Heute und morgen werden am Deutschen Marketing Tag neben vielen anderen Dingen auch New Work und das Home Office Diskussionsthemen sein.
Aber was ist New Work? Kurz gesagt, es ist alter Inhalt in neuer Verpackung, d.h. alte Ideen werden neu präsentiert. In Deutschland ist es ein Buzzword, in Nordamerika nur eine Randerscheinung.
Frithjof Bergmann prägte den Begriff “New Work” schon in den 80er Jahren.
Doch was bedeutet der Begriff für die Arbeit und Karrieren der Marketers, Ingenieurinnen, Verkäufer:innen, Werber:innen und Multimedia-Designer:innen?
Die Ansprüche der Generationen an den Arbeitgeber oder Arbeitsplatz ändern sich. Auch nach Land lassen sich Unterschiede feststellen.
- Was ist New Work? Warum es wenig Überraschendes bringt.
- Job Design: Was sie wissen müssen
- Manager und Vorstände: Was sind die Herausforderungen von New Work?
Hier eine Session vom Deutschen Marketing Tag in Augsburg, wo am Dienstag, 10. Oktober New Work diskutiert wird. Doch wie unsere Diskussionen unten zeigen werden, bringt New Work wenig, was uns nicht schon lange bekannt ist.
New Work Session: Deutscher Marketing Tag 2023 #DMT23, Dienstag 10. Oktober
1. Was ist wirklich neu bei New Work?
Für New Work gibt es soviele Definitionen wie Sand am Meer. Dies macht es für interessierte Leser schwer, sich zurechtzufinden. Die unten aufgeführten Definitionen geben einen Überblick. Sie erheben keinen Anspruch auf ein vollständiges Bild, das dies den Rahmen hier sprengen würde.
Die New York Times veranstaltete kürzlich ein “New Work Summit” dessen Fokus wie folgt beschrieben wurde:
- “Conversations with C.E.O.s, policymakers, investors and others from a New York Times conference on leadership and technology.”
Keine Erklärung zum Begriff New Work, nur Vorträge zum Thema Führung und Technologie.
Bergmann gründete in den 80er Jahren ein Institut zum Thema New Work in Detroit. In einem Interview (2018-06) erklärte Bergmann, das der Begriff “New Work” dynamisch sei:
“Damals haben wir darunter folgende Aufteilung verstanden: ein Drittel normale Erwerbstätigkeit, ein Drittel Eigenproduktion beziehungsweise Selbstversorgung und ein Drittel selbstgewählte Arbeit, also das, was man wirklich, wirklich will…”
Weiter führe Bermann aus:
“…Heute verstehen wir unter Eigenproduktion mehr und mehr einen umfassenden Do-it-yourself-Alltag. Dank 3D-Drucks und anderer raffinierter Technologien werden wir schon bald in der Lage sein, einen Großteil unserer Güter selbst zu produzieren. Der Konsument wird zum Produzenten, zum sogenannten Fabrikator.”
Doch Bergmann’s nicht unbedingt realisierbaren Ideen zum Thema New Work werden heutzutage fast zu 100 % ignoriert: Beispiel:
- “New work” is an umbrella term for far-reaching changes in the world of work. New work implies “working to live instead of living to work.” (Talentor International GmbH)
(„Neue Arbeit“ ist ein Oberbegriff für weitreichende Veränderungen in der Arbeitswelt. Neue Arbeit bedeutet, „zu arbeiten, um zu leben, statt zu leben, um zu arbeiten“.).
- “New Work verfolgt den Ansatz, berufliche Entwicklung mit persönlicher Entfaltung zu kombinieren”. (Brunel Service GmbH & Co. KG)
In der Absatzwirtschaft 09/23 auf dem Umschlag der Papierversion der Ausgabe New Work wird das Konzept wie folgt beschrieben:
- “New Work bedeutet, dass Arbeit nicht mehr nur ein Mittel zum Zweck ist, sondern ein integraler Bestandteil unseres Lebens.”
Anderswo beschreibt Thomas Thieme, in der Absatzwirtschaft – New Work wie folgt:
- “ Als New Work wird eine „neue“ Art des Arbeitens bezeichnet. Im Fokus stehen Selbständigkeit, Sinn, Gestaltungsmöglichkeit und Freiheit anstelle der klassischen Karriereplanung und Leistungskultur. Prägend sind Konzepte wie Kollaborationen, Remote Work, Work-Life-Blending oder auch Workations (sic).”
Thomas Thieme weist aber ebenfalls darauf hin:
- “Eines vorweg: New Work ist nicht neu und es bedeutet auch keine Revolution der Arbeitswelt.”
Eine Google Such zum Thema bringt Ihnen diese Resultate: New Work – Material auf Englisch oder aber auf Deutsch.
New Work mit Arbeitsplätzen wie im Bild unten lassen jedoch viel zu wünschen übrig.
2.1 Was ist New Work? Definition in 48 Worten
Wenn wir die obigen Definitionen betrachten, gibt es keine Übereinstimmung. Aber eine Work-Life-Balance wird angestrebt. Doch was sind die Folgen für unsere Pensionsansprüche, wenn wir nur 60 oder 80 Prozent arbeiten? Die Pension wird tiefer und wer bezahlt dann, wenn die Pension nicht zur Miete oder der Altersresidenz reicht?
Hybrides Arbeiten wird heute oft als Teil von New Work gesehen. Doch Arbeit im Home Office oder aber im Satellitenbüro gibt es schon lange. Beispielsweise arbeiteten bei der Credit Suisse (heute Teil der UBS) Expertinnen im Satellitenbüro in Graubünden. Zu Sizungen usw. reisten sie damals 1 Tag die Woche nach Zürich und abends wieder zurück. Wie gesagt, das klappte bestens schon in den 80er Jahren!
Im IT-Bereich ist die Home Office Option ein wichtiges Argument bei Recruiting in diesem schwierigen Markt. Anderswo ist dies nach Corona und wegen der Arbeitsmarktlage schon wieder vorbei.
Beispielsweise haben einige US Anwaltskanzleien die Home Office Möglichkeit 2023 wieder abgeschafft. Die britischen Konkurrenten nutzen diese Option weiterhin, um sich gegenüber grossen US-Kanzleien zu differenzieren. Sie erhoffen sich dabei mehr Erfolg im Recruiting.
