auch, die Leute halten sich auf anderen Plattformen auf als vielleicht wir.
Es ist nicht einfach, aber wie sie schrieben: „…stets am Ball bleiben“ muss die Devise sein.
Lieber Urs,
Danke für den Beitrag.
Ich denke, dass viele Leute auch deshalb kaum mehr kommentieren, da es mittlerweile zu viel (auch guten) Content gibt, der zu dem zu schnell „dreht“.
Zudem ist zu wenig Zeit für längere Diskussionen in einem Blog – man kommentiert und geht dann seiner Wege, kommt eine Antwort, hat man oft nicht die Zeit das gerade wieder zu kommentieren, verschiebt es auf später dann und vergisst es…ich sehe es an mir selber: nach gefühlten Ewigkeiten habe ich mal wieder Zeit Deine guten Beiträge zu lesen – und auch noch zu kommentieren. ;-)
Social Media ist sicher nicht passé – aber evt. Social Media Marketing in der bisherigen Form, wie es praktiziert wird. Die Leute unterhalten – wie Du schon richtig schreibst – sich immer mehr „nur“ privat im Social Web, aber nicht unbedingt mit einer Marke.
Zudem ist die Sichtbarkeit ja stark eingeschränkt worden bei Facebook – und Twitter macht gerade Anstalten in eine ähnliche Richtung.
Daher haben Marken zukünftig eher eine Chance, wenn sie direkt eigene branded communities aufbauen, in denen sie echte Kollaboration mit den Kunden pflegen (siehe z.B. Migipedia).
Diese Community können Marken dann sozial medial verlängern. Marken können auch über ihre owned Media Hubs wirklich guten Content (damit ist keine gute gemachte Werbung gemeint, oder Storytelling-Werbung, sondern Content mit echtem Mehrwert – siehe etwa die Rezepte von Betty Bossi oder auch bei Thermomix o.ä.) verbreiten oder via Social Influencer Hubs (z.B. Top Bloggern) verbreiten lassen.
Last but not least können Marken via Product Placement im Content von Top Influencern (Social Media Stars: Youtuber, Blogger, Instagramer etc.) das Reichweitenproblem umgehen /lösen, was ihnen die Algorithmen bez. Sichtbarkeit bei Facebook & Co. gerade bereiten.
Hier heisst es mittlerweile oft: im Zweifel gebe ich lieber Bibi oder YTitty Summe X als diese mit Facebook Ads oder Youtube Werbung zu verpulvern.
Lieber Mark MrWOM
Super Kommentar. Ein Paradebeispiel warum man die Kommentare lesen muss. Dialog wenn gut gemacht offeriert dem Leser wichtiges zusätzliches Material für seine eigene Arbeit.
Jetzt zu deinen vielen interessanten Punkten.
1. Wenn sich die Inhalte schnell „drehen“ (du meinst wohl gestern war es so, heute ist es anders) dann waren diese Inhalte nicht gut recherchiert (z.B. Forschung).
Z.B. das Verhalten der Menschen ändert sich nicht unbedingt stark und schnell. Sie wollen auch heute primär mit Familie und Freunden kommunizieren, also wird dort Zeit verwendet (e.g., WhatsApp, Kik).
Natürlich, die Selbstdarstellung ist heute wichtiger für einige Menschen als dies vor 30 Jahren war. Doch die Technologie wie Instagram macht es uns auch einfach uns ins richtige Licht zu rücken.
Auch die Zeit ist limitiert, somit wird es immer schwieriger. Die Auswahl braucht auch Zeit… die wir kaum noch haben. Zum Glück warst du wieder mal hier und konntest dir die Zeit nehmen für diesen super Kommentar. DANKE :-)
2. Eigene „branded communities“ wie z.B. Migipedia sind nicht unbedingt eine effektive Lösung für die meisten Betriebe aus Gründen wie:
a – Es braucht Zeit die ich nicht habe solche Communities zu besuchen.
Warum soll ich auf Migipedia über Ice Tea oder ChaiTea diskutieren. Nach 3 Wochen wird das für die mmeisten Menschen von uns langweilig.
b – Welcher messbarer Erfolg diese Communities bringen steht in den Sternen, unsere Erfahrungen sagen rausgeworfenes Geld in den meisten Fällen (siehe US Studien, Pew, etc.).
Uebrigens, die meisten von uns wollen nicht in einen Dialog treten mit der Marke der Butter im Kühlschrank: Nur ranzig darf diese nicht sein wenn ich sie kaufe!
c – Solche Communities ziehen bestimmte Gruppen von Menschen an. Diese sind jedoch nicht unbedingt diejenigen, die ich als Zielgruppe ansprechen will oder noch weniger, muss.
d – Für einen Betrieb mit weniger als 2,000 Angestellten oder einen Schraubenhersteller ist Migipedia wohl kein nachahmenswertes Beispiel :-).