Mit Hilfe von Technologie wie dem Internet und der Cloud ist hybrides Arbeiten heute oft möglich. Nichtsdestotrotz müssen die Arbeitsverträge dazu angepasst werden. Ebenfalls müssen Standards in Sachen Ergonomie und Datensicherheit im Home Office eingehalten werden.
Hier eine Definition für New Work (siehe auch Frithjof Bergmann oben) in 48 Worten:
2. Gutes Job Design hilft nicht nur die Arbeitsprozesse zu optimieren
Klar, die Option Home Office hilft in einem angespannten Arbeitsmarkt beim Recruiting von neuen Mitarbeiterinnen mit speziellen Schlüsselqualifikationen.
Doch egal ob im Home Office oder im Büro, ob New Work oder Old Work, in beiden Fällen ist wichtig, dass die Prozesse klar definiert sind, sodass die Arbeit oder Aufgabe gut und in der vorgegebenen Zeit erledigt werden kann.
Ob diese im Büro oder aber am Strand erledigt wird, ist eine interessante und wichtige Diskussion, aber eher sekundär.
Primär ist, wie ich die Arbeit strukturiere, um diese effektiv und in der gewünschten Zeit zu erledigen.
2.1. Arbeitsspezialisierung und neue Technologien
Die Arbeitsspezialisierung (Job specialization) ist der älteste Ansatz zur Arbeitsplatzgestaltung. Frederick Taylor hat diesen in seinem Buch “Scientific Management” beschrieben. Doch mit immer mehr Technologie in der Fabrik wie auch im Büro ändern sich die Arbeitsprozesse.
Schon vor mehr als 50 Jahren haben verschiedene Experten darauf hingewiesen dass neue Technologien die Arbeitsprozesse verändern können:
- Shepard, John M. (1971). Automation and alienation (Entfremdung): Boston MIT Press
- Lawler III, Edward E. & Rhode, John Grant (1976). Information and control in organizations. Santa Monica: Goodyear Publishing.
- Doswell, Andrew (1983). Office automation. Chichester, UK: John Wiley & Sons.
Diese früheren Studien lassen den Schluss zu, dass Arbeitsspezialisierung effizient ist, aber fast immer zu Langeweile und Monotonie führt für den Menschen.
Dies führte zu Alternativen wie beispielsweise dem Jobs Characteristics Model. 1975 untersuchten Greg R. Oldham und J. Richard Hackman 658 Arbeitnehmer an 62 Arbeitsplätzen in sieben Unternehmen und veröffentlichten die daraus resultierende Theorie – Job Characteristics Model.
Ihr Modell der Arbeitsplatzmerkmale gilt auch gut 50 Jahre später als Blaupause für die Arbeitsplatzgestaltung.
2.2. Das Job Characteristics Modell
Das Job Characteristics Modell basiert auf der Idee, dass der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Motivation in der Arbeit selbst liegt. Die Forscher fanden heraus, dass banale Aufgaben die Motivation und Produktivität verringern, während abwechslungsreiche Aufgaben sie verbessern.
Darüber hinaus war die von ihnen aufgestellte Theorie universell und konnte auf jede Rolle angewendet werden. Sie ermittelten die folgenden Arbeitsplatzmerkmale, die vorhanden sein müssen, um Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen:
Abwechslungsreiche Aufgaben (Skills Variety): Variieren die Aufgaben und sind sie anspruchsvoll? Oder sind sie eintönig und zu leicht?
Aufgaben-Identität (Task Identity): Haben die Aufgaben einen definierten Anfang, eine Mitte und ein Ende? Ohne dies ist es schwer, die Zufriedenheit eines erreichten Ziels zu erreichen.
Bedeutung der Aufgabe (Task Significance): Hat der Mitarbeiter das Gefühl, dass seine Aufgabe einen Sinn hat?
Autonomie der Aufgabe (Task Autonomie): Kann der Einzelne mitbestimmen, wie er seine Arbeit ausführt?
Job-Feedback: Erhalten die Mitarbeiter eine Rückmeldung zu ihrer Leistung?
Wenn ein Arbeitsplatz diese 5 Komponenten berücksichtigt, wird dessen Motivationspotenzial erhöht.
2.3. Fazit: Monotone Arbeit ist unbeliebt
Langweilige, monotone Arbeit ohne Feedback ist 2023 so langweilig oder demotivierend wie vor 50 Jahren. Ob monotone Arbeit im Home Office oder aber am Strand ausgeführt wird, ist dabei unwichtig.
Wenn ein Arbeitsplatz bewusst so gestaltet wird, dass er abwechslungsreich und sinnstiftend ist, mit viel Kommunikation in beide Richtungen, wird sich der Mitarbeiter natürlich mehr mit seiner Aufgabe beschäftigen. Laut Hackman & Oldham werden Mitarbeiter:innen in einem solchen Umfeld auch ein stärkeres Gefühl der Verantwortung für ihre Arbeitsergebnisse haben.
Ergebnisse basierend auf Langzeitdaten aus den USA zeigen, dass das Angebot von flexiblen Arbeitszeitplänen, Kinderbetreuung und Krankenversicherung durch den Arbeitgeber die Wahrscheinlichkeit der Arbeitszufriedenheit erhöht (siehe Clarke, 2019-12).
Nichtsdestotrotz, Job Satisfaction / Arbeitszufriedenheit alleine stellt noch keine hohe Produktivität sicher. Anders ausgedrückt, ein zufriedener Mitarbeiter ist nicht unbedingt produktiv wie Studien schon in den 50er Jahren aufgezeigt haben. Und nein, das hat sich nicht geändert!
- Brayfield, A. H., Wells, R. V., & Strate, M. W. (1957). Interrelationships among measures of job satisfaction and general satisfaction. Journal of Applied Psychology, 41(4), 201–205. https://doi.org/10.1037/h0048095 siehe auch Scholar Google Suchresultate
- Brayfield, A. H., & Crockett, W. H. (1955). Employee attitudes and employee performance. Psychological Bulletin, 52(5), 396–424. https://doi.org/10.1037/h0045899
2024-03-30 Update: Happy Mitarbeiter ist nicht gleich wie Job Satisfaction. Happiness mit dem Arbeitsplatz, hat aber einen positiven Effekt auf die
- Personalfluktuation,
- Absenzen und hilft auch bei der
- Rekrutierung von Personal.
3. New Work und die Z-Generation: Was Vorstände und Managerinnen wissen sollten
Die Gestaltung der Arbeitsplätze, Zusatzleistungen wie Kinderkrippe sind je nach Altersgruppe von unterschiedlichem Interesse. Für Vorstände und Managerinnen gilt es jedoch, mögliche Unterschiede zwischen diesen 3 Altersgruppen oder Generationen im Auge zu behalten:
- Generation Z – geboren 1997 – 2012
- Generation Millennials – geboren 1981 – 1996
- Generation X – geboren 1965 – 1980
Viele der Generation Babyboomer – geboren 1946 – 1964 sind heute schon im Ruhestand.
1980 wurde New Work anders beschrieben als heute. Wie es morgen sein wird, weiss niemand.
Schon in den 1980er Jahren war das Home Office in Kalifornien ein Thema. Dies vor allem deshalb, weil der tägliche Commute zur Arbeit oft lange im Privatauto war.
Für mich war es interessant von einer Bankerin zu hören, dass sie jeden Freitag von zu Hause aus arbeitet. Sie versicherte mir schon damals, dass sie in dieser Zeit zu Hause ungestört die Pendenzen abarbeiten könne.
Andere Kolleginnen erklärten mir, dass sie in 4 Tagen 40 Std. arbeiten würden, um dann den Freitag oder Montag nicht ins Büro kommen zu müssen.
Corona brachte uns auch in Europa das Home Office. Eine Nebenerscheinung war jedoch viele und oft langweilige und ermüdende Zoom Meetings. Doch die Generation Z liebt die Home Office Option.
Trotzdem, ob das Home Office für alle Büromitarbeiter:innen zum Trend wird, ist Post-Corona nicht mehr so klar. 2023 arbeiten in den USA ca 60% aller Arbeitnehmer im Büro. Von diesen sind wiederum ca. 40% mindestens 1 Tag im Home Office.
Weder Verkäufer, Leute auf dem Bau oder in einer Maschinenfabrik haben die Option Home Office.
Hybrides Arbeiten, d.h. arbeiten im Home Office und im Büro hat Vor- und Nachteile:
- Spart Kosten (siehe Guardian und Charts am Ende dieser Studie) wie z.B. Mietkosten. In grossen Städten brauchen Firmen 13% weniger Büroräume als vor Corona dank dem vermehrten Arbeiten im Home Office (siehe McKinsey)
- James Dyson ist der Meinung, dass die Home Office Option die Innovation im Unternehmen reduziert. Er wird dazu in der Financial Times (2023-09-28) wie folgt zitiert: „[Wir arbeiten] gemeinsam, Seite an Seite, machen Entdeckungen durch Experimente und inspirieren uns gegenseitig mit Ideen“ … Diese Art von Arbeit kann man einfach nicht von zu Hause aus machen„.
Auch Google & Microsoft wollen die Mitarbeiter zurück ins Office (wir berichteten).
3.1. Remote Work / Fernarbeit: Herausforderungen
Arbeiten weg vom Office auch Remote Work genannt, ist bei der Generation Z beliebt. Die digitale Nomadin oder Freelancer arbeitet dann vielleicht an meiner Powerpoint Präsentation von Portugal aus. In der Praxis funktioniert dies manchmal sehr gut und manchmal weniger gut (Outsourcing Tipps).
Obwohl hybrides oder remotes Arbeiten für die Generation Z sehr attraktiv ist, hat dies Konsequenzen und zwar:
- Der Arbeitsvertrag muss definieren was als Home Office definiert wird. Bsp. im Ferienhaus oder aber nur am Wohnort.
- Datenschutz DSGVO und Compliance sind ebenfalls Thema.
- Mögliche Auswirkungen auf Altersversorgung und Sozialabgaben bei Grenzgängern im Home Office muss klar sein. Ansonsten gibt es böse finanzielle Überraschungen für das Unternehmen wie auch die Mitarbeiterin.
Wenn ein Vereinsvorstand oder -Beirat sich virtuell 1 x im Monat trifft, ist dies sicherlich produktiv.
Aber eine Diskussion komplexer Zusammenhänge im regelmässigen Zoom-Meeting mit verschiedenen Fachkräften, die Remote arbeiten, ist schwierig. Es wird gemäss James Dyson (siehe oben) wohl kaum die Innovation fördern.
4. Fazit
New Work ist in Deutschland und auch am diesjährigen Deutschen Marketing Tag – #DMT23 Programm. Doch die Auslegung oder Definitionen dieses Konzeptes sind schwierig oder sogar verwirrend.
Was wir wissen müssen und was in der Praxis genutzt wird, ist Remote Work und hybrides Arbeiten, d.h. im Büro wie auch im Home Office.
Diese Möglichkeiten sparen dem Betrieb kaum Ressourcen.
Was sich ändert, ist, dass an bestimmten Tagen wie vielleicht Freitag die Büroräumlichkeiten nur spärlich genutzt werden. Doch das reduziert die Miete nicht! Denn wenn alle Mitarbeiterinnen vor Ort sind, brauchen sie einen Arbeitsplatz.
Nichtsdestotrotz bietet hybrides Arbeiten oder im Home Office für den Mitarbeiter signifikante Vorteile. Beispiele sind Flexibilität und Work-Life Balance. Dies wieder hilft, Mitarbeiterinnen zu motivieren und hoffentlich die Fluktuationsrate zu senken.
Dabei ist aber wichtig, dass sichergestellt wird, dass die Teammitglieder sich mindestens 2 Tage die Woche im Büro sehen. Firmen lösen dies z.B. mit definierten Tagen, wo jedermann vor Ort sein muss.
An diesen Tagen findet dann auch das Projektmeeting vor Ort statt. Das bedingt aber, dass genügend Sitzungsräume vorhanden sind!
36 Antworten
Ein aktuelles Thema. Ich bin gespannt, wie es heute hier auf der DMT2023 diskutiert wird.