Was die Migros von der Royal Air Force lernen kann
3. Der Vorschlag mit Social Influencer wie Starlets oder Blogger zu arbeiten finde ich auch sehr interessant. Wir haben zu diesem Thema ein Ranking für LifeStyle Blogger (z.B. Mode, Luxus, Make-Up, Möbel, etc.) der Schweiz erstellt – klick.
Dabei stellten wir fest, dass Reichweite klar definiert sein muss. Das heisst der Dialog (wie z.B. dieser Kommentar von dir) kann die Leute viel eher positiv beeinflussen als der automatische Tweet eines neuen Blogeintrages von einem Fan.
Wir haben oft ein Sturm im Wasserglas oder Stimmen im „echo chamber“. Leider aber wenig Resonanz oder Einfluss auf die Verbraucher durch Influentials.
Die Kennzahlen können wir jedoch gut nutzen um die besten auszuwählen, was du oben ja vorschlägst.
Es bleibt mir immer noch meine Suchmaschine, wenn ich einen Radio oder Skis kaufen möchte oder einen Ausbildungsplatz / Lehrstelle finden will. Wenn ich dann die Inhalte mit Substanz und Lösungsansätzen (z.B. wie finde ich die beste Lehrstell, Radio, etc.) finde, ist mein Content Marketing auf der Höhe der Zeit. Wenn nicht….
Mark, ich wünsche Dir und Deiner Familie Fröhliche Festtage!
Grüessli aus dem sonnigen Gurin
Urs
Lieber Herr Prof. Dr. Gattiker,
Social Media folgt der typischen Trend-Hype-Kurve.
Zuerst waren die Firmen skeptisch, dann wurde das Thema masslos überschätzt und Vorstände wuchteten gerne mit nichtssagenden Kennzahlen wie „Likes“ oder „Friends“.
Aktuell pendelt es sich langsam auf realistischem Niveau ein als ein Element von vielen im Marketing-Mix.
Da mittlerweile so viele Werber bis hinunter zum Nagelstudio um die Ecke auf den Trend aufgesprungen sind, saufen die Botschaften immer mehr im ephemeren Sekundenrauschen der endlosen Onlinewerbung ab.
Bezeichnenderweise sind es gerade die großen Online-Shops, die mittlerweile massiv auf TV-Werbung setzen. Der schlechteste Werbekanal ist immer der, wo gerade die großen Herden hinströmen.
Daher unterschreibe ich Ihren Hinweis voll: Social Media ist kein Tool zum Verkauf, sondern in erster Linie ein wertvolles Mittel für die Kommunikation mit den Endkunden und für die Marktforschung.
Gerade für Unternehmen, die über Großhändler vertreiben und deshalb kaum Kontakt zu ihren Endkunden haben, kann Social Media wieder die Lücke zum Verbraucher schließen. Nur leider wird Social Media in dieser Form immer noch viel zu wenig verwendet.
Beste Grüße,
Dr. Christof Niederwieser
Lieber Herr Dr. Niederewieser
Danke für diesen Kommentar. Ich bin froh, dass ich nicht alleine stehe mit der Aussage:
Aber der Fluch ist im Detail wie wir Kommunikation mit dem Endkunden aufbauen.
Oft funktionieren auch Social Media Kanäle nicht unbedingt gut. Das heisst es ist nicht sofort offensichtlich für den Beobachter ob und wie solche Aktivitäten helfen den Kundenservice wirklich zu verbessern.
Manchmal macht es auch den Anschein, dass der verzweifelte Kunde keine andere Möglichkeit mehr sieht sich Gehör zu verschaffen. Somit schreit er es ¨ber Social Network raus und macht seinem Ärger Luft.
Das Beispiel unten zeigt z.B. auf, KLM macht es gut mit Social Media .
Aber auch hier ist die Hilfe vor Ort ist fast immer schneller und besser).
PS. Die obigen Links kann man hier einsehen https://www.flickr.com/measure-for-impact/22191401768/ (unten am Bild, interessant).
Social Media ist deshalb wohl ein Add On der oft zeigt, dass es schon anderweitig happert (z.B. Produkt funktioniert nicht richtig, die Instruktionen sind ungenau, die Support Linie nimmt das Telefon nicht ab, usw.)
Um Social Media zu nutzen damit man wieder einen besseren Draht hat zum Kunden braucht Zeit, Ressourcen und weniger bla bla als ich oft sehe.
Aber vielleicht schaffen es einige Firmen dies im 2016 besser zu machen. Schön wäre es.
Frohe Festtage wünscht Ihnen, Herr Dr. Niederwieser
Urs