Zwei Fakten sind für mich essenziell:
– meine Arbeit muss aus meiner Sicht Sinn stiftend sein
– der Rahmen, innerhalb dem ich meine Tätigkeit verrichte muss für beide Arbeitspartner passen. Arbeitgeber, wie Arbeitnehmer. Das sollte fluide besprochen werden.
Sabine, Wortarchitektin
Liebe Sabine
Vielen Dank für diesen Kommentar
1. Sinn stiftende Arbeit ist sicherlich wichtig. Natürlich definiert dies jeder von uns ein wenig anders denke ich.
2. Der Rahmen wie Arbeit verrichtet wird muss sicherlich für beide – Arbeitnehmer und Arbeitgeberin stimmen. Klar aber manchmal ist dies schwierig zu vereinbaren.
Was tun wenn die Arbeitgeberin sagt – Home Office ist nicht mehr. Oder meine Idee das ich heute Mi für 1.5 Wochen nach Grächen im Wallis gehe um dort in meiner Ferienwohnung zu arbeiten… passt dem Arbeitgeber vielleicht nicht.
Da braucht es den Dialog und leider sind grössere Firmen oft nicht flexibel, d.h. je nach Arbeitsmarktlage flexibler oder aber resistent.
Grüessli
Urs
DrKPI
Lieber Urs
Danke für diesen Betrag den ich sehr interessant finde. Eine weitere nichtssagenden Definition habe ich hier gefunden:
„New Work ist ein Konzept neuer Arbeitsformen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung.“
Neue Arbeitsformen, schwer zu definieren… und Globalisierung wie auch Digitalisierung bedeutet gar nichts.
Erstaunlich das die Leute den Bergmann (verstorben) und seine Ideen die er vor über 50 Jahren formulierte schon wieder vergessen haben.
Was New Work mit Marketing zu tun hat ist auch mir ein Rätsel.
Die Prominenz welche unter anderem dem Thema New Work auf dem #DMT23 – Deutschen Marketing Tag heute und morgen in Augsburg – gegeben wird, verstehe ich nicht.
New Work spielt im Marketing in den Benelux-Ländern wie auch den USA (von Dir erwähnt) keine Rolle… warum wohl in Deutschland?
ANTWORT 1
Lieber Silvio
Danke für den Kommentar …. die Definition welche du einfügst finde ich ebenfalls schwierig. Mit anderen Worten, sie hilft mir in der Praxis überhaupt nicht das Ganze zu verstehen….
Aber die Firma Avantgarde Experts vermittelt ja Speakers zum Thema New Work . Da hätte ich eigentlich mehr Klarheit in den Definition und Erklärungen auf der Website erwartet.
Schwierig zum Thema New Work ein gutes Referat mit neuen Erkenntnissen zu halten, wenn man sich dann auch in der Materie Job Design auskennt.
Auch die Definition zu New Work auf der Firmenwebsite lassen bei mir viele Fragen offen. Danke für diesen Hinweis.
Urs
DrKPI
ANTWORT 2
Silvio, hier der zweite Teil meiner Antwort.
Warum New Work im Marketing in Deutschland wichtig sein soll verstehe ich auch nur teilweise.
Wenn mann guckt was die Speakers zum Thema auf dem #DMT23 zu sagen haben, dann ist dies ein Sammelsurium von sicherlich interessanten Dingen. Wie der Beitrag oben aber ausführt, wissen wir vieles davon schon seit Jahrzehnten.
Wie New Work oder besser Job Design die Arbeit im Marketing beeinfluss ist mir unklar.
Den Ausdruck New Work kann man weglassen und sich einfach belassen auf so etwas wie:
„Neue Technologien und Job Design: Auswirkungen auf das Marketing und die Arbeit in der Werbeagentur“
Selbstverständlich beeinflusst Job Design die Motivation der Mitarbeitenden. Vielleicht sogar ob jemand seine Stelle frühzeitig wechselt.
Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt spielen eine Rolle. Natürlich auch das Arbeitsklima, Lohn und und natürlich die ambience am Arbeitsplatz, Gehalt, Lohnnebenleistungen, usw.
Aber das ist ja alles nicht neu…
In einer Zeit, in der die Verkehrsbelastung ständig zunimmt (2023: ca. 1,2 Millionen zusätzliche Fahrzeuge auf Schweizer Straßen seit 2020) und die Erwerbsbevölkerung wächst (2023: Rekordzahl an Erwerbstätigen in der Schweiz), gewinnt das Home Office meiner Meinung nach an Bedeutung.
Von ökonomischer Perspektive aus betrachtet, ergibt das Home Office Sinn, wenn man die Verlustkosten durch Pendelverkehr bedenkt, wie Staus, Stillstandzeiten und Treibstoffkosten. Dies kann eine Win-Win-Situation schaffen, da die Straßen freier werden und für Berufstätige, die nicht im Home Office arbeiten können, wie Handwerker, Busbetriebe und Logistikunternehmen.
Es ist schwer messbar, wie groß der Verlust an Innovation am Arbeitsplatz sein könnte, was interessant in einer Evaluierung für Vor- und Nachteile sein könnte.
Die entscheidende Frage ist, welchen Mehrwert dies für die Volkswirtschaft, nicht nur für einzelne Unternehmen, bringt.
Mit freundlichen Grüßen,
Rolf Siebold
ANTWORT 1
Lieber Rolf
Du schreibtst das es aus ökonomischer Perspektive Sinn macht das Home Office zu erlauben wegen dem Pendlerverkehr (Bsp. Staus, Stillstandzeiten und Treibstoffkosten).
Natürlich macht dies das Leben einfacher auch für Handwerker, den öffentlichen Verkehr wie Bus und für Laswagen.
Doch wie erlebst du persönlich Home-Office in deiner Unternehmung?
Freundlichst
Urs
DrKPI
Lieber Urs,
Auch bei uns wird Home Office genutzt. Ich handhabe Home Office immer dann, wenn ich Dinge wie z.B. Controllings zu erledigen habe, für welche ich nicht zwingend im Office sein muss. In den meisten Fällen funktioniert darin auch die Kommunikation mit den Mitarbeitern.
Allerdings fehlen dann schon die Möglichkeiten für persönliche Gespräche. Auch bei einer Kaffeepause, oder auf Servietten sind schon Ideen entstanden, die ich danach erfolgreich umgesetzt habe.
Wie z.B. der „Start-up“-Mathematik-Kurs, welcher schon über 1‘500 angehenden Lernenden im Sprung in ihre Lehre geholfen hat. (Siehe Blog-Beitrag auf igbb.ch)
Insofern verstehe ich die Aussage von (Sir James Dyson – siehe oben) gut, dass Home Office der Innovation allfällig eher weniger zuträglich sein könnte.
Viele Grüsse
Rolf Siebold
Lieber Rolf,
Danke für die Antwort. Ja Dinge abarbeiten kann man gut auch am Küchentisch wenn man nicht unterbrochen wird. Dies ist dann natürlich im Büro eher der Fall als zu Hause.
Trotzdem, wenn die Kinder z.B. Schulferien haben, ist auch das Home Office nicht immer der ideale Ort um Pendenzen abarbeiten zu können. Dann braucht es auch zu Hause die Abgeschiedenheit in einem kleinen Raum….
Allemal noch besser als das sich immer weiter verbreitende Grossraumbüro.
Urs
DrKPI
Den „Start-up“-Mathematik-Kurs, den schon mehr als 1’500 angehende Lernende besucht haben finde ich Klasse.
Natürlich, traurig das es diese Zusatzhilfe braucht, um das Mathematik Niveau erreichen zu können, dasy der angehende Azubi braucht um in der Berufsschule bestehen zu können.
Aber das ist Wohl die Realität, das Mathematik-Kenntnisse oft nicht ausreichen um den Anforderungen in den MINT Berufen zu genügen.
Ich finde es toll diese Arbeit vor dem Antritt zur Ausbildung anzupacken als zu warten bis in der Berufsschule die Probleme anstehen…
Ciao
Urs
DrKPI
ANTWORT 2
Rolf
Du schreibst ebenfalls, dass es schwer messbar ist, wie gross der Verlust von Innovation am Arbeitsplatz ist…. ja da ist eine Analyse von Vor- und Nachteilen sicher hilfreich.
Was unsere Leser sicherlich auch interessieren dürfte ist wie du zu Zoom Meetings stehst?
Freue mich auf eine Antwort.
Urs
DrKPI
Lieber Urs,
Danke für die Rückfrage. Zoom-Meetings finde ich grundsätzlich gut. Man muss z.B. nicht von Zürich nach Lausanne reisen, um Dinge zu organisieren.
Für strategische Inhalte bin ich jedoch eher dafür, Meetings 1:1 abzuhalten.
Ich bevorzuge zu erkennen, wie mein Gegenüber reagiert, wie seine Körperhaltung ist. Das sehe ich im Zoom-Meeting nicht. Ausserdem finde ich es sehr persönlicher.
Allerdings habe ich bemerkt, dass die Gewöhnung an die vielen Zoom-Meetings schon so ausgeprägt ist, dass z.B. physische Meetings schon fast als ungewöhnlich erscheinen.
Viele Grüsse
Rolf Siebold
Herzlichen Dank zu dieser interessanten Antwort zum Thema Online Meetings und Home Office
Zum Thema Online Meetings mit Tools wie Zoom, Teams und Whereby gibt es auch eine Studie von Microsoft und die Gefahr von Multitasking (PDF Datei zum anschauen) .
Due Studie schlägt Best-Practice-Leitlinien für virtuelle Meetings vor wie z.B. Vermeidung wichtiger Besprechungen am Morgen. Auch sollten diese möglichst kurz gehalten werden, d.h. 30 Minuten nicht überschreiten.
Empfehlenswert.
Danke Rolf
Urs
DrKPI
Interessant
Schlimm finde ich, dass wir jetzt wieder darüber reden müssen das die Arbeit dazu dienen soll, dass wir unsere Interessen realisieren können/sollten.
Für viele von uns ist Arbeit einfach Arbeit. Den Lohn brauchen wir zum überleben.
Aber bei der Arbeit läuft nicht alles rund…. es ist halt so.
Und am Strand will ich nicht arbeiten, ist mir zu warm…. oder ich kriege einen Sonnenbrand :-)
Liebe Madeleine
Danke für en Kommentar. Ja … New Work ist interessant aber es scheint jeder der diese beiden Wörter nutzt versteht darunter etwas anderes.
Weil wir nicht das Gleiche verstehen unter New Work, wird es schwierig mit diesem Konzept zu arbeiten.
Aber Job Design macht es uns da einfach. Wir können uns auf das Wesentliche konzentrieren, speziell wie wir die Arbeit oder die Arbeitsabläufe organisieren.
Wenn wir die Arbeit interessant finden, sind die meisten von uns mehr motiviert, das hilft und die Rechnungen können wir dann auch bezahlen :-)
Ciao
Urs
DrKPI
Liebe Madeleine,
Was ist schlimm daran zu diskutieren, welche Sinnhaftigkeit die Arbeit ergeben soll? Es gibt Jobs, die nur mit Identifikation und Umsetzung der gebotenen Sinnhaftigkeit erfolgreich erledigt werden können; wenn man sich auch darauf einlässt. Und solche Leute braucht das Land.
Trittbrettfahrer und Verhinderer gibt es genug.
Die sind so überflüssig wie Sonnenbrände am Strand :)
Freundlichst
Rolf Siebold
Lieber Rolf
Danke für den Hinweis. Ja ich finde das Thema auch interessant. Mir ging es eigentlich nur um die Thematik New Work. Diese Ausdruck finde ich nicht sehr hilfreich, um so mehr da wir alle anscheinend ein wenig was Anderes darunter verstehen.
Home Office und auch Zoom Meetings wie von Dir beantwortet finde ich spannend.
Grüss aus Bruxelles.
Liebe Madeleine
Danke für das Feedback.
Ja New Work ist ein komplexes Konzept das je nach Interesse interpretiert wird. Natürlich kann Home Work oder die Arbeit am Strand Teil von New Work sein.
Beispiel: Home Work hilft die Work-Life Balance zu verbessern. Mann geht zu Hause zum Arzt, Friseur, usw während eines Tages wo man Home Office macht.
Das spart Zeit – Anreise, Rückreise zur Arbeit – und die Zeit holt man morgens oder abends vor.
Ob die Arbeit am Strand, im Ferienhaus in Wallis, usw. auch dazu gehört, darüber darf diskutiert werden :-)
Gruss
Urs
DrKPI
KOMMENTAR 1
Lieber Urs
Dein Beitrag über die New Work Trends 2024 bietet einen umfassenden Einblick in die sich entwickelnde Landschaft der modernen Arbeitswelt und beleuchtet gleichzeitig kritische Aspekte, die oft übersehen werden. Du veranschaulichst die Entwicklung des Konzepts der New Work von seinen Anfängen bis zur aktuellen Diskussion auf dem Deutschen Marketing Tag 2023.
Deine Betonung der Tatsache, dass New Work nicht unbedingt revolutionär ist, sondern eher eine Wiederverpackung bestehender Ideen, regt dazu an, die Grundlagen des Konzepts kritisch zu hinterfragen. Deine Hervorhebung der verschiedenen Definitionen von New Work, die von verschiedenen Quellen angeboten werden, unterstreichen die Komplexität des Konzepts und betonen die Herausforderungen, die mit einer klaren Begriffsbestimmung einhergehen.
Besonders interessant für mich, ist die Analyse des Job Characteristics Models von Hackman und Oldham, die die Schlüsselmerkmale identifiziert, die die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation verbessern können. Durch die Verbindung historischer Literatur mit aktuellen Trends unterstreichst Du die Bedeutung von Job Design und -struktur für das Wohlbefinden und die Produktivität der Arbeitnehmer.
Deine Darstellung der verschiedenen Perspektiven zur Remote-Arbeit und hybriden Arbeitsmodellen reflektieren die aktuellen Dynamiken, die viele Unternehmen heute erleben. Die sorgfältige Analyse der Vor- und Nachteile dieser Arbeitsmodelle legt nahe, dass die Implementierung solcher Praktiken eine sorgfältige und ausgewogene Herangehensweise erfordert, um sicherzustellen, dass sowohl die Bedürfnisse der Arbeitnehmer als auch die Geschäftsziele des Unternehmens erfüllt werden.
Lieber Gruss
Lea
ANTWORT 1 AUF LEA KOMMENTAR 1
Lea
Du weist darauf hin, dass ich New Work nicht gerade revolutionär finden sondern oftmals eine Neuverpackung die nichts Neues bringt.
Ich stimme natürlich mit dir völlig überein dass das Konzept von New Work nicht gerade einfach ist. Dessen Realisierung von 1/3 Arbeit für das Geld, 1/3 im Schrebergarten für den Eigenbedarf und 1/3 Fun (von mir bewusst salopp ausformuliert) ist nicht einfach.
In der heutigen Situation wird das Konzept jedoch stark vereinfacht auf Work-Life Balance oder weniger Arbeit und mehr Fun. Wenn ich aber weniger Arbeite. wie 60% die Woche, hat dies Auswirkungen auf meine Rente. Die wird dann möglicherweise nicht mehr reichen um mir später einen schöne Zeit im Ruhestand zu ermöglichen.
Das Job Characteristics Models von Hackman und Oldham, identifiziert Schlüsselmerkmale, die die Mitarbeiterzufriedenheit und Motivierung aber auch Identifikation mit der Arbeit beeinflussen.
Dessen Problematik ist nur, dass dessen Umsetzung natürlich bedingt, dass die Arbeitsprozesse angepasst werden. Doch lässt sich das oft nicht unbedingt für jeden Mitarbeiter und dessen speziellen Bedürfnisse verwirklichen da es den Firmen vielleicht zu aufwendig erscheint. Oft ist deren Human Resource Management Fachstelle auch überfordert…
Schönes Weekend
Urs
Ciao
Urs
DrKPI CyTRAP
ANTWORT 2 AUF LEA KOMMENTAR 2
Lea
Ich denke auch dass die verschiedenen Perspektiven zur Remote-Arbeit und hybriden Arbeitsmodellen die aktuellen Dynamiken reflektieren: Beispiele sind die Wirtschaftslage, Arbeitsmarkt, Globalisierung, usw.
Ja eigentlich braucht es eine sorgfältige Analyse der der Vor- und Nachteile dieser Arbeitsmodelle. Nur dann können wir entscheiden, welches Modell wie die Bedürfnisse von Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber abdeckt.
Diese lobenswerte Vorgehensweise entspricht leider aber nicht dem, was ich da draussen bei Firmen sehe.
Beispielsweise wird Home Office genutzt. Doch ist Fakt:
– weder reflektieren dies die Arbeitsverträge (z.B. Ergonomie Arbeitsplatz, Datenschutz, usw.),
– noch wird überprüft wie dies die Produktivität des Teams erhöht.
Ebenfalls ist dies oft eine Sache von Poweer, d.h. wenn die Firma es kann will sie alle Leute zurück im Büro wie Google, Morgan Stanley usw..
Manchmal wird diese Option wegen der schwierigen Arbeitsmarktsituation nur z.B. IT Experten offeriert oder ermöglicht. Kaufmännisches Personal aber vielleicht nicht.
Gruss
Urs
DrKPI CyTRAP
KOMMENTAR 2
Lieber Urs
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, er bietet eine tiefe Reflexion über die Entwicklung der Arbeitswelt. Es bleibt festzuhalten, dass die Herausforderungen der Implementierung von New Work nicht nur in der theoretischen Konzeption, sondern auch in der praktischen Umsetzung und Anpassung an sich wandelnde Arbeitsmodelle und -bedürfnisse liegen.
Auf Basis dieses tollen Beitrags habe ich noch folgende Fragen:
1. Was meinst Du, Urs, wie sehen Sie die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Umsetzung von New Work in verschiedenen Branchen aus und wie unterscheiden sich diese möglicherweise voneinander?
2. Welche Schritte könnten Deiner Meinung nach unternommen werden, um die potenziellen Nachteile der Remote-Arbeit, wie zum Beispiel den Mangel an persönlicher Interaktion, zu mildern und gleichzeitig die Vorteile, wie Flexibilität und Work-Life-Balance, zu erhalten?
Gruss
Lea
ANTWORT 1 AUF LEA KOMMENTAR 2
Danke Lea für diesen Input
Deine erste Frage: „…die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Umsetzung von New Work in verschiedenen Branchen aus und wie unterscheiden sich diese möglicherweise voneinander?“
Hier sind die wichtigsten Faktoren, welche entscheiden wie und wenn überhaupt das Thema New Work eine Rolle spielen könnte:
1. Arbeitsmarkt — Im Oktober 2023 bezeichnete Robert Habek (Deutscher Bundeswirtschaftsminister) den Fachkräftemangel als das „dringendste strukturelle Problem“ des Landes. Die Wirtschaft kann die Stellen nicht mehr vollständig besetzen.
2. Konkurrenzkampf — wird der Markt in dem das Unternehmen tätig ist auch von anderen, speziell ausländischen Firmen, beackert zwingt der Konkurrenzsituation die Firma, sich flexibel zu zeigen.
Das gilt z.B. für den Maschinenbau oder aber die Finanzbranche. Sicherlich nicht für die öffentliche Verwaltung.
3. Onshoring vs. Offshoring — auch hier kann erfolgreiches Offshoring die Situation so verändern, dass der lokale Markt beeinflusst wird. Beispielsweise ist die Flexibilität gegenüber Arbeitskräften eingeschränkt….
New Work ist vielleicht passé und Work-Life Balance heisst etwas anderes in Frankreich verglichen mit Finland oder Italien.
Das Thema Work-Life Balance diskutieren zu dürfen oder aber bei der Suche einer Arbeitsstelle als Kriterium zu nutzen ist ein Privileg. Meistens nur für Arbeiter:innen in OECD Ländern, wohl kaum in Nigeria, Niger oder Ghana, Vietnam und Indonesien.
Wichtiges Thema…. das ich in meinem Kommentar nur ein wenig angepackt habe.
Schönes Weekend
Urs
DrKPI
ANTWORT 2 AUF LEA KOMMENTAR 2
Lea meine weitere Antwort auf Deine Frage wie man die persönliche Interaktion verbessern könnte:
Hier würde ich vorschlagen, dass man Tage bestimmt, an welchen alle im Büro sein müssen. Beispielsweise Die und Do, sodass die Chance besteht das man miteinander Essen geht, Pausen macht, usw.
Hier lohnt sich auch, wenn die wichtigen Meeting an diesen beiden Tagen abgehalten werden, dann können die Dinge kurz ausdiskutiert werden. Das hilft sicher dem Austausch von Ideen.
Urs
#CyTRAP DrKPI
Lieber Urs
Ich möchte Dir herzlich für deine anregenden Vorschläge zur Verbesserung der persönlichen Interaktion am Arbeitsplatz danken. Deine Idee, spezifische Tage festzulegen, an denen das gesamte Team im Büro anwesend sein sollte, um gemeinsame Pausen und Aktivitäten zu ermöglichen, klingen sinnvoll.
Besonders überzeugend fand ich Deinen Gedanken, wichtige Meetings an diesen Tagen zu planen, um den direkten Austausch und die spontane Diskussion von Ideen zu fördern. Es scheint, als würde diese organisierte Herangehensweise nicht nur die persönlichen Beziehungen stärken, sondern auch eine effektivere Zusammenarbeit und Kreativität im Team fördern.
Vielen Dank für Deine wertvollen Anregungen!
Liebe Lea
Danke für die Blumen.
Ja ich denke wichtig ist es, dass die Leute sich treffen und miteinander reden. Das geht natürlich nur wenn es 2 Tage in der Woche gibt wohl alle im Büro erscheinen ….
Freitag wäre der beste Tage mit nachher einem Get-Together… oder wie eine Bank es macht, kostenloser Lunch und Apéro Riche. Das stellt sicher, dass die Mitarbeiter:innen gerne am Freitag ins Büro kommen und Abends noch für die Social Hour bleiben… Nur dann kann der gewünschte Austausch auch stattfinden.
Aber es ist auch noch wichtig für die Karriere – out of sight, out of mind – d.h. wenn wir nie im Büro anzutreffen sind besteht die Gefahr das unsere Vorgesetzten vergessen, was für gute Arbeit wir leisten.
Schönen Abend
Urs
DrKPI CyTRAP
PS. das neue Phänomen ist „workation“ — wo die Firma – Google oder American Express – einem erlaubt Ferienhaus oder dem Feriendomizil aus zu arbeiten
Lieber Urs
Vielen herzlichen Dank für Deine bereichernde Perspektive zu den vielschichtigen Aspekten von New Work und den damit verbundenen globalen Einflüssen. Deine klare Darstellung der entscheidenden Faktoren wie dem Arbeitsmarkt, dem Konkurrenzkampf und den Unterschieden zwischen Onshoring und Offshoring liefert einen tiefgreifenden Einblick in die Komplexität dieses Themas.
Besonders beeindruckend fand ich Deine Sensibilität für die kulturellen Unterschiede in Bezug auf Work-Life-Balance. Dein Hinweis darauf, dass dieses Konzept je nach Land und dessen soziokulturellen Hintergründen unterschiedlich interpretiert wird, verdeutlicht die Nuancen und Herausforderungen, denen sich Organisationen in einer globalisierten Welt gegenübersehen.
Dein Engagement, solch wichtige Diskussionen zu fördern, ist inspirierend und trägt zweifellos dazu bei, ein tieferes Verständnis für die verschiedenen Realitäten rund um das Thema New Work zu schaffen.
Ich danke Dir herzlich für deinen wertvollen Beitrag und wünsche auch dir ein erholsames Wochenende.
Liebe Lea
Merci für das positive Feedback. Ich glaube das Onshoring und Offshoring in Kombination mit Home Office wichtige Rollen spielen.
Die Gefahr besteht das Firmen einfach die Sache vor allem im IT Bereich dem Outsourcing unterstellen. Wobei dies natürlich ganz andere Probleme bringt wie kulturelle Unterschiede, Koordination braucht viel Zeit und Zoom Meetings und weitere Herausforderungen.
Die Kultur ist sicher ein Faktor. In Nord America checken viele Leute deren E-Mail für die Arbeit auch am Wochenende. In DE gibt es Firmen wie Volkswagen wo der Betriebsrat es geschafft hat, das ab 19 Uhr unter der Woche und am Wochenende überhaupt keine E-Mails zugestellt werden.
Das hat einen Einfluss auf mein Arbeitsverhalten, d.h. wenn ich E-Mail checke, dann beantworte ich diese auch. Im Home-Office ist diese Gefahr besonders gross. Leute checken auch noch nach 19 Uhr oder schon kurz vor 7 Uhr morgens E-Mail und versuchen zu antworten. Das verlängert den Arbeitstag ohne das Überstunden bezahlt werden und ist für das Abschalten nicht gerade förderlich.
Auch Dir schönes Weekend.
urs
DrKPI CyTRAP
Dear Urs
I like this blog entry …. Particularly interesting are the various definitions of new work that show, as for instance, Lea points out in one of her comments…. we do not have a shared understanding of the term.
That makes it pretty difficult to use this concept of New Work….
Of course, your explanations and also the comments for instance by Rolf about Zoom are very interesting.
I also read somewhere else: „the US, the UK, Canada, Australia and New Zealand. In all five nations, work from home levels were higher than in other rich, but non-English-speaking, countries such as Japan, France and Italy.“
Dear Tammy
Thanks so much for your feedback. In the article you cite above Pilita Clark. She also writes:
„I prefer another theory: US companies are better at measuring workers’ performance, so are more relaxed about home working. This matters. US management practices tend to be adopted faster in other English-speaking nations but then spread elsewhere. That’s one reason Bloom thinks that even though remote working levels may dip, they will eventually rise, like a Nike swoosh.“
I am not sure if her theory is accurate. One thing is also that you have to commute for a long time for instance to work in London or downtown Los Angeles. In other words, to save the long commute that takes longer than an hour each way each day, US or firms in London are more prepared to let people work from home.
In fact, people may stay in a motel near work for 2 nights each week to work 3 days at the office and work from home the other 2 days. Save petrol but also accommodation expenses.
Thanks for sharing.
Urs
CyTRAP
Sehr interessant
Finde auch die Diskussionen in DE zum Thema New Work sind nicht unbedingt hilfreich.
Aber vielleicht brauchen die Consultants wieder ein neues Thema um Geld zu verdienen.
Liebe Greta
Vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja „New Work“ scheint in DE ein Buzzword zu sein. Auch hier in Wien spricht eigentlich niemand davon, nicht einmal die Consultants :-)
Aber ja, das schöne für Berater:innen ist ja bei New Work, da es keine einheitliche Definition gibt, kann jeder Berater einfach das verkaufen, was er gerade im Programm hat. Super für die Einnahmen.
Übrigens, Home Work steigert die Produktivität der Mitarbeiter:innen um 13 % Home Work steigert die Produktivität um 13 %gemäss Prof. Bloom und seiner Studie aufzeigt.
Vielen Dank für diese aktuelle Einordnung von „New Work“. Ehrlich gesagt, hatte ich mich schon davon verabschiedet. Doch der Begriff ist nicht totzukriegen. Er muss für alles herhalten, was „new“ ist, also anders als das, was bisher als „normal“ galt. Hier habe ich zuletzt über New Work geschrieben – und zwar: Die Wahrheit über New Work: https://schmetterlingsfrequenz.eu/newwork/
Sei’s drum! Für mich zeigen die Diskussionen, dass sich nicht die Arbeit ändern muss, sondern die Menschen mitsamt ihren Vorstellungen vom Leben. Wer weiß, wie das Leben aussehen soll, was es unbedingt braucht und was nicht, der kann seine Arbeit in das Leben integrieren – nicht umgekehrt.
Ich werde demnächst mal darüber nachdenken, was New Work mit Schmetterlingen zu tun hat. Sobald ich es sortiert und formuliert habe, werde ich es laut sagen!
Liebe Gaby
Danke für das Feedback. Na da bin ich aber gespannt wenn du das weisst was New Work mit Schmetterlingen zu tun hat.
Natürlich stimme ich überein, es ist immer ein Buzzword das gerade wieder einmal die Runde macht. Und ja, Arbeit und der Rest vom Leben in Einklang zu bringen ist eigentlich eine Luxusaufgabe.
Denken wir nur an all die Menschen die vom Hand in den Mund leben müssen, weil sie keine bezahlte Arbeit bekommen oder aber diese kaum genügend bezahlt um sich eine Bleibe, medizinische Versorgung und gute Ernährung leisten zu können.
Da ist New Work – Work-Life Balance – ein schönes Luxusproblem kann ich nur sagen. Das packe ich immer wieder gerne an und lach auch öfters wenn ich reflektiere und 10 Jahre zurück denke, was da noch Pläne geschmiedet wurden und über was ich heute Pläne schmiede.
Schönes Wochenende wünsche ich Dir.
Urs
DrKPI CyTRAP
Innovatives Marketing und Cybersecurity
Ich arbeite gerne am Strand, klar. Aber meistens funktioniert dies nicht wegen dem Sand, der Sonne, Hitze und Ablenkung durch weitere Leute…
New Work ist wirklich alt und viel wichtiger, wie erwähnt, ist doch die Arbeit in der Hybriden Form und wie das die Produktivität und Innovation beeinflusst.
Wenn ich weiss was ich zu tun habe, ist die Arbeit im Home Office toll, denn ich werde weniger abgelenkt.
Josefine
Danke für Deinen Kommentar. Mit dem Ablenken ist es so eine Sache…. man kann ja zwischendurch auch Filme streamen oder private E-Mails beantworten. Alles möglich und wird offensichtlich auch öfters gemacht.
Ja wenn die Mitarbeiterin motiviert ist und es klar Ziele gibt was gemacht werden muss, sollte es gehen. Trotzdem, ich finde 2-3 Tage okay aber 2 Tage sollten alle im Office sein, das fördert den Austausch von Ideen.
Richard Allen (Como, Italia) (anklicken) hat darauf hingewiesen:
„Wenn Katalin Karikò, die ungarische Biochemikerin, die den Covid-Impfstoff entwickelt hat, tatsächlich Drew Weissman am Fotokopierer getroffen hat, was zu einer Partnerschaft und in diesem Monat zum Nobelpreis geführt hat, dann gibt es einen weiteren Beweis dafür, dass die Aufrechterhaltung der Bedingungen für zufällige Begegnungen Vorrang haben sollte.
Bei der Arbeit von zu Hause aus und bei Zoom-Meetings hätte es nie eine solche Kombination von Talenten gegeben.“